↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 22.10.2020 um ca. € -0,26 per 100 Ltr.

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Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. EUR -0,26 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 42,86 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.286,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 16% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 50,48 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 16% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
22.10.20 42,86 € pro 100 Ltr. 1.286,- € für 3.000 Ltr. ↘️ € -0,26 pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der weltweit meist gehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von überwiegend bearishen US-Lagerbestandsdaten um -1,67 US-Dollar auf die Marke von rund 40 US-Dollar gefallen. Gemäß aktuellen Zahlen des Department of Energy nahmen in der vergangenen Berichtswoche in den USA neben den Beständen an Rohöl auch die Destillatbestände zu, während hingegen die Benzinbestände einen Rückgang verzeichneten. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis noch nahezu unverändert in Reichweite der Marke von 40 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 39,93 US-Dollar. Das waren nur -0,10 US-Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 40,03 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Bullisher Monatsbericht Internationale Energieagentur (IEA)
+ Saudi-Arbabien und Rußland mahnen OPEC zur Quotentreue / Gespräche zwischen Putin und MBS
+ Saudi-Arabien erwägt Verlängerung der Förderkürzung
+ China und Indien importieren mehr Rohöl und erhöhen die Auslastung von Raffinerien

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Abnahme von Lagerbeständen in den USA gem. DOE
- Coronazahlen steigen weltweit rasant an
- Ölproduktion im Golf von Mexiko zu 76% wieder hochgefahren
- Libyen produziert wieder Öl
- Bearishe Monatsreports von EIA und OPEC

Marktlage
Libyen ist das Land mit den größten Erdölvorkommen auf dem afrikanischen Kontinent. Allerdings war die Ölförderung aufgrund eines Bürgerkrieges zuletzt fast vollständig zum Erliegen gekommen. Doch nun herrscht seit einigen Wochen schon Waffenstillstand und Libyens Öl beginnt wieder zu sprudeln. Der Zeitpunkt könnte allerdings angesichts der Corona-Krise kaum ungünstiger sein. Seit Anfang des Jahres waren fast alle Ölanlagen Libyens, von Pipelines über Ölbohranlagen bis zu Verladehäfen, von bewaffneten Rebellen blockiert gewesen. Hatte die Förderung des Landes im Dezember noch etwa 1,7 Millionen Barrel (à 159 Liter) täglich betragen, sank sie im Juli auf nur noch 90.000 Barrel pro Tag. Mit dem im August ausgehandelten Waffenstillstand wurden sukzessive auch die Blockaden an den libyschen Ölanlagen aufgehoben und seit einigen Wochen gehen immer mehr Ölfelder zurück ans Netz und die Förderung läuft wieder an. Vor einer Woche konnte schließlich auch das größte libysche Ölfeld, El Sharara, wieder in Betrieb genommen werden und dürfte in den nächsten Tagen eine Kapazität von 250.000 Barrel am Tag erreichen. Die Gesamtförderung des Landes läge damit bei mindestens 750.000 Barrel täglich. Libyens steigende Ölförderung bedeutet, dass mehr Öl auf dem Weltmarkt zur Verfügung steht. Doch die schwache Corona-Nachfrage bleibt das große Sorgenkind an den Ölmärkten, denn sie erholt sich längst nicht so schnell, wie man noch im Sommer gehofft hatte. Noch mehr Öl führt damit zwangsläufig zu einer weltweiten Überversorgung, die sich belastend auf die börsengehandelten Rohölpreise auswirkt. Dieser Problematik ist sich auch die Organisation Erdölexportierender Länder (OPEC) bewusst und hat schon im Frühjahr historische Förderkürzungen für ihre Mitglieder verhängt, um eine komplette Überversorgung aufzufangen. Damals fiel das bürgerkriegsgebeutelte Libyen als Ölproduzent kaum ins Gewicht, so dass das Land offiziell von den Kürzungen ausgenommen wurde. Die Wiederaufnahme der libyschen Bohrtätigkeit könnte die OPEC nun zum Handeln zwingen. Eigentlich wollte das Produzentenbündnis ab Januar 2021 wieder 2 Millionen Barrel mehr pro Tag an Produktion zulassen. Doch möglicherweise wird diese Maßnahme erst einmal bis auf Weiteres verschoben, um Libyens zusätzliche Mengen aufzufangen. Das wirtschaftlich stark leidende Land ist auf die Einnahmen aus den Ölverkäufen dringen angewiesen und wird deshalb kaum dazu gezwungen werden können, die gerade erst wieder angelaufenen Ölindustrie wieder einzustampfen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2020
18.09.2020 - Bei der schweizer Großbank UBS sehen die Analysten für den Ölpreis noch leichtes Aufwärtspotenzial. Die Experten gehen zum Jahresende von einer Unterversorgung des Marktes aus und rechnen mit einem Anstieg des Ölpreise für die Sorte Brent auf 45 US-Dollar und für das Folgejahr 2021 sogar auf 55 US-Dollar.

14.09.2020 - Experten vom Handelshaus Trafigura gehen aufgrund einer langsamen Erholung der Nachfrage nach Öl von einem steigenden Überangebot aus und halten daher einen Ölpreis von max. 40 US-Dollar je Barreö für die europäische Sorte Brent für sehr realistisch.

14.09.2020 - Ed Morse, Analyst von der Citigroup Bank, geht überraschendweise von steigenden Ölpreisen für das komende Jahr 2021 aus. Der Experte hält einen ausgeglichenen Markt für wahrscheinlich und geht nun von einem Durchschnittspreis von 60 US-Dollar für Brent und 58 US-Dollar für WTI aus.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.