↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 23.04.2020 um ca. € +1,37 per 100 Ltr.

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Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +1,37 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 46,29 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.389,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 58,37 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
23.04.20 46,29 € pro 100 Ltr. 1.389,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +1,37 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch um +2,21 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 13 US-Dollar angestiegen nachdem US-Präsident Trump die Navy dazu aufforderte, alle iranischen Boote, die Schiffe der US-Marine auf dem Meer bedrängen, abzuschießen und zu zerstören. Kurz zuvor hatte der Iran zudem bekannt gegeben, erstmals einen Militärsatelliten in die Umlaufbahn gebracht zu haben. Am heutigen Donnerstag notierte der Ölpreis etwas fester und mittlerweile oberhalb der Marke von insgesamt 15 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 15,33 US-Dollar. Das waren +1,55 Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 13,78 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Energiebehörde von Oklahoma erleichtern Rahmenbedingungen für US-Ölförderer
+ Ölproduktion in den USA gesunken
+ Trump will saudische Öltanker stoppen
+ Saudis wollen Kürzung vorziehen
+ Saudi-Arabien und Russland wären für weitere Kürzungen bereit
+ OPEC+ nimmt historische Kürzung vor
+ Schieferölproduktion sinkt in den USA deutlich

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Keine Produktionskürzung in Texas
- Zunahme von Lagerbeständen in den USA gem. API
- Rekordmenge auf Öltankern eingelagert
- USA: Große Mengen saudischen Rohöls bis Ende April erwartet
- Bearishe Monatsreports von EIA, IEA und OPEC
- Saudi-Aramco senkt erneut Preise für Mittelmeer und Asien
- IWF schätzt globales Wirtschaftswachstum 2020 auf -3%

Marktlage
Der US-Markt bleibt deutlich überversorgt. Dies zeigten gestern einmal mehr die Bestandsdaten des US-Department of Energy (DOE) für die letzte Berichtswoche zum 17. April. Die landesweiten Rohölbestände stiegen auf den höchsten Stand seit etwa drei Jahren und das Zentrallager in Cushing füllt sich weiter. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Lager schon Mitte Mai an seine operative Kapazitätsgrenze stößt, ist hoch. Angesichts der weiterhin niedrigen Ölpreise dürfte sich der Produktionsrückgang noch fortsetzen. Der Dringlichkeitsbeschluss, für den die Energieregulierungsbehörde des US-Bundestaates Oklahoma am 22.04.20 gestimmt hat, dürfte Produktionskürzunge zumindest für die dort aktiven Ölunternehmen etwas leichter machen. Diese verlieren nun nicht gleich ihre Pachtrechte, wenn sie ihre Quellen vorerst einmal stilllegen. Gespannt bleiben die Händler auch, was die saudischen Öllieferungen in die USA angeht, die bereits unterwegs sind. Sollte die US-Regierung die Tanker tatsächlich daran hindern, ihre Ware in den USA zu löschen und die Saudi Aramco die Lieferungen umleiten würde sich das Problem jedoch nur verlagern. Während der US-Markt von zusätzlichen Mengen „verschont“ bliebe, würden diese an den Märkten in Europa und Asien wieder auftauchen, wo mittlerweile ebenfalls reichlich Angebot vorhanden ist.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
21.04.2020 - Der Rutsch des Ölpreises von WTI in den Negativbereich sorgt auch weiterhin noch für Wirbel an den Märkten. Laut Jeff Currie von Goldman Sachs dürfte die hohe Volatilität, die sich zuletzt gezeigt habe, noch bis mindestens Mitte Mai andauern. Da es teuer sei, eine Bohranlagen herunterzufahren und damit auch Schaden an der Infrastruktur entstehen könne, würden sich die für eine Stabilisierung der Preise nötigen Produktionskürzungen verzögern. Daher sei derzeit immer noch die Angebotsseite unter Druck. Ölunternehmen müssten andere dafür bezahlen, dass sie ihre Anlagen in Betrieb lassen können, was letztlich dann auch negative Preise für das überschüssige Angebot zur Folge haben kann. Laut Currie würden die Anlagen an der US-Golfküste letztlich einspringen und die Förderung drosseln, bis dahin blieben die kurzfristigeren Ölfutures jedoch unter Druck. „Wir glauben nicht, dass das Ende des Ganzen ist. Sie werden wahrscheinlich sehen, dass dies bis mindestens Mitte Mai so weitergeht,“ prognostiziert der Analyst.

14.04.2020 - Viele Analysten zweifeln an, dass es der OPEC+ Gruppe wirklich gelingt die vereinbarten vollen 9,7 Mio. B/T vom Markt zu nehmen. Die übrigen Kürzungen der anderen Länder werden viel Zeit benötigen, da diese lediglich auf die Kräfte des Marktes vertrauen. Letztlich werden die Kürzungen der OPEC+ bedeuten, dass die Gemeinschaft 4,3 Mio. B/T weniger als im ersten Quartal produzieren wird, sollten die OPEC Länder die Kürzungen im Mai vollständig und die anderen Länder zu 50% umsetzen, so die Berechnung von Goldman Sachs. Bis der Deal zur Umsetzung kommt wird es zudem noch mehr als 2 Wochen dauern, sodass die Lagerbestände weiter rasant steigen. Aber auch mit der Umsetzung wird die Überversorgung bleiben. "Damit wird das Überangebot nicht behoben. Ja, es ist ein historischer Deal, aber diese Art von Kürzungen muss monatelang, wenn nicht sogar ein Jahr dauern, damit man der Lösung des Problems auch nur nahe kommt,“ so Amrita Sen, von Energy Aspects. Da viele Produzenten nicht in der Lage sein werden die Ölproduktion sofort und in vollem Umfang umzusetzen, seien die "freiwilligen Kürzungen noch immer zu gering und zu spät um zu verhindern, dass die Lagerkapazitäten ausgelastet werden. Das zeigt einfach, dass es keine freiwilligen Kürzungen gibt, die groß genug währen," um die Ausfälle durch das Coronavirus zu kompensierten, so Damien Courvalin, Analyst bei Goldman Sachs. Die Investmentbank stuft die Kürzungen der OPEC+ Gruppe daher zwar als "historisch aber unzureichend" ein. Man rechnet in den kommenden Wochen daher mit fallenden Ölpreisen, während die Ölbestände in rasantem Tempo steigen werden, so das Fazit bei Goldman Sachs.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.