↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 13.03.2020 um ca. € +0,99 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € +0,99 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 49,72 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.492,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 61,87 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
13.03.20 49,72 € pro 100 Ltr. 1.492,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,99 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag um -1,48 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 31 US-Dollar gefallen. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis wieder merklich fester und oberhalb der Marke von insgesamt 33 US-Dollar. Am frühen Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 33,52 US-Dollar. Das waren +2,02 Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 31,50 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ USA führen Vergeltungsschlag für tödlichen Raketenangriff auf US-Stützpunkt im Irak aus
+ Vermittlungsversuche zwischen Saudi-Arabien und Russland
+ Konjunkturprogramme diverser Regierungen
+ Libyens Förderung auf 122.430 B/T gefallen
+ Iran reichert Uran in unbegrenztem Umfang an

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- USA verhängen Einreisestopp für Reisende aus Europa
- WHO erklärt Covid19 zur Pandemie
- OPEC-Länder und Russland kündigen Rekordproduktion an
- Russland: Niedrige Ölpreise sind kein Problem
- Bearishe Monatsreports von IEA, OPEC und EIA
- Analysten senken Prognosen für Wirtschaftswachstum, Ölnachfrage und Ölpreise
- Coronavirus breitet sich weiter aus

Marktlage
Die Sorgen der Marktteilnehmer hinsichtlich der Entwicklung der Nachfrage haben sich mit dem Einreiseverbot der USA für Reisende aus Europa zuletzt noch verstärkt. Der Einreisestopp sei ein „herber Schlag“, so Eugene Lindell von JBC Energy - vor allem für die Kerosinnachfrage. Bei JBC Energy denke man daher darüber nach, die eigenen Nachfrageprognosen zu senken. Dass die Produktion von Kerosin nun jedoch reduziert werde, hält er für „höchst unwahrscheinlich.“ Ebenso unwahrscheinlich ist wohl ein baldiges Treffen der OPEC+ Länder. Russlands Energieminister Alexander Nowak traf sich am Donnerstag mit den Vertretern der dortigen Ölindustrie. Eine Rückkehr zum OPEC+ Abkommen wurde angeblich jedoch nicht diskutiert. Auch der Kreml teilte am gestrigen Donnerstag mit, es gebe bislang keine Pläne, mit Saudi-Arabien und der OPEC in Kontakt zu treten, um über den Ölmarkt zu sprechen. Der Vorstandsvorsitzende der Gazprom Neft gab darüber hinaus an, sein Unternehmen werde die Ölproduktion im April steigern. Während Saudi-Arabien und Russland den Markt bald mit Öl fluten könnten, könnte ein Rücksetzer bei der US-Rohölproduktion den Druck etwas lindern. „Wir sehen gerade, dass US-Schieferölproduzenten langsam ihre Produktion zurückfahren und dies könnte das Angebotsproblem lösen,“ so Suvro Sarkar von der DBS Bank. Einige amerikanische Ölunternehmen haben bei der US-Regierung nun offenbar auch angeregt, eine Ausnahmeregelung im Hinblick auf den Jones Act zu erarbeiten. Damit könnten die Unternehmen für inneramerikanische Öllieferungen Kosten senken, indem man auch Schiffe nutzen kann, die nicht in den USA gebaut wurden und unter US-Flagge fahren.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
11.03.20 - Nachdem bereits zahlreiche Analysten ihre Preisprognosen gesenkt haben, folgt nun auch die Großbank Barcalys. Die Experten haben ihre Vorhersage für den Durchschnittspreis Brent 2020 nun von 59 auf 43 US-Dollar gesenkt. Auch WTI hat man von 54 auf 40 US-Dollar stark korrigiert. "Die Ölmärkte stehen vor einem Moment der Wahrheit, da Meinungsverschiedenheiten zwischen den wichtigsten OPEC+ Mitgliedern bedeuten, dass auf Grund der großen Nachfrageausfälle durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ungebremste unkontrollierte Öllieferungen die kurzfristigen Marktbilanz wahrscheinlich überfordern wird," so die Erwartung der Bank.

10.03.20 - Für viele Experten am Markt ist der Preiseinbruch vom 09.03.20 noch nicht das Ende. Bei der Investmentbank Standard Chartered rechnet man nun einen "heftigen und langwierigen" Preiskampf. Daher hat man die Preisprognose für die US-Sorte WTI 2020 auf 32 US-Dollar gesenkt. Dies ist eine Korrektur um -27 US-Dollar. Für 2021 sieht man eine Erholung auf 41 US-Dollar, was aber ebenfalls noch immer eine deutliche Anpassung um -22 US-Dollar ist. Bei der europäischen Ölsorte Brent sieht man den Durchschnittspreis 2020 nun bei 35 US-Dollar, nachdem man den Preis zuvor auf 64 US-Dollar geschätzt hatte. 2021 dürfte Brent dann bei 44 US-Dollar liegen. Vor wenigen Tagen sah man den Preis noch bei 67 US-Dollar. Bei der ING Bank sieht Warren Patterson ebenfalls noch weitere Preissenkungen auf den Markt zukommen. Die niederländische Großbank hat ihre Preisprognose für Brent im zweiten Quartal von 56 auf 33 US-Dollar gesenkt und korrigiert die Erwartungen für WTI von 50 auf 28 US-Dollar herab. Bei Goldman Sachs sieht man Brent im zweiten und dritten Quartal nun einen Durchschnittspreis von 30 US-Dollar, wobei ein Abrutschen bis auf 20 US-Dollar nicht ausgeschlossen wird. Bei der Commonwealth Bank of Australia geht man davon aus, dass sich Brent bis Ende 2021 wieder auf 60 US-Dollar erholen wird. Davor wird es aber noch einmal abwärtst gehen, denn eine Bodenbildung sieht man hier erst irgendwo im Bereich von 20 US-Dollar. Diese Meinung scheint auch Analyst John Paisie, von Statas Advisors zu teilen. Der Ölpreis wird sich der 20 US-Dollar Marke annähern und schließlich auch unterschreiten. Dies würde dem verhalten entsprechen, das man in der Vergangenheit beobachtet habe. Die jetzige Situation sei dabei viel gravierender als 2014, als der Ölpreis von über 100 US-Dollar auf unter 30 US-Dollar einbrach, so Paisie.

09.02.2020 - "Das wird böse," schätzt Analyst Doug King, vom Merchant Commodity Fund. „Die OPEC + wird mehr Öl pumpen und die Welt steht vor einem Nachfrageschock. 30 US-Dollar für Öl sind möglich,“ glaubt der Experte. Doch diese Einschätzung ist wohl auch schon überholt, denn mit der Eröffnung der Märkte am Montagmorgen, den 09.02.20 sind die Preise bereits so stark gefallen, das WTI unter der 30 US-Dollar notiert und Brent bereits an der 31 US-Dollar Marke knabbert. "Im nächsten Quartal werden wir wahrscheinlich die niedrigsten Ölpreise der letzten 20 Jahre sehen," glaubt Roger Diwan, von IHS Markit, an noch weitere Abwärtspotenziale. Trifft dies zu, impliziere das einen Preisrutsch auf unter 20 US-Dollar, denn im November 2001 hatte Brent zeitweise nur noch etwa 16 US-Dollar gekostet. Der Tiefstpreis in der neueren Zeit wurde mit 27,10 Dollar im Januar 2016 erreicht. 1998 fielen die Preise sogar auf unter 10 US-Dollar, als Saudi-Arabien schon einmal einen Preiskrieg startete, damals mit Venezuela. Auch bei der Investmentbank Goldman Sachs hält man Preise von 20 US-Dollar für nicht ausgeschlossen. Die Aktion von Saudi-Arabien verändere nun den Ausblick für den Öl- und Gasmarkt komplett. Die Bank hat die Preisprognose für das zweite und dritte Quartal des Jahres nun auf 30 US-Dollar gesenkt. "Die Prognose für den Ölmarkt ist noch schlimmer als im November 2014, als ein solcher Preiskampf das letzte Mal begann," da sich parallel der Nachfrageeinbruch durch das Coronavirus zuspitze, so die Warnung der Investmentbank.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.