↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 31.01.2020 um ca. € -0,42 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € -0,42 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 61,97 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.859,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 67,54 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
31.01.20 61,97 € pro 100 Ltr. 1.859,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,42 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag um -1,19 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 52 US-Dollar gefallen. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis nur etwas fester und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 52 US-Dollar. Am frühen Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 52,33 US-Dollar. Das waren -0,19 Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 52,14 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ WHO hält Handels- und Reisebeschränkungen nicht für nötig
+ Huthi-Rebellen haben saudische Ziele angegriffen
+ Libyens Förderung auf 262.000 B/T gefallen
+ Coronavirus: OPEC diskutiert mögliche Kürzungen
+ Libyens Ölexporte durch Blockade von Ölhäfen weitestgehend gestoppt
+ Shell: Force Majeure auf nigerianisches Öl der Sorte Bonny Light

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- WHO erklärt Coronavirus zu Gesundheitsnotfall von internationaler Tragweite
- Bearische US-Lagerbestandsdaten gem. Department of Energy
- China stellt mehrere Millionen-Metropolen unter Quarantäne
- Coronavirus beeinträchtigt Reiseaktivität und Ölverbrauch
- EU verlängert Streitschlichtung mit Iran
- Kuwait bestätigt Wiederinbetriebnahme des Wafra Ölfeldes im März

Marktlage
Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus wurde am gestrigen Donnerstag von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun doch als Notfall für die öffentliche Gesundheit von internationaler Tragweite klassifiziert. An sich hätte dies den Ölpreis gestern noch einmal stark unter Druck setzen können, hatten die Marktteilnehmer doch schon seit Ausbruch des Virus immer wieder auf Verkäufe gesetzt, weil man befürchtete, eine Ausbreitung könnte sich negativ auf das Wirtschaftswachstum des größten Rohölimporteurs der Welt und eventuell sogar auf das weltweite Wachstum auswirken. Neben der neuen Kategorisierung der Situation hat die WHO jedoch auch mitgeteilt, dass man Reise- und Handelsbeschränkungen nicht für notwendig halte. Dies minderte die Sorgen über die Auswirkungen des Virus auf die Ölnachfrage zumindest vorübergehend. Bei der ANZ Bank rechnet man jedoch nichtsdestotrotz damit, dass der Ölnachfrage ein Dämpfer von 500.000 B/T versetzt werden dürfte, da China den Reiseverkehr ins Ausland einschränke und internationale Fluglinien Flüge aussetzen. Laut Olivier Jakob von Petromatrix wäre eine Sondersitzung der OPEC das Einzige, was den derzeitigen Abwärtstrend an den Ölbörsen ändern könnte. Der größte Ölproduzent der Organisation, Saudi-Arabien, hat mittlerweile wohl offenbar eine Diskussion diesbezüglich angeregt. Der Präsident der OPEC hatte am gestrigen Donnerstag angedeutet, das nächste OPEC-Treffen könnte von März auf Februar vorverlegt werden. Da die OPEC Änderungen ihrer Produktionsstrategie jedoch auch unverzüglich mit ihren Verbündeten aus dem OPEC+ Abkommen besprechen dürfte und Russland Berichten zufolge nichts von einem früheren Produzententreffen hält, könnte sich der Abwärtstrend des Ölpreises vorerst fortsetzen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
14.01.2020 - Die längerfristigen Ölpreisprognosen bleiben weiterhin in einer Spanne zwischen 65 und 70 US-Dollar pro Barrel für die europäische Ölsorte Brent. Dies zeigt eine jährlich durchgeführte Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter Vertretern der Energiebranche. Laut einer Umfrage werden die umfangreichen Angebotsmengen der USA sowie von anderen Nicht-OPEC-Ländern die Preise bis auf unbestimmte Zeit im Bereich ihrer derzeitigen Spanne halten. So gehen die Befragten im Durchschnitt davon aus, dass ein Barrel Brent im laufenden Jahr 2020 durchschnittlich 67 US-Dollar kosten dürfte. Bis 2024 dürfte dieser Jahresdurchschnittspreis dann auf 69 US-Dollar pro Barrel ansteigen. Viele Analysten erwarten, dass die Durchschnittspreise in den kommenden fünf Jahren jeweils zwischen 60 und 75 US-Dollar pro Barrel bleiben werden. Nur einige wenige Analysten rechnen mit einem Preisrutsch unter 50 US-Dollar pro Barrel oder einem Anstieg auf sogar über 90 US-Dollar pro Barrel. Die Ölpreispreisprognosen, die die 950 Umfrageteilnehmer abgaben, lagen relativ nahe an jenen aus der Umfrage vom letzten Jahr. In den meisten Fällen wurden die Prognosen jedoch um -1 oder -2 US-Dollar pro Barrel nach unten korrigiert. Weniger als 5 Prozent der Teilnehmer gehen davon aus, dass die Preise 2024 im Durchschnitt bei 100 US-Dollar pro Barrel oder mehr liegen werden. Dagegen erwarten fast 16 Prozent der Teilnehmer, dass die Preise im Durchschnitt unter 50 US-Dollar pro Barrel liegen wird. Dies könnte auch einen schwächeren Verbrauch und eine Marktsättigung hindeuten.

17.12.19 - Nach den Ereignissen der letzten Woche haben die Analysten bei JPMorgan ihre Ölpreisprognosen für 2020 nach oben korrigiert. Statt einer Überversorgung rechnet man nun mit einem leichten Angebotsdefizit und sieht die europäische Ölsorte Brent +5,50 US-Dollar höher als bei der letzten Schätzung. 2021 sollen die Preise dann aber wieder sinken. Die Experten bei JPMorgan schätzen Brent im Jahresmittel 2020 nun auf 64,50 US-Dollar und die amerikanische Ölsorte WTI bei rund 60,00 US-Dollar. Die Experten begründen dies mit dem durch die OPEC+ beschlossenen zusätzlichen Kürzungen und der Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China, das das Wirtschaftswachstum positiv beeinflussen werde. Man rechnet zwar noch immer mit einem globalen Ölnachfragewachstum von 1 Mio. B/T, sieht aber dennoch eine knappere Versorgung. „Im Gegensatz zu unserer September-Prognose, dass der globale Ölmarkt im Jahr 2020 einen Überschuss von durchschnittlich 0,6 Mio. B/T aufweisen wird, gehen wir jetzt von einem Defizit von 0,2 Mio. B/T am Markt aus.“ Im darauf folgenden Jahr sieht man dann aber wohl wieder eine bessere Versorgungslage, denn die für 2021 prognostizierten Ölpreise werden mit 61,50 US-Dollar bei Brent und 57,50 US-Dollar bei WTI genannt, was entsprechend -3,50 US-Dollar unter den erwarteten Niveaus für 2020 liegt.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.