↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 17.06.2020 um ca. € +0,77 per 100 Ltr.

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Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € +0,77 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 47,30 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.419,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 54,53 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
17.06.20 47,30 € pro 100 Ltr. 1.419,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,77 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstag um +1,26 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 38 US-Dollar angestiegen, obwohl am Nachmittag noch bearishe Lagerbestandsdaten in den USA veröffentlicht wurden. Nach aktuellen Angaben des American Petroleum Institute (API) nahmen neben den Beständen an Rohöl auch die Benzin- und Destillatbestände zu. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis wieder etwas leichter und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 38 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 38,15 US-Dollar. Das waren -0,23 US-Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 38,38 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Schieferölproduktion in den USA fällt weiter
+ US-Notenbank weitet Konjunkturprogramm mit Anleihenkäufen von Unternehmen aus
+ Saudi-Arabien und Irak führen Exportkürzungen durch
+ Ölproduktion in Libyen durch militante Gruppen teilweise stillgelegt
+ OPEC+ verlängert Kürzung um einen weiteren Monat
+ Chef der Internationalen Energieagentur Birol geht von Erholung des Ölmarktes aus
+ Urlaubssaison hat in den USA begonnen

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Zunahme von Lagerbeständen in den USA gem. API
- China droht eine zweite Corona-Welle nach erneutem Ausbruch in Peking
- Einige US-Ölförderer starten wieder die Produktion in den USA

Marktlage
Die US-Schieferölindustrie ist besonders stark betroffen von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Als im Frühjahr die Ölpreise ins Bodenlose stürzten, mussten viele Schieferölbetreiber ihre Anlagen drosseln oder sogar komplett stilllegen. Eine gewinnbringende Förderung war bei den niedrigen Preisen schlicht nicht möglich. Die Rohölförderung in den USA sank bisher um -2 Millionen Barrel (à 159 Liter) pro Tag. Für die Unternehmen wurde dies schnell zu einer existenzbedrohenden Situation, denn die Wiederinbetriebnahme der Anlagen ist mit enormen Kosten und Aufwand verbunden. Auch lebt die Schieferölindustrie von Investitionen in die Erschließung neuer Bohrlöcher, denn während eine „herkömmliche“ Ölquelle nach dem Anbohren sehr verlässlich über einen langen Zeitraum Öl liefert, ist die Ausbeute bei Schieferöl am Anfang zwar hoch, lässt dann jedoch nach. Doch langsam erwacht die Welt aus ihrem Corona-Lockdown und seit einigen Wochen haben sich die Ölpreise wieder von den historischen Tiefständen erholt. An der New Yorker Börse wird die US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) inzwischen wieder bei fast 40 US-Dollar gehandelt. Experten vermuten, dass damit die Schieferölindustrie langsam wieder an Fahrt aufnimmt und schon in diesem Monat die Förderung wieder um etwa +1 Millionen Barrel ansteigen könnte. Diese Entwicklung wird auch die OPEC+ ganz genau verfolgen. Die Organisation hat erst vor wenigen Tagen beschlossen, ihre historischen Kürzungen in Höhe von knapp 10 Millionen Barrel täglich im Juli beizubehalten, um die coronabedingte Überversorgung auszugleichen. Die seit Mai greifenden Kürzungen, an die sich dieses Mal auch fast alle Mitgliedsstaaten streng gehalten haben, zeigten schnell Wirkung und sind einer der Hauptgründe, warum die Ölpreise sich so schnell erholt haben. Darin steckt aber auch die Krux, denn wenn die OPEC+ Mengen vom Markt nimmt, unterstützt sie damit indirekt die US-Ölindustrie, die von den höheren Preisen profitiert und ihre Förderung hochfährt. Das Gleichgewicht ist also nach wie vor sehr fragil, vor allem auch, weil die Corona-Krise noch nicht vorbei ist. Nach wie vor steigen die Infektionszahlen in den USA. Und auch in China, dass sich schon coronafrei wähnte, mussten nun Teile der Hauptstadt Peking wieder gesperrt werden, da es zu einem neuen Covid-19-Ausbruch kam. Eine zweite Ansteckungswelle könnte die zarte Erholung der letzten Wochen schnell zunichte machen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2020
16.06.2020 - Experten bei der schweizerischen Großbank UBS haben ihre Ölpreisprognose in 2020 um +20% nach oben korrigiert. Der Durchschnittspreis für die Ölsorte Brent wird nun bei 42,25 Dollar prognostiziert. Für das kommende Jahr 2021 hat man die Schätzung um nur +5% auf nun insgesamt 50 US-Dollar angehoben. Für die Jahre danach geht man allerdings von einem Preisniveau von etwa 60 US-Dollar aus.

15.06.2020 - Der britische Ölkonzern BP hat aufgrund der stattfindenden Energiewende seine langfristige Ölpreisprognose für die führende Rohölsorte Brent gesenkt angespasst. Die hauseigenen Analysten gehen nun für die Jahre von 2021 bis 2050 von einem Durchschnittspreis von 55 US-Dollar aus.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.