↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 17.03.2020 um ca. € -0,59 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € -0,59 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 49,33 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.480,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 61,88 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
17.03.20 | 49,33 € pro 100 Ltr. | 1.480,- € für 3.000 Ltr. | ↘️ -0,59 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag um -3,03 US-Dollar gefallen und notierte damit zum ersten Mal seit vier Jahren wieder unterhalb der psychologisch bedeutsamen Marke von 30 US-Dollar. Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis wieder etwas fester und oberhalb der Marke von insgesamt 29 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 29,11 US-Dollar. Das waren +0,41 Dollar je Barrel mehr als am Montagabend (Schlusskurs: 28,70 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ US-Notenbank Fed senkt erneut Zinsen
+ USA füllen strategische Ölreserven auf
+ USA führen Vergeltungsschlag für tödlichen Raketenangriff auf US-Stützpunkt im Irak aus
+ Vermittlungsversuche zwischen Saudi-Arabien und Russland
+ Konjunkturprogramme diverser Regierungen
+ Iran reichert Uran in unbegrenztem Umfang an
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Saudi-Arabien und Russland: Niedrige Preise sind OK
- Weitreichende Reiseeinschränkungen in Europa und USA
- WHO erklärt Covid19 zur Pandemie
- OPEC-Länder und Russland kündigen Rekordproduktion an
- Bearishe Monatsreports von IEA, OPEC und EIA
- Analysten senken Prognosen für Wirtschaftswachstum, Ölnachfrage und Ölpreise
- Coronavirus breitet sich weiter aus
Marktlage
Da man sich im Rahmen des OPEC+ Treffens vor knapp zwei Wochen nicht auf weitere Produktionskürzungen hatte einigen können, kündigte Saudi-Arabien eine Anhebung der Produktionsmengen an, um Russland unter Druck zu setzen. Zwar gab es zwischenzeitlich Bemühungen, die Verhandlungen wieder aufzunehmen, doch diese endeten ergebnislos. Die Fronten zwischen beiden Seiten bleiben verhärtet. Gestern hatte die Saudi Aramco angekündigt an den Produktionssteigerungen festhalten zu wollen, und auch Russland sieht keinen Bedarf von seinem Standpunkt abzuweichen. Putin habe keine Pläne Verhandlungen mit der Führung Saudi-Arabiens aufzunehmen, der Kreml bleibe aber offen für Gespräche, sollten diese notwendig werden, so Dimitry Peskov, Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Es gab Erwartungen und Prognosen für eine Phase niedriger Preise für Öl und Energie. Wir beobachten die Trends in der Branche aufmerksam," kommt der Preiseinbruch für Peskov nicht unerwartet. Russland hat für einen ausgeglichenen Haushalt einen Ölpreis von knapp über 40 US-Dollar eingeplant. Saudi-Arabien hingegen benötigt ein Preisniveau von etwa 80 US-Dollar, um ein ausgeglichenen Haushalt zu erreichen. Beide Länder werden ihre Haushaltsziele beim aktuellen Ölpreis klar verfehlen, jedoch will keiner der beiden Akteure Schwäche zeigen und den ersten Schritt machen. Die Regierungen in den USA und Europa beschließen immer mehr den Shutdown der heimischen Wirtschaft. Nach den Einschränkungen im Flugverkehr sind mittlerweile auch inländische Reisen oder Reisen mit Bussen untersagt. Dies wird den Ölbedarf weiter reduzieren, sodass die Analysten ihre Nachfrageprognosen immer weiter anpassen. Weniger Ölnachfrage, dafür aber mehr Ölproduktion. Die nachfrageinduzierte Ölpreiskrise wird so zusätzlich noch mit einer angebotsinduzierten Krise kombiniert. Damit werden die Ursachen für die Preiseinbrüche 2008/09 (Finanzkrise) und 2014 - 2016 (Überproduktion) kombiniert, was deutlich macht, wie ernst die Lage an den Ölbörsen zu sehen ist. "Derzeit lässt sich kein bullishes Szenario für Öl konstruieren. Ich denke, von hier aus wird Brent zwischen 25 und 30 US-Dollar pro Barrel landen," fasst Analyst Jeffrey Halley von Oanda die Lage zusammen.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
11.03.20 - Nachdem bereits zahlreiche Analysten ihre Preisprognosen gesenkt haben, folgt nun auch die Großbank Barcalys. Die Experten haben ihre Vorhersage für den Durchschnittspreis Brent 2020 nun von 59 auf 43 US-Dollar gesenkt. Auch WTI hat man von 54 auf 40 US-Dollar stark korrigiert. "Die Ölmärkte stehen vor einem Moment der Wahrheit, da Meinungsverschiedenheiten zwischen den wichtigsten OPEC+ Mitgliedern bedeuten, dass auf Grund der großen Nachfrageausfälle durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ungebremste unkontrollierte Öllieferungen die kurzfristigen Marktbilanz wahrscheinlich überfordern wird," so die Erwartung der Bank.
10.03.20 - Für viele Experten am Markt ist der Preiseinbruch vom 09.03.20 noch nicht das Ende. Bei der Investmentbank Standard Chartered rechnet man nun einen "heftigen und langwierigen" Preiskampf. Daher hat man die Preisprognose für die US-Sorte WTI 2020 auf 32 US-Dollar gesenkt. Dies ist eine Korrektur um -27 US-Dollar. Für 2021 sieht man eine Erholung auf 41 US-Dollar, was aber ebenfalls noch immer eine deutliche Anpassung um -22 US-Dollar ist. Bei der europäischen Ölsorte Brent sieht man den Durchschnittspreis 2020 nun bei 35 US-Dollar, nachdem man den Preis zuvor auf 64 US-Dollar geschätzt hatte. 2021 dürfte Brent dann bei 44 US-Dollar liegen. Vor wenigen Tagen sah man den Preis noch bei 67 US-Dollar. Bei der ING Bank sieht Warren Patterson ebenfalls noch weitere Preissenkungen auf den Markt zukommen. Die niederländische Großbank hat ihre Preisprognose für Brent im zweiten Quartal von 56 auf 33 US-Dollar gesenkt und korrigiert die Erwartungen für WTI von 50 auf 28 US-Dollar herab. Bei Goldman Sachs sieht man Brent im zweiten und dritten Quartal nun einen Durchschnittspreis von 30 US-Dollar, wobei ein Abrutschen bis auf 20 US-Dollar nicht ausgeschlossen wird. Bei der Commonwealth Bank of Australia geht man davon aus, dass sich Brent bis Ende 2021 wieder auf 60 US-Dollar erholen wird. Davor wird es aber noch einmal abwärtst gehen, denn eine Bodenbildung sieht man hier erst irgendwo im Bereich von 20 US-Dollar. Diese Meinung scheint auch Analyst John Paisie, von Statas Advisors zu teilen. Der Ölpreis wird sich der 20 US-Dollar Marke annähern und schließlich auch unterschreiten. Dies würde dem verhalten entsprechen, das man in der Vergangenheit beobachtet habe. Die jetzige Situation sei dabei viel gravierender als 2014, als der Ölpreis von über 100 US-Dollar auf unter 30 US-Dollar einbrach, so Paisie.
09.02.2020 - "Das wird böse," schätzt Analyst Doug King, vom Merchant Commodity Fund. „Die OPEC + wird mehr Öl pumpen und die Welt steht vor einem Nachfrageschock. 30 US-Dollar für Öl sind möglich,“ glaubt der Experte. Doch diese Einschätzung ist wohl auch schon überholt, denn mit der Eröffnung der Märkte am Montagmorgen, den 09.02.20 sind die Preise bereits so stark gefallen, das WTI unter der 30 US-Dollar notiert und Brent bereits an der 31 US-Dollar Marke knabbert. "Im nächsten Quartal werden wir wahrscheinlich die niedrigsten Ölpreise der letzten 20 Jahre sehen," glaubt Roger Diwan, von IHS Markit, an noch weitere Abwärtspotenziale. Trifft dies zu, impliziere das einen Preisrutsch auf unter 20 US-Dollar, denn im November 2001 hatte Brent zeitweise nur noch etwa 16 US-Dollar gekostet. Der Tiefstpreis in der neueren Zeit wurde mit 27,10 Dollar im Januar 2016 erreicht. 1998 fielen die Preise sogar auf unter 10 US-Dollar, als Saudi-Arabien schon einmal einen Preiskrieg startete, damals mit Venezuela. Auch bei der Investmentbank Goldman Sachs hält man Preise von 20 US-Dollar für nicht ausgeschlossen. Die Aktion von Saudi-Arabien verändere nun den Ausblick für den Öl- und Gasmarkt komplett. Die Bank hat die Preisprognose für das zweite und dritte Quartal des Jahres nun auf 30 US-Dollar gesenkt. "Die Prognose für den Ölmarkt ist noch schlimmer als im November 2014, als ein solcher Preiskampf das letzte Mal begann," da sich parallel der Nachfrageeinbruch durch das Coronavirus zuspitze, so die Warnung der Investmentbank.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.