↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 04.05.2020 um ca. € -1,84 per 100 Ltr.

Aktuelle Lieferzeit: 5-10 Werktage

Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € -1,84 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 45,10 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.353,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 57,26 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
04.05.20 45,10 € pro 100 Ltr. 1.353,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -1,84 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche um +0,94 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 19 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis wieder etwas leichter unterhalb der Marke von insgesamt 19 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 18,66 US-Dollar. Das waren -1,12 Dollar je Barrel weniger als am Freitagabend (Schlusskurs: 19,78 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ OPEC+ Kürzungen zum 1. Mai in Kraft getreten
+ US-Ölproduzenten reduzieren Förderung weiter
+ Norwegen beteiligt sich an Produktionskürzungen
+ Hoffnungen bei Behandlung von Covid19 mit Remdesivir
+ Kanadas Ölproduktion sinkt deutlich
+ OPEC+ nimmt historische Kürzung vor

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- USA drohen China mit neuem Handelskrieg
- Südkoreas kommerzielle Lager voll
- Weltbank: Dauerhafte Störungen bei globaler Ölnachfrage
- Rekordmenge auf Öltankern eingelagert
- USA: Große Mengen saudischen Rohöls bis Ende Mai erwartet
- Lagerbestände in Cushing werden knapp
- USA wollen Lagerkapazitäten der strategischen Reserven vermieten

Marktlage
Die Produktionssteigerungen der OPEC+ Länder im April ist nach dem Ende des vergangenen Abkommens keine Überraschung. Diesen Effekt hatte man mit dem Preiseinbruch im März/April bereits weitestgehend eingepreist, sodass dies aktuell keinen Einfluss auf die Preisbildung an den Ölbörsen hat. Vielmehr konzentriert man sich auf die Umsetzung der aktuellen OPEC+ Kürzung, der mit Beginn des Monats Mai nun auch offiziell in Kraft getreten ist. Spannend wird sein, wie schnell die Länder die Produktionskürzungen von etwa 20% umsetzen können. Experten gehen davon aus, dass es binnen eines Monats nicht möglich sein wird die 9,7 Mio. B/T vom Markt zu nehmen. Dafür sinkt die Förderung aber auch in anderen Ländern wie Norwegen, Kanada oder eben auch in den USA. In den Vereinigten Staaten ist die Förderung laut DOE bereits um etwa 1 Mio. B/T gesunken und mit weiteren Kürzungen ist zu rechnen. Analystin Elisabeth Murphy, von ESAI Energy, geht davon aus, dass die US Ölproduktion im Juni fast 2 Mio. B/T geringer als im Januar ausfallen dürfte. Damals hatten die USA laut Energieministerium etwa 12,74 Mio. B/T an Rohöl gefördert. Für Vandana Hari, von Vanda Insights, bleiben die US-Ölbestandsdaten jeden Mittwoch nun ein wichtiges Stimmungsbarometer für den Markt. Vor allem die Rohölbestände in Cushing und die Nachfrageentwicklung werden mit Blick auf die knappen Lagerkapazitäten und die Lockerung des Lockdowns im Fokus bleiben. Die Tatsache, dass die Preise für physisches WTI in Midland, Texas, nun statt mit einem Abschlag mit einem Aufschlag zu den WTI Futures gehandelt werden, reduziert die Wahrscheinlichkeit eines weiteren massiven Preis-Crashes, wie man ihn vor zwei Wochen erlebt hatte. Dennoch ist dies laut Analyst Bob Yawger, von Mizuho, nicht auszuschließen. "Die nächste Superkrise wird wahrscheinlich die vollständige Auslastung der Lagerkapazitäten am NYMEX Lieferort in Cushing sein. [...] Meiner Meinung nach muss der Markt diese Möglichkeit im Hinterkopf behalten, bevor man weiter macht." Damit sind die wichtigsten Einflussfaktoren für die unmittelbare Preisbildung an den Ölbörsen umrissen. Ein möglicherweise neu aufkommender Handelsstreit zwischen USA und China könnte die Preise hingegen langfristig belasten. In der Corona-Krise wird die US Regierung neue Strafzölle nicht unbedingt kurzfristig einführen, sodass es hier erst einmal bei Drohungen bleiben dürfte, was die Preise an ICE und NYMEX allerdings dennoch belastet.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
29.04.2020 - Die Ratingagentur Moody's hat ihre Ölpreisprognosen für die Rohölpreise 2020 und 2021 an die neue Marktkonstellation angepasst. Demnach sieht man den Durchschnittspreis für Brent und WTI im laufenden Jahr bei 35 bzw. 30 US-Dollar, wobei die Preise im kommenden Jahr wieder um 10 US-Dollar anziehen sollen. Mit der Corona-Krise sind die Ölpreise bisher bekanntlich deutlich gefallen, was alle Analysten bisher dazu veranlasst hatte ihre Preisprognosen anzupassen. Bei Moody's schätzt man den Durchschnittswert bei Brent 2020 aktuell auf 35 US-Dollar. Das bedeutet gleichzeitig, dass die niedrigen Preisniveaus noch eine ganze Weile bestehen bleiben müssen, denn der bisherige Durchschnittspreis für 2020 liegt aktuell bei etwas über 45 US-Dollar - trotz des Preisverfalls. Ursache sind Januar und Februar, als die europäische Referenzsorte noch konstant über 60 bzw. 50 US-Dollar gehandelt wurde. Für die US-Rohölsorte sieht es ganz ähnlich aus. Bei WTI wird von einem Durchschnittspreis von 30 Dollar in 2020 ausgegangen, wobei der bisherige Durchschnittspreis bei aktuell etwas über 39 US-Dollar liegt. Für 2021 rechnet man bei Moody's dann mit einem Preisanstieg um +10 Dollar auf 40 bzw. 45 US-Dollar. Als Ursache sieht man vor allem die weitreichenden Einschnitte in die Produktionsmengen der Firmen weltweit. Nicht nur innerhalb der OPEC+ wird die Förderung deutlich abnehmen, auch in den USA und Kanada ist mit erheblichen Produktionskürzungen zu rechnen. Hinzu kämen auch noch finanzielle Risiken für die Unternehmen, die sehr hoch bleiben würden. Alle Öl- und Gasunternehmen, bis auf die am besten bewertesten, seien hiervon betroffen.

23.04.2020 - Nachdem die US-Rohölsorte WTI in der ersten Wochenhälfte noch auf noch nie dagewesene Minus-Werte rutschte, scheinen sich die Preise in der zweiten Wochenhälfte (nach dem WTI-Frontmonatswechsel) wieder etwas zu stabilisieren. Bei Goldman Sachs sieht man den Markt derzeit in einer Wendephase. Laut Damien Courvalin von Goldman Sachs befindet sich der Markt aktuell in einer "Wendephase". In einem Interview mit CNBC erklärte der Analyst: "Auch wenn die Nachfrage sich nicht schnell erholen dürfte, werden die Produktionsausfälle, die wir in den nächsten paar Wochen sehen werden, eine dauerhafte Versorgungsstörung erzeugen," so Courvalin. Damit würde die fundamentale Situation wieder etwas bullisher und die Preise würden sich im zweiten Halbjahr wieder erholen. Es könne zwar eine Weile dauern, bis es zu einem stärkeren Preisanstieg komme, sobald jedoch offensichtlich werde dass sich die Angebotsseite dem Nachfrageniveau anpasse, sollte man mit einer ersten Erholung der Ölpreise rechnen "- keiner bedeutenden - aber einer Erholungsrally," prognostiziert Courvalin. Dazu dürfte es seiner Ansicht nach wahrscheinlich im Juni oder Juli kommen. Der akutelle Bestandsüberhang werde sich schlussendlich im vierten Quartal 2021 normalisiert haben. Dann rechnet man bei Goldman Sachs wieder mit einem Brent-Preis von 60 US-Dollar pro Barrel.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.