↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 29.04.2020 um ca. € +1,07 per 100 Ltr.
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Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € 1,07 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 44,39 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.332,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 57,70 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
29.04.20 | 44,39 € pro 100 Ltr. | 1.332,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +1,07 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstag um -2,28 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 12 US-Dollar gefallen. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis wieder etwas fester und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 12 US-Dollar. Am frühen Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 12,78 US-Dollar. Das waren +0,44 Dollar je Barrel mehr als am Dienstagabend (Schlusskurs: 12,34 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Kanadas Ölproduktion sinkt deutlich
+ Saudi-Arabien, Algerien, Nigeria und Kuwait kürzen früher als angekündigt
+ US-Ölproduktion gesunken
+ OPEC+ nimmt historische Kürzung vor
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Großer US-Fonds kündigt Verkäufe bei WTI Frontmonat an
- Südkoreas kommerzielle Lager voll
- Russlands Ölproduktion im April bisher unverändert
- Rekordmenge auf Öltankern eingelagert
- USA: Große Mengen saudischen Rohöls bis Ende April erwartet
- Lagerbestände in Cushing (USA) werden knapp
- USA wollen Lagerkapazitäten der strategischen Reserven vermieten
Marktlage
Der Rückzug großer Fonds aus den Frontmonaten wird die Öl-Futures in den kommenden Tagen und Wochen sicherlich etwas volatiler machen. Trader und Fonds wollen sich davor schützen in einen Long-Squeeze zu geraten, der in einem Abwärtsstrudel wie vergangene Woche enden könnte. Erneute Negativpreise sind damit allerdings nicht ausgeschlossen. Während dieser Verkaufsdruck, den die Fonds damit ausüben, die Preise an den Ölbörsen ICE und NYMEX belastet, stützt die Lockerung des Shutdowns die Ölpreise. In vielen Ländern Europas sind ab dieser und kommender Woche mehr Freiheiten gegeben, sodass der Verkehr und damit auch der Ölverbrauch wieder zunehmen wird. Auch in den USA hat Trump per Twitter angekündigt, dass der Lockdown in Texas, der Staat mit dem größten Benzinverbrauch in den USA, ab Freitag gelockert wird. Analysten sehen in diesen Maßnahmen zwar eine positive Wirkung für die Ölnachfrage, doch die Effekte werden sich in Grenzen halten. Der Schulverkehr und Reisen werden weiter unterbunden und auch der Pendlerverkehr wird zunächst weiter deutlich reduziert ausfallen. Ein nachhaltiger Preisanstieg auf Grund der Lockerungen wird daher insgesamt noch nicht erwartet, denn das Angebot wird die Nachfrage noch immer deutlich übertreffen, selbst wenn die OPEC+ Gruppe im Mai knapp 10 Mio. B/T vom Markt nimmt. Die IEA hatte in ihrem letzten Monatsreport die globale Ölnachfrage im Mai bei -26 Mio. B/T eingeschätzt. Die Lage scheint sich langsam zu bessern, doch noch sind wir lange nicht über den Berg. Auf Grund der immer stärker ausgelasteten Lagerkapazitäten werden die Preise unter Druck bleiben, bis die Produzenten außerhalb der OPEC+ ihre Förderung weiter reduzieren müssen. "Der Tiefpunkt liegt noch vor uns. Angebot und Nachfrage werden gezwungen sein sich anzugleichen, was bedeutet, dass die Produktion eingestellt werden muss. Das wird der endgültige Tiefpunkt sein, aber den haben wir noch nicht erreicht", so Analyst Bjarne Schieldrop von SEB Markets.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
29.04.2020 - Die Ratingagentur Moody's hat ihre Ölpreisprognosen für die Rohölpreise 2020 und 2021 an die neue Marktkonstellation angepasst. Demnach sieht man den Durchschnittspreis für Brent und WTI im laufenden Jahr bei 35 bzw. 30 US-Dollar, wobei die Preise im kommenden Jahr wieder um 10 US-Dollar anziehen sollen. Mit der Corona-Krise sind die Ölpreise bisher bekanntlich deutlich gefallen, was alle Analysten bisher dazu veranlasst hatte ihre Preisprognosen anzupassen. Bei Moody's schätzt man den Durchschnittswert bei Brent 2020 aktuell auf 35 US-Dollar. Das bedeutet gleichzeitig, dass die niedrigen Preisniveaus noch eine ganze Weile bestehen bleiben müssen, denn der bisherige Durchschnittspreis für 2020 liegt aktuell bei etwas über 45 US-Dollar - trotz des Preisverfalls. Ursache sind Januar und Februar, als die europäische Referenzsorte noch konstant über 60 bzw. 50 US-Dollar gehandelt wurde. Für die US-Rohölsorte sieht es ganz ähnlich aus. Bei WTI wird von einem Durchschnittspreis von 30 Dollar in 2020 ausgegangen, wobei der bisherige Durchschnittspreis bei aktuell etwas über 39 US-Dollar liegt. Für 2021 rechnet man bei Moody's dann mit einem Preisanstieg um +10 Dollar auf 40 bzw. 45 US-Dollar. Als Ursache sieht man vor allem die weitreichenden Einschnitte in die Produktionsmengen der Firmen weltweit. Nicht nur innerhalb der OPEC+ wird die Förderung deutlich abnehmen, auch in den USA und Kanada ist mit erheblichen Produktionskürzungen zu rechnen. Hinzu kämen auch noch finanzielle Risiken für die Unternehmen, die sehr hoch bleiben würden. Alle Öl- und Gasunternehmen, bis auf die am besten bewertesten, seien hiervon betroffen.
23.04.2020 - Nachdem die US-Rohölsorte WTI in der ersten Wochenhälfte noch auf noch nie dagewesene Minus-Werte rutschte, scheinen sich die Preise in der zweiten Wochenhälfte (nach dem WTI-Frontmonatswechsel) wieder etwas zu stabilisieren. Bei Goldman Sachs sieht man den Markt derzeit in einer Wendephase. Laut Damien Courvalin von Goldman Sachs befindet sich der Markt aktuell in einer "Wendephase". In einem Interview mit CNBC erklärte der Analyst: "Auch wenn die Nachfrage sich nicht schnell erholen dürfte, werden die Produktionsausfälle, die wir in den nächsten paar Wochen sehen werden, eine dauerhafte Versorgungsstörung erzeugen," so Courvalin. Damit würde die fundamentale Situation wieder etwas bullisher und die Preise würden sich im zweiten Halbjahr wieder erholen. Es könne zwar eine Weile dauern, bis es zu einem stärkeren Preisanstieg komme, sobald jedoch offensichtlich werde dass sich die Angebotsseite dem Nachfrageniveau anpasse, sollte man mit einer ersten Erholung der Ölpreise rechnen "- keiner bedeutenden - aber einer Erholungsrally," prognostiziert Courvalin. Dazu dürfte es seiner Ansicht nach wahrscheinlich im Juni oder Juli kommen. Der akutelle Bestandsüberhang werde sich schlussendlich im vierten Quartal 2021 normalisiert haben. Dann rechnet man bei Goldman Sachs wieder mit einem Brent-Preis von 60 US-Dollar pro Barrel.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.