Heizölpreise fallen in Hamburg am 02.08.2019 um ca. € -1,90 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € -1,90 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 67,73 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.032,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,80 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
02.08.19 | 67,73 € pro 100 Ltr. | 2.032,- € für 3.000 Ltr. | -1,90 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstagabend um -4,63 US-Dollar auf die Marke von rund 54 US-Dollar regelegrecht abgestürzt, nachdem US-Präsident Trump neue Strafzolle gegen China ankündigt hat. Die Notierungen an den Ölbörsen ICE und NYMEX gingen direkt nach der Aussage in einen freien Fall über und erlebten den stärksten Kursverlust seit 2015 und notierten damit auf dem niedrigsten Stand seit Mitte Juni. Mit 10% Einfuhrabgaben auf chinesische Güter mit einem jährlichen Umsatzvolumen von rund 300 Mrd. Dollar, werden die USA ab 1. September quasi alle Importe aus China mit Strafzöllen belegen. Trump lässt zwar eine Tür für Verhandlungen offen, kündigte zeitgleich aber auch an, dass die Zölle künftig auf "deutlich über 25%" steigen könnten. Damit bricht Trump den Waffenstillstand, den man zuletzt zwischen beiden Seiten vereinbart hatte. Statt der erwarteten Annäherung scheint sich die Sanktionsspirale weiter zu drehen, die von vielen Experten als Hauptursache für die eingetrübten globalen Konjunktur- und damit auch Ölnachfrageaussichten gesehen wird. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis wieder etwas fester bei der Marke von insgesamt 55 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 55,00 US-Dollar. Das waren +1,05 US-Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 53,95 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ US-Regierung sanktioniert iranischen Außenminister
+ NOC erklärt Force Majeure für Sharara-Öl
+ Abnahme von Lagerbeständen in den USA gem. Department of Energy (DOE)
+ Iran und Russland planen Militärmanöver in der Straße von Hormus
+ USA und China nehmen Gespräche zu Handelsstreit wieder auf
+ Iran beschlagnahmt britischen Tanker in der Straße von Hormus
+ Trump verschärft Iran-Sanktionen erneut
+ Iran verstößt gegen Atomabkommen
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Trump kündigt neue Strafzölle gegen China an
- Nächste Handelsgespräche zwischen USA und China finden erst im September statt
- Gespräche zwischen Iran und übrigen Partnern aus dem Atomabkommen „konstruktiv“
- Saudi-Arabien und Kuwait mit möglicher Produktionssteigerung
- Handelsstreit zwischen USA und China
Marktlage
Zuletzt hatten vor allem bearishe Nachfragesorgen dazu geführt, dass bullishen Faktoren am Markt keinen größeren Einfluss auf die Ölpreise hatten. Angesichts der Resultate der letzten Gesprächsrunde zwischen den USA und China zum Thema Handelsstreit könnte dies auch noch eine ganze Weile so bleiben. Washington und Peking beschrieben die Gespräche in Shanghai zwar als „konstruktiv“, konkrete Übereinkünfte wurden jedoch scheinbar nicht getroffen. Die nächsten Verhandlungen wurden nun für Anfang September angesetzt. Die Marktteilnehmer befürchten nun, dass sich der Handelskonflikt zwischen den beiden Großmächten noch ewig hinziehen könnte, was weder dem weltweiten Wirtschaftswachstum noch der Ölnachfrage guttäte. Angesichts der eher trüben Aussichten schaffen es bullishe Aspekte derzeit meist nicht, stärkere und nachhaltige Preisanstiege auszulösen. So sind zwar beispielsweise die bullishen US-Rohölbestände in der vergangenen Woche nun schon die siebte Woche in Folge gesunken, allerdings sank die Produktnachfrage jedoch entgegen dem saisonalen Trend. Im Konflikt zwischen den USA und Iran verhängte die US-Regierung nun Sanktionen gegen den iranischen Außenminister Javad Zarif. Nach Angaben des Weißen Hauses sei das Vermögen Zarifs in den USA eingefroren worden. Der USA/Iran-Konflikt dürfte die Preise jedoch erst nachhaltig steigen lassen, wenn es tatsächlich zu einer militärischen Auseinandersetzung kommt. Bis dahin wird auch dieser bullishe Faktor durch die Sorgen bezüglich der Nachfrageentwicklung größtenteils ausgehebelt. Die Aussagen des Präsidenten der US-Notenbank, Jerome Powell, im Hinblick auf die Geldpolitik der Fed verstärkten diese Sorgen noch. Zwar senkte die Fed den Leitzins wie erwartet um -0,25 Prozentpunkte, weitere Zinssenkungen scheinen jedoch erst einmal nicht geplant. Die Marktteilnehmer gingen letztlich davon aus, dass dieser eine Zinsschritt den US-Dollar nicht nachhaltig belasten würde, weswegen dieser über Nacht zulegen konnte. Ein weiterhin fester Dollar macht jedoch die Ölfutures für Käufer außerhalb der USA weniger attraktiv, weshalb dies mittelfristig ebenfalls bearish wirkt.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
03.07.19 - Die Analysten bei Morgan Stanley haben nach der jüngsten Entscheidung der OPEC+ sofort reagiert und ihre langfristige Ölpreisprognose für die Ölsorte Brent von 65 auf 60 US-Dollar herabgesetzt, auch wenn der Markt für 2019 aktuell als ausbalanciert angesehen werden kann. Bei der Rabobank hingegen sieht man die Möglichkeit, dass ein knapper werdender Markt zum Jahresende hin stützen könnte. Die Ölbestände sollten deutlich fallen, während die Raffinerieauslastung in Vorbereitung der Umstellung beim Schiffsdiesel Anfang 2020 zulegen wird, so Ryan Fitzmaurice, von der Rabobank.
01.07.19 - Dem Analysten Damien Courvalin von Goldman Sachs zufolge könnte die am 01.07.19 beschlossene Verlängerung der Produktionskürzung der OPEC+ dazu führen, dass die Bank ihre Ölpreisprognose für 2020 von derzeit 60 US-Dollar pro Barrel für die Ölsorte Brent senkt. Zwar könnte die Maßnahme der Organisation zunächst dazu führen, dass der Brent-Preis die Prognosen der Bank für den Rest des Jahres übersteigt. Diese liegen derzeit für das dritte Quartal bei 65,50 US-Dollar pro Barrel und für das vierte Quartal bei 62 US-Dollar pro Barrel. Der stützende Effekt der OPEC-Entscheidung werde sich laut Courvalin jedoch als "vorübergehend" erweisen, da die Produktionskürzungen andere Produzenten dazu bewegen werde, mehr Öl zu fördern. Daher könnte die Preisprognose von Goldman Sachs für das kommende Jahr mit 60 US-Dollar pro Barrel zu hoch gegriffen sein.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.