↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 12.03.2020 um ca. € -1,81 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € -1,81 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 48,73 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.462,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 62,73 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
12.03.20 | 48,85 € pro 100 Ltr. | 1.466,- € für 3.000 Ltr. | ↘️ -1,69€ pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch um -1,38 US-Dollar je Barrel auf die Marke von rund 33 US-Dollar gefallen. Am heutigen Donnerstag verliert der Ölpreis im Sog von weltweit fallenden Finanzmärkten weiter an Wert und notiert etwas leichter oberhalb der Marke von insgesamt 31 US-Dollar. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 31,48 US-Dollar. Das waren -1,50 Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 32,98 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Tote bei Raketeneinschlag in US-Stützpunkt nahe Bagdad
+ Vermittlungsversuche zwischen Saudi-Arabien und Russland
+ Konjunkturprogramme diverser Regierungen
+ Libyens Förderung auf 122.430 B/T gefallen
+ Iran reichert Uran in unbegrenztem Umfang an
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- WHO erklärt Covid19 zur Pandemie
- OPEC-Länder und Russland kündigen Rekordproduktion an
- Russland: Niedrige Ölpreise sind kein Problem
- Internationale Energieagentur: Monatsreport bearish
- Analysten senken Prognosen für Wirtschaftswachstum, Ölnachfrage und Ölpreise
- Saudi-Arabien läutet Preiskrieg ein
- Coronavirus breitet sich weiter aus
Marktlage
Die OPEC und Energy Information Administration (EIA) taten es gestern der Internationalen Energieagentur (IEA) gleich und meldeten in ihren aktuellen Monatsberichten deutlich niedrigere Nachfragewachstumsprognosen, als noch in den vorhergehenden Berichten prognostiziert. Während die IEA jedoch für 2020 schon von einem leichten Rückgang der Nachfrage ausgeht, rechnen OPEC und EIA immerhin noch mit einem geringfügigen Wachstum (+0,06 bzw. +0,37 Mio. B/T). Bei ihren Preisprognosen für Brent und WTI nahm die EIA allerdings (vor allem ab dem zweiten Quartal) dennoch beträchtliche Abwärtskorrekturen vor. Die Tatsache, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Ausbreitung des Covid19-Virus seit gestern als Pandemie einstuft, belastete die Ölfutures heute Morgen ebenso wie die Ankündigung eines Einreisestopps für Reisende aus Europa in die USA. Die Aktienmärkte dürften angesichts dieser Meldungen heute erneut Verluste markieren, was die Ölfutures im Tagesverlauf weiter unter Druck setzen würde. Was die Ölproduktion angeht, dürften vor allem immer mehr OPEC-Mitglieder nun eine Anhebung der Fördermengen ankündigen, nachdem Saudi-Arabien den Anfang machte. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben sich diesbezüglich schon zu Wort gemeldet, andere – wie Kuwait und Irak - dürften folgen. Letzterer hatte dem aktuellen OPEC-Monatsbericht zufolge bereits im Februar über Quote produziert. Die Aussage des stellvertretenden russischen Energieministers, dass zusätzliche Kürzungen keinen Sinn machen würden, wenn man nicht weiß, wie stark die Nachfrage noch sinkt, macht zudem wenig Hoffnung darauf, dass sich Saudi-Arabien und Russland doch noch einig werden. Der saudische Energieminister hatte am gestrigen Mittwoch noch erklärt, er halte weitere Gespräche für sinnlos, sollte man sich nicht auf gemeinsame Maßnahmen einigen können. Diese Maßnahmen dürften aus saudischer Sicht wohl vor allem weitere Kürzungen sein.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
11.03.20 - Nachdem bereits zahlreiche Analysten ihre Preisprognosen gesenkt haben, folgt nun auch die Großbank Barcalys. Die Experten haben ihre Vorhersage für den Durchschnittspreis Brent 2020 nun von 59 auf 43 US-Dollar gesenkt. Auch WTI hat man von 54 auf 40 US-Dollar stark korrigiert. "Die Ölmärkte stehen vor einem Moment der Wahrheit, da Meinungsverschiedenheiten zwischen den wichtigsten OPEC+ Mitgliedern bedeuten, dass auf Grund der großen Nachfrageausfälle durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ungebremste unkontrollierte Öllieferungen die kurzfristigen Marktbilanz wahrscheinlich überfordern wird," so die Erwartung der Bank.
10.03.20 - Für viele Experten am Markt ist der Preiseinbruch vom 09.03.20 noch nicht das Ende. Bei der Investmentbank Standard Chartered rechnet man nun einen "heftigen und langwierigen" Preiskampf. Daher hat man die Preisprognose für die US-Sorte WTI 2020 auf 32 US-Dollar gesenkt. Dies ist eine Korrektur um -27 US-Dollar. Für 2021 sieht man eine Erholung auf 41 US-Dollar, was aber ebenfalls noch immer eine deutliche Anpassung um -22 US-Dollar ist. Bei der europäischen Ölsorte Brent sieht man den Durchschnittspreis 2020 nun bei 35 US-Dollar, nachdem man den Preis zuvor auf 64 US-Dollar geschätzt hatte. 2021 dürfte Brent dann bei 44 US-Dollar liegen. Vor wenigen Tagen sah man den Preis noch bei 67 US-Dollar. Bei der ING Bank sieht Warren Patterson ebenfalls noch weitere Preissenkungen auf den Markt zukommen. Die niederländische Großbank hat ihre Preisprognose für Brent im zweiten Quartal von 56 auf 33 US-Dollar gesenkt und korrigiert die Erwartungen für WTI von 50 auf 28 US-Dollar herab. Bei Goldman Sachs sieht man Brent im zweiten und dritten Quartal nun einen Durchschnittspreis von 30 US-Dollar, wobei ein Abrutschen bis auf 20 US-Dollar nicht ausgeschlossen wird. Bei der Commonwealth Bank of Australia geht man davon aus, dass sich Brent bis Ende 2021 wieder auf 60 US-Dollar erholen wird. Davor wird es aber noch einmal abwärtst gehen, denn eine Bodenbildung sieht man hier erst irgendwo im Bereich von 20 US-Dollar. Diese Meinung scheint auch Analyst John Paisie, von Statas Advisors zu teilen. Der Ölpreis wird sich der 20 US-Dollar Marke annähern und schließlich auch unterschreiten. Dies würde dem verhalten entsprechen, das man in der Vergangenheit beobachtet habe. Die jetzige Situation sei dabei viel gravierender als 2014, als der Ölpreis von über 100 US-Dollar auf unter 30 US-Dollar einbrach, so Paisie.
09.02.2020 - "Das wird böse," schätzt Analyst Doug King, vom Merchant Commodity Fund. „Die OPEC + wird mehr Öl pumpen und die Welt steht vor einem Nachfrageschock. 30 US-Dollar für Öl sind möglich,“ glaubt der Experte. Doch diese Einschätzung ist wohl auch schon überholt, denn mit der Eröffnung der Märkte am Montagmorgen, den 09.02.20 sind die Preise bereits so stark gefallen, das WTI unter der 30 US-Dollar notiert und Brent bereits an der 31 US-Dollar Marke knabbert. "Im nächsten Quartal werden wir wahrscheinlich die niedrigsten Ölpreise der letzten 20 Jahre sehen," glaubt Roger Diwan, von IHS Markit, an noch weitere Abwärtspotenziale. Trifft dies zu, impliziere das einen Preisrutsch auf unter 20 US-Dollar, denn im November 2001 hatte Brent zeitweise nur noch etwa 16 US-Dollar gekostet. Der Tiefstpreis in der neueren Zeit wurde mit 27,10 Dollar im Januar 2016 erreicht. 1998 fielen die Preise sogar auf unter 10 US-Dollar, als Saudi-Arabien schon einmal einen Preiskrieg startete, damals mit Venezuela. Auch bei der Investmentbank Goldman Sachs hält man Preise von 20 US-Dollar für nicht ausgeschlossen. Die Aktion von Saudi-Arabien verändere nun den Ausblick für den Öl- und Gasmarkt komplett. Die Bank hat die Preisprognose für das zweite und dritte Quartal des Jahres nun auf 30 US-Dollar gesenkt. "Die Prognose für den Ölmarkt ist noch schlimmer als im November 2014, als ein solcher Preiskampf das letzte Mal begann," da sich parallel der Nachfrageeinbruch durch das Coronavirus zuspitze, so die Warnung der Investmentbank.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.