↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 24.09.2020 um ca. € +0,08 per 100 Ltr.

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Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. EUR +0,08 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 42,19 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.266,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 16% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 51,23 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 16% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
24.09.20 42,19 € pro 100 Ltr. 1.266,- € für 3.000 Ltr. ↗️ € +0,08 pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der weltweit meist gehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch um +0,13 US-Dollar je Barrel angestiegen und notierte zum Tagesende weiter über der Marke von 39 US-Dollar. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis wieder etwas leichter und oberhalb der Marke von insgesamt 39 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 39,52 US-Dollar. Das waren -0,41 US-Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 39,93 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Ölarbeiter in Norwegen drohen mit Streik
+ Abnahme von Ölbeständen in den USA gem. Department of Energy
+ Tropensturm Beta im Golf von Mexiko beinträchtigt Ölförderung
+ Positive Konjunkturaussichten für EU, China und USA

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Venezuela und der Iran umgehen US-Sanktionen
- Bearishe Monatsreports von IEA, OPEC und EIA
- Iran erhöht Fördermenge
- US-Raffinerien führen Wartungsarbeiten durch
- China nimmt weniger Rohöl ab

Marktlage
Die Organisation erdölproduzierender Länder und ihre Partnerstaaten (OPEC+) hat im Frühjahr auf den massiven Preissturz an den Ölbörsen reagiert und historisch starke Produktionskürzungen beschlossen. Die OPEC+ nutzt dieses Mittel traditionell, um die weltweiten Ölmengen zu kontrollieren und damit Einfluss auf die Ölpreise zu nehmen. Je weniger Öl den Markt überschwemmt, desto weniger rutschen die Preise in den Keller. Doch nun steht die OPEC+ vor der Frage, wie es mit den Kürzungen weiter gehen soll. Die Corona-Krise ist längst nicht vorbei, dessen ist sich auch die OPEC+ bewusst. Dennoch hatte man im Juli beschlossen, die ursprünglich auf 9,7 Millionen Barrel täglich (à 159 Liter) festgelegten Kürzungen etwas zu lockern und den Mitgliedern zu erlauben, wieder knapp 2 Millionen Barrel am Tag mehr zu produzieren. Die Nachfrageerholung in den Sommermonaten hatte diese Maßnahme gerechtfertigt. Doch inzwischen tauchen dunkle Wolken am Horizont auf, denn die Corona-Zahlen steigen wieder und die Gefahr neuer Lockdowns, die die Nachfrage wieder zum Einbruch bringen könnten, steigt. Doch das ist nicht das einzige Problem, dem sich die OPEC+ gegenüber sieht:

  • Überproduktion der Mitgliedsstaaten

    Es ist ein altbekanntes Problem in den Reihen der OPEC+, dass manche Staaten sich nicht oder nur teilweise an ihre auferlegten Förderquoten halten. Der Irak ist nur einer der Kandidaten, die traditionell über den Produktionsbeschränkungen liegen. Im vergangenen und laufenden Monat haben nun außerdem die Vereinigten Arabischen Emirate mehr Rohöl gefördert, als besprochen. All die „Quotenbrecher“ haben zugesagt, Kompensationskürzungen durchzuführen, doch die Mehrmenge ist nun erst einmal da und muss vom Markt aufgenommen werden – ein Faktor, der die Ölpreise belastet.

  • Iran steigert Fördermenge

    Neu ist nun die Produktionssteigerung des Iran. Zwar handelt es sich nur um eine begrenzte Zusatzproduktion, doch wegen der US-Sanktionen gegen das Land förderte der Iran in den letzten Monaten bzw. Jahren deutlich weniger, als möglich war. Die OPEC+ Gruppe wird gegen diese Mengen also wenig sagen können. Die Summen kumulieren sich allerdings, sodass die Produktion doch deutlich zunehmen könnte, insbesondere wenn nun auch noch Libyen seine Förderung hochfahren kann.

  • Libyen: Das große Fragezeichen
    Das Land förderte zuletzt wegen politischer Unruhen kaum noch Öl – nur um 100.000 B/T. Doch nun soll es zu Friedensverhandlungen kommen und die Blockaden an den Ölanlangen des Landes, die seit Januar die Ölförderung nahezu lahmgelegt hatten, werden aufgehoben. Libyen besitzt also großes Produktionspotenzial, sobald die Anlagen freigegeben sind und ihre Förderung aufnehmen dürfen. Dann könnten bis zu 1 Mio. B/T zusätzlich auf den Markt kommen, wogegen die OPEC+ Gruppe ebenfalls kaum Einwände haben kann, denn schließlich blieb das Land über lange Zeit unter seinen Möglichkeiten und trug prozentual mehr als jedes andere OPEC Mitglied zu den diesjährigen Produktionskürzungen bei.

  • Nachfragedelle im Oktober erwartet
    Die globale Nachfrageentwicklung kommt unterdessen ins Stocken. Die rasche Erholung aus dem Frühling und Sommer hat sich nach den Sommerferien zum Herbst deutlich abgeschwächt. Für den kommenden Monat wird sogar ein Rückgang von 96,65 Mio. B/T im September auf 96,44 Mio. B/T im Oktober erwartet. Dies wäre der erste Rückgang seit April, als die Corona-Pandemie zu globalen Lockdowns führte.

Die OPEC wird sich nun also fragen müssen, wie der Markt die sinkende Nachfrage und die steigende Produktion aus den eigenen Reihen verkraften kann. Eine verschärfte Produktionskürzung der OPEC+ dürfte aber wohl notwendig werden. Eine bessere Einhaltung der Quotentreue ist der Minimalkonsens und wohl das wahrscheinlichste Ergebnis beim nächsten Treffen der Gruppe in wenigen Wochen. Die Marktteilnehmer könnten davon allerdings enttäuscht sein, denn eine reine Beibehaltung der Quoten könnte aus deren Sicht nicht ausreichen und die börsengehandelten Rohölpreise wieder in den Keller schicken.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2020
18.09.2020 - Bei der schweizer Großbank UBS sehen die Analysten für den Ölpreis noch leichtes Aufwärtspotenzial. Die Experten gehen zum Jahresende von einer Unterversorgung des Marktes aus und rechnen mit einem Anstieg des Ölpreise für die Sorte Brent auf 45 US-Dollar und für das Folgejahr 2021 sogar auf 55 US-Dollar.

14.09.2020 - Experten vom Handelshaus Trafigura gehen aufgrund einer langsamen Erholung der Nachfrage nach Öl von einem steigenden Überangebot aus und halten daher einen Ölpreis von max. 40 US-Dollar je Barreö für die europäische Sorte Brent für sehr realistisch.

14.09.2020 - Ed Morse, Analyst von der Citigroup Bank, geht überraschendweise von steigenden Ölpreisen für das komende Jahr 2021 aus. Der Experte hält einen ausgeglichenen Markt für wahrscheinlich und geht nun von einem Durchschnittspreis von 60 US-Dollar für Brent und 58 US-Dollar für WTI aus.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.