↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 30.01.2020 um ca. € -1,49 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € -1,49 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 62,38 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.872,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 67,73 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
30.01.20 62,38 € pro 100 Ltr. 1.872,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -1,49 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von bearishen Lagerbestandsdaten in den USA um -0,15 US-Dollar je Barrel gefallen und notierte damit zum Tagesende weiter über der Marke von 53 US-Dollar. Gemäß aktuellen Daten des US-Department of Energy nahmen neben den Beständen an Rohöl auch die Destillatbestände zu, während die Benzinbestände abnahmen. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis etwas leichter und mittlerweile über der Marke von insgesamt 52 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 52,53 US-Dollar. Das waren -0,80 Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 53,33 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Huthi-Rebellen haben saudische Ziele angegriffen
+ Libyens Förderung auf 262.000 B/T gefallen
+ Coronavirus: OPEC diskutiert mögliche Kürzungen
+ Libyens Ölexporte durch Blockade von Ölhäfen weitestgehend gestoppt
+ Shell: Force Majeure auf nigerianisches Öl der Sorte Bonny Light

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- WHO diskutiert erneut über Einstufung der Situation hinsichtlich Coronavirus
- Bearische US-Lagerbestandsdaten gem. Department of Energy
- China stellt mehrere Millionen-Metropolen unter Quarantäne
- Coronavirus beeinträchtigt Reiseaktivität und Ölverbrauch
- EU verlängert Streitschlichtung mit Iran
- Kuwait bestätigt Wiederinbetriebnahme des Wafra Ölfeldes im März

Marktlage
Das American Petroleum Institute (API) hatte Dienstagnacht für die letzte Woche einen deutlichen Rückgang der landesweiten Rohölbestände gemeldet. Umso überraschter waren die Marktteilnehmer am Mittwoch von den umfangreichen Aufbauten, die im jüngst veröffentlichten Bericht des Department of Energy (DOE) vermerkt waren. Neben dem Bestandszuwachs bei Rohöl, der etwa fünf Mal so stark ausfiel wie es die Analysten erwartet hatten, lieferte auch der Anstieg der Benzinbestände bearishe Impulse. Obwohl dieser schwächer ausfiel als von den Analysten angenommen und als vom API gemeldet, erreichten die US-Benzinbestände nichtsdestotrotz ein neues Rekordhoch. Insgesamt deuteten die offiziellen Bestandsdaten für die vergangene Woche daher nicht auf eine knappere Versorgungslage hin, zumal die US-Rohölproduktion auf Rekordniveau blieb und sich bei der Produktnachfrage der sprunghafte Anstieg aus der Vorwoche wieder umkehrte. Die Nachfragesorgen im Hinblick auf die neuartige Lungenkrankheit, die sich von China aus verbreitet, könnten noch einmal zunehmen, nachdem einige Fluglinien (British Airways, Lufthansa) Flüge in chinesische Metropolen gestrichen haben. Da die Anzahl der bestätigten Erkrankten in China mittlerweile auf 7711, die Todesfälle auf 170 gestiegen sind und es auch in anderen Ländern mittlerweile immer mehr Infizierte gibt, will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) heute noch einmal darüber beraten, ob die Situation als internationaler Notfall deklariert werden soll. Sollte sich die Organisation dafür entscheiden, dürfte dies die Ölbörsen erneut unter Druck geraten lassen. Was die geopolitischen Entwicklungen anbelangt, lieferten Kommentare eines Sprechers der jemenitischen Huthi-Rebellen, Yahya Saria, am gestrigen Mittwoch neue Impulse. Laut Saria führten die Rebellen in der vergangenen Woche mehr als 15 „Operationen“ gegen saudische Ziele aus. Zu diesen Zielen hätten auch Ölanlagen der Saudi Aramco gehört – wie die in Dschaizan. Die Huthis hatten im vergangenen September einen Angriff auf zwei wichtige Ölanlagen der Saudi Aramco für sich beansprucht, durch den die Ölproduktion des Königreichs kurzzeitig um mehr als die Hälfte sank. Riad schrieb den Angriff jedoch dem Iran zu. Nichtsdestotrotz hatten die Huthis wenig später angeboten, keine Anschläge mehr auf saudische Ziele zu verüben. Die Marktteilnehmer werden die Entwicklungen diesbezüglich im Auge behalten.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
14.01.2020 - Die längerfristigen Ölpreisprognosen bleiben weiterhin in einer Spanne zwischen 65 und 70 US-Dollar pro Barrel für die europäische Ölsorte Brent. Dies zeigt eine jährlich durchgeführte Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter Vertretern der Energiebranche. Laut einer Umfrage werden die umfangreichen Angebotsmengen der USA sowie von anderen Nicht-OPEC-Ländern die Preise bis auf unbestimmte Zeit im Bereich ihrer derzeitigen Spanne halten. So gehen die Befragten im Durchschnitt davon aus, dass ein Barrel Brent im laufenden Jahr 2020 durchschnittlich 67 US-Dollar kosten dürfte. Bis 2024 dürfte dieser Jahresdurchschnittspreis dann auf 69 US-Dollar pro Barrel ansteigen. Viele Analysten erwarten, dass die Durchschnittspreise in den kommenden fünf Jahren jeweils zwischen 60 und 75 US-Dollar pro Barrel bleiben werden. Nur einige wenige Analysten rechnen mit einem Preisrutsch unter 50 US-Dollar pro Barrel oder einem Anstieg auf sogar über 90 US-Dollar pro Barrel. Die Ölpreispreisprognosen, die die 950 Umfrageteilnehmer abgaben, lagen relativ nahe an jenen aus der Umfrage vom letzten Jahr. In den meisten Fällen wurden die Prognosen jedoch um -1 oder -2 US-Dollar pro Barrel nach unten korrigiert. Weniger als 5 Prozent der Teilnehmer gehen davon aus, dass die Preise 2024 im Durchschnitt bei 100 US-Dollar pro Barrel oder mehr liegen werden. Dagegen erwarten fast 16 Prozent der Teilnehmer, dass die Preise im Durchschnitt unter 50 US-Dollar pro Barrel liegen wird. Dies könnte auch einen schwächeren Verbrauch und eine Marktsättigung hindeuten.

17.12.19 - Nach den Ereignissen der letzten Woche haben die Analysten bei JPMorgan ihre Ölpreisprognosen für 2020 nach oben korrigiert. Statt einer Überversorgung rechnet man nun mit einem leichten Angebotsdefizit und sieht die europäische Ölsorte Brent +5,50 US-Dollar höher als bei der letzten Schätzung. 2021 sollen die Preise dann aber wieder sinken. Die Experten bei JPMorgan schätzen Brent im Jahresmittel 2020 nun auf 64,50 US-Dollar und die amerikanische Ölsorte WTI bei rund 60,00 US-Dollar. Die Experten begründen dies mit dem durch die OPEC+ beschlossenen zusätzlichen Kürzungen und der Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China, das das Wirtschaftswachstum positiv beeinflussen werde. Man rechnet zwar noch immer mit einem globalen Ölnachfragewachstum von 1 Mio. B/T, sieht aber dennoch eine knappere Versorgung. „Im Gegensatz zu unserer September-Prognose, dass der globale Ölmarkt im Jahr 2020 einen Überschuss von durchschnittlich 0,6 Mio. B/T aufweisen wird, gehen wir jetzt von einem Defizit von 0,2 Mio. B/T am Markt aus.“ Im darauf folgenden Jahr sieht man dann aber wohl wieder eine bessere Versorgungslage, denn die für 2021 prognostizierten Ölpreise werden mit 61,50 US-Dollar bei Brent und 57,50 US-Dollar bei WTI genannt, was entsprechend -3,50 US-Dollar unter den erwarteten Niveaus für 2020 liegt.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.