↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 09.04.2020 um ca. € -0,60 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € -0,60 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 51,41 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.542,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 59,67 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
09.04.20 51,41 € pro 100 Ltr. 1.542,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,60 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch um +1,46 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 25 US-Dollar angestiegen, nachdem sich Russland zu einer Kürzung der eigenen Ölförderung in Höhe von -1,6 Millionen Barrel pro Tag bereit zeigte. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis etwas fester und mittlerweile wieder oberhalb der Marke von insgesamt 26 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 26,18 US-Dollar. Das waren +1,09 Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 25,09 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Russland will nun doch Produktion um -1,6 Mio. B/T reduzieren
+ Indien will strategische Reserven auffüllen
+ OPEC+ Treffen wird von G-20 Energiegipfel begleitet
+ Trump: Saudis und Russen wollen Ölproduktion massiv reduzieren
+ Saudi-Arabien fordert Sondersitzung der OPEC+
+ Kanada (Alberta) offen für Kürzungen
+ USA wollen eigene Lagerkapazitäten der strategischen Reserven vermieten
+ US-Schieferölproduzenten bitten um Produktionskürzung von 20%
+ Texas prüft Einführung von Produktionsquoten

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Bearishe Lagerbestandsdaten gem. API & DOE
- Bearisher EIA Monatsreport
- Trump: freier Markt wird Ölproduktion automatisch regulieren
- IEA: OPEC+ kann Markt nicht kontrollieren
- Saudi-Arabien steigert Produktion auf über 12 Mio. B/T
- Irak hebt Produktion und Exporte um +0,2 Mio. B/T an.
- Goldman Sachs: Ölnachfrage könnte um -30 Mio. B/T einbrechen
- Weitreichende Reiseeinschränkungen in Europa und USA

Marktlage
Während sich die USA vermutlich nicht an gemeinschaftlichen Produktionskürzungen beteiligen werden, wollen die OPEC+ Länder und andere Produzenten mit einer solchen Maßnahme der Überversorgung am Weltmarkt jedoch entgegenwirken. Ob eine Einigung darauf gelingen wird, darüber sind sich die Analysten noch uneins. Zwar hatte Russland am Mittwochabend angegeben, es würde seine Produktion um -1,6 Mio. B/T drosseln, Michael McCarthy von CMC Markets Asia Pacific geht allerdings dennoch davon aus, dass die Verhandlungen ein „schwieriges Gespräch“ werden dürften. Ed Morse von Citigroup geht unterdessen davon aus, dass es eine Einigung geben werde. „Ich sehe für niemanden einen Gewinn darin, wenn es kein Abkommen geben würde,“ so der Analyst. Auch wenn es ein Abkommen gibt, bleibt Peter McGinn von RJ O’Brien & Associates LLC immer noch die Frage, wann die Nachfrage sich wieder erhole. Derweil versuchen nicht nur die Ölproduzenten, sondern auch die Konsumenten etwas dafür zu tun, dass das Überangebot am Ölmarkt abnimmt. So will nach China nun auch Indien seine strategischen Reserven auffüllen. Dabei will man vor allem auf Öl aus dem Nahen Osten zurückgreifen. IEA-Chef Fatih Birol hatte vergangene Woche Öl importierende Länder dazu aufgerufen, wenn möglich ihre strategischen Reserven aufzufüllen, um dazu beizutragen, den Angebotsüberschuss zu mindern.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
27.03.20 - Mihir Kapadia von Sun Global Investments geht davon aus, dass es schon bald zu Ölpreisen von 10 US-Dollar kommen könnte, wenn die Produktion weiter gesteigert wird. Schon jetzt erreichen die globalen Lagerkapazitäten ihre Grenzen, da die Nachfrage mehr und mehr zurückgeht, der Output an billigem Öl aber stetig steigt. Die weltweiten Ölvorräte haben im Zuge der Corona-Krise stark zugenommen, da viele Raffinerien, wie zum Beispiel in China, aufgrund der Pandemie geschlossen werden mussten. "Branchenberichten zufolge haben die weltweiten Öllager bereits 75% der Kapazität erreicht", so Kapadia. Sollte der Preiskampf, den Saudi-Arabien Anfang März gestartet hatte, nicht bald enden, könnten die Ölrpeise noch um ein gutes Stück sinken. Die Aktien der börsenorientierten Ölunternehmen wie etwa BP, ENI, Royal Dutch Shell und Total sind im Zuge des Unterbietungskampfes allesamt gefallen. Sollten die Ölpreise noch weiter an Wert verlieren, würde das auch die großen Ölkonzerne noch stärker unter Druck bringen. Länder wie Nigeria, deren Staatseinnahmen größtenteils aus Ölverkäufen generiert werden, könnten schon bald Ölanlagen stillegen müssen, da sich der Preiskampf nicht mehr lohnt.

11.03.20 - Nachdem bereits zahlreiche Analysten ihre Preisprognosen gesenkt haben, folgt nun auch die Großbank Barcalys. Die Experten haben ihre Vorhersage für den Durchschnittspreis Brent 2020 nun von 59 auf 43 US-Dollar gesenkt. Auch WTI hat man von 54 auf 40 US-Dollar stark korrigiert. "Die Ölmärkte stehen vor einem Moment der Wahrheit, da Meinungsverschiedenheiten zwischen den wichtigsten OPEC+ Mitgliedern bedeuten, dass auf Grund der großen Nachfrageausfälle durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ungebremste unkontrollierte Öllieferungen die kurzfristigen Marktbilanz wahrscheinlich überfordern wird," so die Erwartung der Bank.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.