↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 30.04.2020 um ca. € +2,56 per 100 Ltr.
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Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +2,56 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 46,95 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.408,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 57,61 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
30.04.20 | 46,95 € pro 100 Ltr. | 1.408,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +2,56 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch um +2,72 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 15 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Donnerstag erholt sich der Ölpreis weiter und notiert etwas fester und oberhalb der Marke von insgesamt 17 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 17,04 US-Dollar. Das waren +1,98 Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 15,06 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Norwegen beteiligt sich an Produktionskürzungen
+ Hoffnungen bei Behandlung von Covid19 mit Remdesivir
+ US-Ölbestandsdaten DOE
+ Hoffnung auf zeitnahes Hochfahren der US-Wirtschaft
+ Kanadas Ölproduktion sinkt deutlich
+ Saudi-Arabien, Algerien, Nigeria und Kuwait kürzen früher als angekündigt
+ US-Ölproduktion gesunken
+ OPEC+ nimmt historische Kürzung vor
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Großer US-Fonds kündigt Verkäufe bei WTI Frontmonat an
- Südkoreas kommerzielle Lager voll
- Russlands Ölproduktion im April bisher unverändert
- Rekordmenge auf Öltankern eingelagert
- USA: Große Mengen saudischen Rohöls bis Ende April erwartet
- Lagerbestände in Cushing (USA) werden knapp
- USA wollen Lagerkapazitäten der strategischen Reserven vermieten
Marktlage
Die US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) sind am Mittwochnachmittag mit Aufbauten von +9,0 Mio. Barrel bei Rohöl bullish ausgefallen, was es so auch eher selten gibt. Zwar blieben die Aufbauten hinter den Erwartungen zurück, doch der Hauptgrund für die bullishe Interpretation dürften die Zahlen zur Nachfrage, Produktion und Bestandsentwicklung bei Benzin sein. Die implizit gemessene Benzinnachfrage nahm um +0,5 Mio. B/T zu, weshalb hier statt einer Bestandszunahme von +2,7 Mio. B/T ein Bestandsrückgang von -3,7 Mio. B/T beobachtet wurde. Damit fielen die Vorräte um 6,4 Mio. B/T geringer als erwartet aus. Zudem wurde auch bei der Gesamtnachfrage ein Anstieg um +1,7 Mio. B/T registriert. Zwar liegt diese mit 15,8 Mio. B/T noch weit unter dem eigentlich zu erwartenden Niveau von etwa 21 Mio. B/T, doch es ist immerhin ein positiver Trend. In Verbindung mit dem erneuten Produktionsrückgang um -0,1 auf 12,1 Mio. B/T und den Lockerungen bei den Beschränkungen im öffentlichen Leben, macht sich nun etwas Optimismus breit, dass sich die Lage entspannt. Noch ist dies aber mit Vorsicht zu genießen, denn die Überversorgung bleibt aller Voraussicht nach noch weiter bestehen. Damit werden die Lagerbestände weiter zunehmen und sich ihren Kapazitätsgrenzen nähern. Sollte dies passieren, dann sind Ölproduzenten gezwungen mit massiven Rabatten um die letzten, wenigen Speicherplätze zu kämpfen. Das kann die Ölpreise auch an den Ölbörsen wieder massiv unter Druck bringen. So lange die Bestände steigen oder zumindest nicht absehbar ist, wann sich diese Entwicklung umkehrt, ist auch eine Trendwende bei den Ölpreisen nicht vorstellbar. Entlastungsrallyes sind zwar möglich, doch einen nachhaltigen Preisanstieg kann es erst dann geben, wenn das Problem der begrenzten Lagerkapazitäten bei gleichzeitig schnell anwachsenden Lagerbeständen gelöst ist. Auf Grund der positiven Nachrichten zur Behandlung von Covid19, dem bullishen Charakter der US-Ölbestandsdaten des DOE, den Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen sowie den Produktionskürzungen in vielen Ländern macht sich dennoch ein gewisser Optimismus breit. Wie lange dieser anhält bleibt abzuwarten, aber für uns ist dies Grund genug, die fundamentale Einschätzung mit dieser Stimmung am Markt - zumindest vorerst - auf neutral hochzustufen.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
29.04.2020 - Die Ratingagentur Moody's hat ihre Ölpreisprognosen für die Rohölpreise 2020 und 2021 an die neue Marktkonstellation angepasst. Demnach sieht man den Durchschnittspreis für Brent und WTI im laufenden Jahr bei 35 bzw. 30 US-Dollar, wobei die Preise im kommenden Jahr wieder um 10 US-Dollar anziehen sollen. Mit der Corona-Krise sind die Ölpreise bisher bekanntlich deutlich gefallen, was alle Analysten bisher dazu veranlasst hatte ihre Preisprognosen anzupassen. Bei Moody's schätzt man den Durchschnittswert bei Brent 2020 aktuell auf 35 US-Dollar. Das bedeutet gleichzeitig, dass die niedrigen Preisniveaus noch eine ganze Weile bestehen bleiben müssen, denn der bisherige Durchschnittspreis für 2020 liegt aktuell bei etwas über 45 US-Dollar - trotz des Preisverfalls. Ursache sind Januar und Februar, als die europäische Referenzsorte noch konstant über 60 bzw. 50 US-Dollar gehandelt wurde. Für die US-Rohölsorte sieht es ganz ähnlich aus. Bei WTI wird von einem Durchschnittspreis von 30 Dollar in 2020 ausgegangen, wobei der bisherige Durchschnittspreis bei aktuell etwas über 39 US-Dollar liegt. Für 2021 rechnet man bei Moody's dann mit einem Preisanstieg um +10 Dollar auf 40 bzw. 45 US-Dollar. Als Ursache sieht man vor allem die weitreichenden Einschnitte in die Produktionsmengen der Firmen weltweit. Nicht nur innerhalb der OPEC+ wird die Förderung deutlich abnehmen, auch in den USA und Kanada ist mit erheblichen Produktionskürzungen zu rechnen. Hinzu kämen auch noch finanzielle Risiken für die Unternehmen, die sehr hoch bleiben würden. Alle Öl- und Gasunternehmen, bis auf die am besten bewertesten, seien hiervon betroffen.
23.04.2020 - Nachdem die US-Rohölsorte WTI in der ersten Wochenhälfte noch auf noch nie dagewesene Minus-Werte rutschte, scheinen sich die Preise in der zweiten Wochenhälfte (nach dem WTI-Frontmonatswechsel) wieder etwas zu stabilisieren. Bei Goldman Sachs sieht man den Markt derzeit in einer Wendephase. Laut Damien Courvalin von Goldman Sachs befindet sich der Markt aktuell in einer "Wendephase". In einem Interview mit CNBC erklärte der Analyst: "Auch wenn die Nachfrage sich nicht schnell erholen dürfte, werden die Produktionsausfälle, die wir in den nächsten paar Wochen sehen werden, eine dauerhafte Versorgungsstörung erzeugen," so Courvalin. Damit würde die fundamentale Situation wieder etwas bullisher und die Preise würden sich im zweiten Halbjahr wieder erholen. Es könne zwar eine Weile dauern, bis es zu einem stärkeren Preisanstieg komme, sobald jedoch offensichtlich werde dass sich die Angebotsseite dem Nachfrageniveau anpasse, sollte man mit einer ersten Erholung der Ölpreise rechnen "- keiner bedeutenden - aber einer Erholungsrally," prognostiziert Courvalin. Dazu dürfte es seiner Ansicht nach wahrscheinlich im Juni oder Juli kommen. Der akutelle Bestandsüberhang werde sich schlussendlich im vierten Quartal 2021 normalisiert haben. Dann rechnet man bei Goldman Sachs wieder mit einem Brent-Preis von 60 US-Dollar pro Barrel.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.