↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 20.01.2020 um ca. € +0,30 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € +0,30 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 67,08 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.013,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 69,44 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
20.01.20 | 67,08 € pro 100 Ltr. | 2.013,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +0,30 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am Freitag in der vergangenen Handelswoche nahezu unverändert über der Marke von 58 US-Dollar. Gegen Tagesende verbuchte der Ölpreis nur ein hauchdünnes Plus in Höhe von +0,02 US-Dollar je Barrel. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis etwas fester und Reichweite der Marke von insgesamt 59 US-Dollar. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI exakt 58,87 US-Dollar. Das waren +0,33 Dollar je Barrel mehr als am Freitagabend (Schlusskurs: 58,54 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Libyens Ölexporte weitestgehend gestoppt
+ Streik legt Produktion an irakischen Ölfeldern lahm
+ 1. Teilabkommen zwischen USA und China unterzeichnet
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Bearishe Monatsberichte von OPEC, IEA und EIA
- USA werden Strafzölle zunächst gegen China beibehalten
- Internat. Energieagentur sieht weiter deutliche Überversorgung für das erste Halbjahr 2020
- Analysten hegen Zweifel an Wirksamkeit der OPEC+ Kürzung
Marktlage
Am Wochenende fand in Berlin eine Friedenskonferenz für Libyen statt, bei der es eine gemeinsame Erklärung zur Befriedung des Landes gab. Der Waffenstillstand soll verlängert werden und einen politischen Prozess ermöglichen. Andere Länder, die bisher Partei im innerlibyschen Konflikt ergriffen haben, sollen künftig keine Waffen mehr in das Bürgerkriegsland liefern. Das dies allerdings nicht unmittelbar zu einer stabileren Ölversorgung führt, zeigen die Geschehnisse in Libyen vor Ort. General Haftar, der mit seiner Libyan National Army (LNA) weite Teile des Landes kontrolliert, hat die Hamada-Zawiya Pipeline abschalten lassen, wodurch nun keine Rohöllieferungen vom größten libyschen Ölfeld Sharara und dem damit verbundenen Ölfeld El Feel an den Exporthafen bei Tripolis gelangen. Zudem hatte Haftar die Firmen, die in den Ölexport an den Häfen Brega, Ras Lanuf, Hariga, Zueitina und Sidra involviert sind, dazu aufgefordert den Export einzustellen, so die Berichte der National Oil Company (NOC). Die NOC sprach daher nun eine Force Majeure für die meisten Rohöllieferungen aus und kündigte einen starken Einbruch der Ölförderung an. Laut dem letzten OPEC Monatsbericht förderte Libyen zuletzt etwa 1,14 Mio. B/T. Die Förderung werde nun wohl um 0,8 Mio. B/T sinken. Bleiben die Pipelines weiter abgeschaltet, wären die Vorratstanks binnen Tagen voll, womit die Förderung schließlich auf 72.000 B/T einbrechen könnte, so ein Sprecher der NOC. Dann könnten nur noch die offshore Ölfelder und das Wafa Ölfeld weiterproduzieren. Die Monatsreports von EIA, OPEC und IEA haben in der letzten Woche aufgezeigt, dass man 2020 zunächst mit einer deutlichen Überversorgung zu rechnen hat. Die IEA schätzt den Bedarf an OPEC Öl in der ersten Jahreshälfte auf 28,5 Mio. B/T. Im Dezember förderte die OPEC 29,44 Mio. B/T, wobei die Produktion vermutlich aufgrund der aktuellen Kürzungen weiter sinken dürfte. Aber selbst, wenn die Förderung noch um weitere 0,3 Mio. B/T abnähme, ergäbe sich für das erste Halbjahr noch immer eine Überversorgung von 0,64 Mio. B/T. Die OPEC selbst hingegen schätzt den Bedarf an Öl aus der OPEC mit 29,47 Mio. B/T für 2020 erwartungsgemäß etwas stärker ein, doch vor allem in der ersten Jahreshälfte dürfte die Nachfrage saisonal bedingt deutlich niedriger ausfallen, sodass auch hier mit einer Überversorgung gerechnet wird. Denn schließlich schätzt die OPEC, dass die Ölförderung der Nicht-OPEC Länder das globale Ölnachfragewachstum um etwa 1,13 Mio. B/T übersteigen wird. Der Produktions- und Exportausfall in Libyen trifft in erster Linie den europäischen Markt, der Hauptabnehmer des in Libyen geförderten Rohöls ist. Sollte die Produktion dort tatsächlich auf ein Minimum von 72.000 B/T schrumpfen, dann würde dies die von der IEA geschätzte Überversorgung in der ersten Jahreshälfte deutlich übersteigen und somit zu einer Unterversorgung führen. Der Produktionsstopp ist allerdings politisch motiviert, sodass eine schnelle Wiederinbetriebnahme möglich ist, sollte der am Wochenende eingeleitete Friedensprozess Früchte tragen.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
14.01.2020 - Die längerfristigen Ölpreisprognosen bleiben weiterhin in einer Spanne zwischen 65 und 70 US-Dollar pro Barrel für die europäische Ölsorte Brent. Dies zeigt eine jährlich durchgeführte Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter Vertretern der Energiebranche. Laut einer Umfrage werden die umfangreichen Angebotsmengen der USA sowie von anderen Nicht-OPEC-Ländern die Preise bis auf unbestimmte Zeit im Bereich ihrer derzeitigen Spanne halten. So gehen die Befragten im Durchschnitt davon aus, dass ein Barrel Brent im laufenden Jahr 2020 durchschnittlich 67 US-Dollar kosten dürfte. Bis 2024 dürfte dieser Jahresdurchschnittspreis dann auf 69 US-Dollar pro Barrel ansteigen. Viele Analysten erwarten, dass die Durchschnittspreise in den kommenden fünf Jahren jeweils zwischen 60 und 75 US-Dollar pro Barrel bleiben werden. Nur einige wenige Analysten rechnen mit einem Preisrutsch unter 50 US-Dollar pro Barrel oder einem Anstieg auf sogar über 90 US-Dollar pro Barrel. Die Ölpreispreisprognosen, die die 950 Umfrageteilnehmer abgaben, lagen relativ nahe an jenen aus der Umfrage vom letzten Jahr. In den meisten Fällen wurden die Prognosen jedoch um -1 oder -2 US-Dollar pro Barrel nach unten korrigiert. Weniger als 5 Prozent der Teilnehmer gehen davon aus, dass die Preise 2024 im Durchschnitt bei 100 US-Dollar pro Barrel oder mehr liegen werden. Dagegen erwarten fast 16 Prozent der Teilnehmer, dass die Preise im Durchschnitt unter 50 US-Dollar pro Barrel liegen wird. Dies könnte auch einen schwächeren Verbrauch und eine Marktsättigung hindeuten.
17.12.19 - Nach den Ereignissen der letzten Woche haben die Analysten bei JPMorgan ihre Ölpreisprognosen für 2020 nach oben korrigiert. Statt einer Überversorgung rechnet man nun mit einem leichten Angebotsdefizit und sieht die europäische Ölsorte Brent +5,50 US-Dollar höher als bei der letzten Schätzung. 2021 sollen die Preise dann aber wieder sinken. Die Experten bei JPMorgan schätzen Brent im Jahresmittel 2020 nun auf 64,50 US-Dollar und die amerikanische Ölsorte WTI bei rund 60,00 US-Dollar. Die Experten begründen dies mit dem durch die OPEC+ beschlossenen zusätzlichen Kürzungen und der Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China, das das Wirtschaftswachstum positiv beeinflussen werde. Man rechnet zwar noch immer mit einem globalen Ölnachfragewachstum von 1 Mio. B/T, sieht aber dennoch eine knappere Versorgung. „Im Gegensatz zu unserer September-Prognose, dass der globale Ölmarkt im Jahr 2020 einen Überschuss von durchschnittlich 0,6 Mio. B/T aufweisen wird, gehen wir jetzt von einem Defizit von 0,2 Mio. B/T am Markt aus.“ Im darauf folgenden Jahr sieht man dann aber wohl wieder eine bessere Versorgungslage, denn die für 2021 prognostizierten Ölpreise werden mit 61,50 US-Dollar bei Brent und 57,50 US-Dollar bei WTI genannt, was entsprechend -3,50 US-Dollar unter den erwarteten Niveaus für 2020 liegt.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.