↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 05.08.2019 um ca. € -0,83 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € -0,83 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 67,13 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.007,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,78 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
05.08.19 66,90 € pro 100 Ltr. 2.007,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,83 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche um +1,71 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 55 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Montag gibt der Ölpreis wieder etwas nach und notiert mittlerweile wieder unterhalb der Marke von 55 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 54,91 US-Dollar. Das waren -0,75 US-Dollar je Barrel weniger als am Freitagabend (Schlusskurs: 55,66 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ US-Regierung sanktioniert iranischen Außenminister
+ NOC erklärt Force Majeure für Sharara-Öl
+ Iran und Russland planen Militärmanöver in der Straße von Hormus
+ Iran beschlagnahmt britischen Tanker in der Straße von Hormus
+ Trump verschärft Iran-Sanktionen erneut
+ Iran verstößt gegen Atomabkommen
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Trump kündigt neue Strafzölle gegen China an
- Nächste Handelsgespräche zwischen USA und China finden erst im September statt
- Gespräche zwischen Iran und übrigen Partnern aus dem Atomabkommen „konstruktiv“
- Saudi-Arabien und Kuwait mit möglicher Produktionssteigerung
- Handelsstreit zwischen USA und China

Marktlage
Am Wochenende meldete der Iran die Festsetzung eines weiteren Öltankers in der Straße von Hormus, der Ölprodukte geschmuggelt haben soll. Auch wenn die Nachricht im ersten Moment aufschreckt, so ignoriert der Markt diesen Zwischenfall weitestgehend. Das Schiff soll eine Menge von lediglich 4.400 Barrel geladen haben und versucht haben Ölprodukte aus dem Iran in ein anderes arabisches Land zu bringen. Von daher handelt es sich vielmehr um eine interne Angelegenheit des Irans als um die Behinderung der internationalen Schifffahrt. Die Aktion des Irans, die bereits am Mittwoch letzte Woche stattgefunden haben soll, schafft es damit nicht den Fokus auf sich zu ziehen. Marktteilnehmer konzentrieren sich bei der Einschätzung der Marktentwicklung vielmehr weiter auf die Nachfragesorgen. Und hier sieht es mit der Ankündigung der neuen US-Zölle zum ersten September auf alle chinesischen Produkte nicht gerade positiv aus. "Investoren halten eine vollständige Konfrontation oder einen militärischen Zusammenstoß zwischen den USA und dem Iran für unwahrscheinlich, sind jedoch eher besorgt über die Möglichkeit, dass sich die Situation zwischen den USA und China verschlechtern wird", sagte Jun Inoue, von Mizuho Research Institute. Die Ölpreise könnten noch viel weiter sinken, wenn die zusätzlichen Zölle für China eingeführt würden und die Fed die Zinsen nicht noch einmal senken würde, so Inoue. Laut Analysten der Bank of America Merrill Lynch haben die zusätzlichen US-Zölle für chinesische Güter das Potenzial die weltweite Ölnachfrage um -250.000 bis -500.000 Barrel pro Tag (B/T) senken. "Das Ölnachfragewachstum ist so schwach wie seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr. Der Protektionismus hat die globale industrielle Aktivität stark beeinträchtigt", so die Warnung der Investmentbank. Für Analyst Harry Tchilinguirian von BNP Paribas ist es jedoch noch zu früh, um die Auswirkungen der Zölle auf die Ölnachfrage genau abzuschätzen. Der Markt werde von Stimmungsschwankungen in Bezug auf die Wirtschaft getrieben und nicht von genauen Berechnungen der möglichen Auswirkungen neuer Abgaben, so seine Wahrnehmung. Wegen der schwachen Wirtschaftsleistung und dem enttäuschenden Ölnachfragewachstum, bleibt der Handelsstreit ein entscheidender Faktor, der die Preise an den Börsen belastet. Das Ölangebot wird in der zweiten Jahreshälfte 2019 und im Jahr 2020 weiter deutlich zulegen. Vor allem aus den USA werden größere Produktionssteigerungen erwartet, auch wenn der Baker Hughes Report vom Freitag erneut einen Rückgang bei der Anzahl der Ölbohranlagen meldet. Die Analysten von Citigroup und JPMorgan Chase rechnen damit, dass das globale Ölangebot im kommenden Jahr um ca. +1 Mio. B/T stärker wachsen wird als die Nachfrage, sodass sich für jedes einzelne Quartal in 2020 eine Überversorgung ergeben werde.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
03.07.19 - Die Analysten bei Morgan Stanley haben nach der jüngsten Entscheidung der OPEC+ sofort reagiert und ihre langfristige Ölpreisprognose für die Ölsorte Brent von 65 auf 60 US-Dollar herabgesetzt, auch wenn der Markt für 2019 aktuell als ausbalanciert angesehen werden kann. Bei der Rabobank hingegen sieht man die Möglichkeit, dass ein knapper werdender Markt zum Jahresende hin stützen könnte. Die Ölbestände sollten deutlich fallen, während die Raffinerieauslastung in Vorbereitung der Umstellung beim Schiffsdiesel Anfang 2020 zulegen wird, so Ryan Fitzmaurice, von der Rabobank.

01.07.19 - Dem Analysten Damien Courvalin von Goldman Sachs zufolge könnte die am 01.07.19 beschlossene Verlängerung der Produktionskürzung der OPEC+ dazu führen, dass die Bank ihre Ölpreisprognose für 2020 von derzeit 60 US-Dollar pro Barrel für die Ölsorte Brent senkt. Zwar könnte die Maßnahme der Organisation zunächst dazu führen, dass der Brent-Preis die Prognosen der Bank für den Rest des Jahres übersteigt. Diese liegen derzeit für das dritte Quartal bei 65,50 US-Dollar pro Barrel und für das vierte Quartal bei 62 US-Dollar pro Barrel. Der stützende Effekt der OPEC-Entscheidung werde sich laut Courvalin jedoch als "vorübergehend" erweisen, da die Produktionskürzungen andere Produzenten dazu bewegen werde, mehr Öl zu fördern. Daher könnte die Preisprognose von Goldman Sachs für das kommende Jahr mit 60 US-Dollar pro Barrel zu hoch gegriffen sein.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.