↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 08.04.2020 um ca. € -1,01 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € -1,01 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 52,00 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.560,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 59,76 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
08.04.20 52,00 € pro 100 Ltr. 1.560,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -1,01 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstag nach Veröffentlichung von überraschend bearishen US-Lagerbestandsdaten um -2,45 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 23 US-Dollar gefallen. Nach aktuellen Angaben des American Petroleum Institute nahmen neben den Beständen an Rohöl auch die Benzinbestände zu. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis wieder etwas fester und oberhalb der Marke von insgesamt 25 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 25,17 US-Dollar. Das waren +1,54 Dollar je Barrel mehr als am Dienstagabend (Schlusskurs: 23,63 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ OPEC+ Treffen wird von G-20 Energiegipfel begleitet
+ Trump: Saudis und Russen wollen Ölproduktion massiv reduzieren
+ Saudi-Arabien fordert Sondersitzung der OPEC+
+ Alberta offen für Kürzungen
+ USA wollen eigene Lagerkapazitäten der strategischen Reserven vermieten
+ US-Schieferölproduzenten bitten um Produktionskürzung von 20%
+ Texas prüft Einführung von Produktionsquoten
+ Raffinerien in Europa und USA reduzieren ihre Auslastung

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Bearishe Lagerbestandsdaten gem. API
- Bearisher EIA Monatsreport
- Trump: freier Markt wird Ölproduktion automatisch regulieren
- IEA: OPEC+ kann Markt nicht kontrollieren
- Saudi-Arabien steigert Produktion auf über 12 Mio. B/T
- Irak hebt Produktion und Exporte um +0,2 Mio. B/T an.
- Goldman Sachs: Ölnachfrage könnte um -30 Mio. B/T einbrechen
- Weitreichende Reiseeinschränkungen in Europa und USA
- OPEC-Länder und Russland kündigen für April Rekordproduktion an
- Analysten senken laufend Ölnachfrage- und Preisprognosen

Marktlage
Händler warten aktuell auf Nachrichten zum Stand der Verhandlungen aus OPEC Kreisen. Es ist zu erwarten, dass eine mögliche Einigung auf Produktionskürzungen vorab durchsickern. Die Zahlen des American Petroleum Institute von gestern Abend lassen erwarten, dass auch das Department of Energy heute Nachmittag einen bearishen Bestandsbericht veröffentlichen wird. Die Bestandsdaten haben allerdings nur einen geringen Einfluss. Vermutlich wird die Zahl zur US-Fördermenge stärker im Fokus stehen, da man eine Reduzierung der Produktion erwartet. Aber auch das wird von den Spekulationen und Wasserstandsmeldungen einer Produktionskürzung der OPEC+ Gruppe und anderer Länder dominiert. Russland macht eine Beteiligung der USA als Voraussetzung, während Trump einen regulatorischen Eingriff ablehnt und von einer automatischen Reduzierung durch den freien Markt ausgeht. Der EIA Monatsreport scheint den US-Präsidenten zu bestätigen, denn dieser sieht statt eines Wachstums in 2020 und 2021 nun einen Produktionsrückgang um -0,47 und -0,73 Mio. B/T. Eventuell sind dies Werte mit denen sich Russland und andere Länder zufrieden geben und eine Kürzung durchführen werden. Sollte es zu einer Kürzung kommen, dann dürften die Preise an den Ölbörsen in New York und London zunächst einmal anziehen, abhängig natürlich vom Umfang der Kürzung. Experten schätzen den aktuellen Nachfrageausfall auf teilweise deutlich über 20 Mio. B/T, zum Teil sogar bis 30 Mio. B/T. Dennoch kann eine Produktionskürzung die Preise nach oben treiben, da der Ölbedarf mit der Zeit wieder zunehmen wird. Analyst Howie Lee, von Oversea-Chinese Banking Corp., geht davon aus, dass "eine Reduzierung von 10 Mio. B/T erheblich wäre und die Preise etwas stützen würde."

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
27.03.20 - Mihir Kapadia von Sun Global Investments geht davon aus, dass es schon bald zu Ölpreisen von 10 US-Dollar kommen könnte, wenn die Produktion weiter gesteigert wird. Schon jetzt erreichen die globalen Lagerkapazitäten ihre Grenzen, da die Nachfrage mehr und mehr zurückgeht, der Output an billigem Öl aber stetig steigt. Die weltweiten Ölvorräte haben im Zuge der Corona-Krise stark zugenommen, da viele Raffinerien, wie zum Beispiel in China, aufgrund der Pandemie geschlossen werden mussten. "Branchenberichten zufolge haben die weltweiten Öllager bereits 75% der Kapazität erreicht", so Kapadia. Sollte der Preiskampf, den Saudi-Arabien Anfang März gestartet hatte, nicht bald enden, könnten die Ölrpeise noch um ein gutes Stück sinken. Die Aktien der börsenorientierten Ölunternehmen wie etwa BP, ENI, Royal Dutch Shell und Total sind im Zuge des Unterbietungskampfes allesamt gefallen. Sollten die Ölpreise noch weiter an Wert verlieren, würde das auch die großen Ölkonzerne noch stärker unter Druck bringen. Länder wie Nigeria, deren Staatseinnahmen größtenteils aus Ölverkäufen generiert werden, könnten schon bald Ölanlagen stillegen müssen, da sich der Preiskampf nicht mehr lohnt.

11.03.20 - Nachdem bereits zahlreiche Analysten ihre Preisprognosen gesenkt haben, folgt nun auch die Großbank Barcalys. Die Experten haben ihre Vorhersage für den Durchschnittspreis Brent 2020 nun von 59 auf 43 US-Dollar gesenkt. Auch WTI hat man von 54 auf 40 US-Dollar stark korrigiert. "Die Ölmärkte stehen vor einem Moment der Wahrheit, da Meinungsverschiedenheiten zwischen den wichtigsten OPEC+ Mitgliedern bedeuten, dass auf Grund der großen Nachfrageausfälle durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ungebremste unkontrollierte Öllieferungen die kurzfristigen Marktbilanz wahrscheinlich überfordern wird," so die Erwartung der Bank.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.