↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 22.04.2020 um ca. € -1,17 per 100 Ltr.

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Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € -1,17 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 44,92 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.348,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 58,48 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
22.04.20 44,92 € pro 100 Ltr. 1.348,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -1,17 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) hat am gestrigen Dienstag die umfangreichen Kursverluste (Ölpreis notierte am Montag mit -37,63 US-Dollar erstmals unter Null US-Dollar) wieder ausgleichen können und ist um +49,20 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über +11 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Mittwoch setzt der Ölpreis seine Talfahrt wieder weiter fort und notiert etwas leichter und oberhalb der Marke von insgesamt 10 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 10,84 US-Dollar. Das waren -0,73 Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 11,57 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Trump will saudische Öltanker stoppen
+ Saudis wollen Kürzung vorziehen
+ Saudi-Arabien und Russland wären für weitere Kürzungen bereit
+ OPEC+ nimmt historische Kürzung vor
+ Schieferölproduktion sinkt in den USA deutlich

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Keine Produktionskürzung in Texas
- Zunahme von Lagerbeständen in den USA gem. API
- Rekordmenge auf Öltankern eingelagert
- USA: Große Mengen saudischen Rohöls bis Ende April erwartet
- Bearishe Monatsreports von EIA, IEA und OPEC
- Saudi-Aramco senkt erneut Preise für Mittelmeer und Asien
- IWF schätzt globales Wirtschaftswachstum 2020 auf -3%

Marktlage
Was bei nicht ausreichenden Lagerkapazitäten für Öl passiert, hat man am Montag eindrucksvoll erlebt. Die erstmals an der Börse negativ gehandelten Ölpreise werden einige US-Produzenten sicherlich in den Ruin treiben, da im US-Inland einfach viel zu viel Öl vorhanden ist. Es muss ein Signal her, dass die Förderer dazu bewegt die Produktion zu drosseln. Die Negativpreise für die Sorte WTI waren nun mehr als ein Warnschuss für die Produzenten. Viele US-Förderer werden bei den steigenden Beständen ihre Produktion zügig einstellen müssen, weil sie einfach keine andere Wahl haben. Durch den Lockdown verarbeiten die Raffinerien deutlich weniger Rohöl und bei fehlenden Lagerkapazitäten wird den Unternehmen nichts anderes mehr übrigbleiben. Ändert sich die Lage nicht, kann sich dies auch zum 19.05.20 bei einem Wechsel zum neuen Frontmonat Juli wiederholen. Noch ist es undenkbar, aber füllen sich die Lager global ebenfalls weiter und sind irgendwann einmal fast alle Tanker mit Öl beladen, könnte auch der Ölsorte Brent ein Abrutschen in Richtung 0 US-Dollar oder in den negativen Bereich drohen. Die OPEC ist entsprechend gewarnt und prüft daher die Förderung schon früher als angekündigt zu reduzieren. Am Ende bleibt es aber auch dann dabei, dass der globale Ölbedarf im April um ungefähr 29 Mio. Barrel eingebrochen sein soll, während das Kartell "nur" 9,7 Mio. B/T kürzen will. Selbst bei einer Vorverlegung der Kürzungen bliebe damit kurzfristig ein massives Überangebot. Die OPEC und andere Produzenten dürften daher große Sorgen haben, was die kommenden Tage und Wochen noch bringen. Der Rutsch des Ölpreises von WTI in den Negativbereich sorgt auch weiterhin noch für Wirbel an den Märkten. Laut Jeff Currie von Goldman Sachs dürfte die hohe Volatilität, die sich zuletzt gezeigt habe, noch bis mindestens Mitte Mai andauern. Da es teuer sei, eine Bohranlagen herunterzufahren und damit auch Schaden an der Infrastruktur entstehen könne, würden sich die für eine Stabilisierung der Preise nötigen Produktionskürzungen verzögern. Daher sei derzeit immer noch die Angebotsseite unter Druck. Ölunternehmen müssten andere dafür bezahlen, dass sie ihre Anlagen in Betrieb lassen können, was letztlich dann auch negative Preise für das überschüssige Angebot zur Folge haben kann. Laut Currie würden die Anlagen an der US-Golfküste letztlich einspringen und die Förderung drosseln, bis dahin blieben die kurzfristigeren Ölfutures jedoch unter Druck. „Wir glauben nicht, dass das Ende des Ganzen ist. Sie werden wahrscheinlich sehen, dass dies bis mindestens Mitte Mai so weitergeht,“ prognostiziert der Analyst.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
14.04.2020 - Viele Analysten zweifeln an, dass es der OPEC+ Gruppe wirklich gelingt die vereinbarten vollen 9,7 Mio. B/T vom Markt zu nehmen. Die übrigen Kürzungen der anderen Länder werden viel Zeit benötigen, da diese lediglich auf die Kräfte des Marktes vertrauen. Letztlich werden die Kürzungen der OPEC+ bedeuten, dass die Gemeinschaft 4,3 Mio. B/T weniger als im ersten Quartal produzieren wird, sollten die OPEC Länder die Kürzungen im Mai vollständig und die anderen Länder zu 50% umsetzen, so die Berechnung von Goldman Sachs. Bis der Deal zur Umsetzung kommt wird es zudem noch mehr als 2 Wochen dauern, sodass die Lagerbestände weiter rasant steigen. Aber auch mit der Umsetzung wird die Überversorgung bleiben. "Damit wird das Überangebot nicht behoben. Ja, es ist ein historischer Deal, aber diese Art von Kürzungen muss monatelang, wenn nicht sogar ein Jahr dauern, damit man der Lösung des Problems auch nur nahe kommt,“ so Amrita Sen, von Energy Aspects. Da viele Produzenten nicht in der Lage sein werden die Ölproduktion sofort und in vollem Umfang umzusetzen, seien die "freiwilligen Kürzungen noch immer zu gering und zu spät um zu verhindern, dass die Lagerkapazitäten ausgelastet werden. Das zeigt einfach, dass es keine freiwilligen Kürzungen gibt, die groß genug währen," um die Ausfälle durch das Coronavirus zu kompensierten, so Damien Courvalin, Analyst bei Goldman Sachs. Die Investmentbank stuft die Kürzungen der OPEC+ Gruppe daher zwar als "historisch aber unzureichend" ein. Man rechnet in den kommenden Wochen daher mit fallenden Ölpreisen, während die Ölbestände in rasantem Tempo steigen werden, so das Fazit bei Goldman Sachs.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.