↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 06.08.2019 um ca. € -0,77 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € -0,77 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 66,12 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.984,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,77 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
05.08.19 66,12 € pro 100 Ltr. 1.984,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,77 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag im Umfeld einer Verschärfung des Handelsstreits zwischen Washington und Peking um -0,97 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 54 US-Dollar gefallen. Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis wieder etwas fester bei der Marke von rund 55 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 55,05 US-Dollar. Das waren +0,36 US-Dollar je Barrel mehr als am Montagabend (Schlusskurs: 54,69 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ NOC erklärt Force Majeure für Sharara-Öl
+ Iran und Russland planen Militärmanöver in der Straße von Hormus
+ Iran beschlagnahmt britischen Tanker in der Straße von Hormus
+ Iran verstößt gegen Atomabkommen
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Handelsstreit zwischen USA und China eskaliert weiter
- Nächste Handelsgespräche zwischen USA und China finden erst im September statt
- Saudi-Arabien und Kuwait mit möglicher Produktionssteigerung

Marktlage
Der Handelsstreit zwischen USA und China ist voll im Gange und weitet sich auf immer neue Bereiche aus. Die Regierung in China hat nun angeordnet, dass man weniger Agrarprodukte aus den USA kaufen wird, was man klar als Vergeltungsmaßnahme gegen die für September neu angekündigten US-Zölle sehen darf. Zudem wertete der Yuan stark ab und fiel gegenüber dem US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit 2008. Der Währungshandel ist ein scharfes Schwert der Chinesen im Handelskonflikt, denn wertet die heimische Währung gegenüber dem Dollar ab, dann werden die in China hergestellten Produkte günstiger für Unternehmen und Käufer aus den USA, womit man die Zölle der USA aushebeln kann. Gleichzeitig werden Importe aus den USA teurer, sodass weniger US Güter in China nachgefragt werden. Analysten und Marktbeobachter sehen in der Abwertung des Yuans eine deutliche Warnung in Richtung Washington, dass Peking bereit ist sich mit allen Mitteln gegen den Druck aus den USA zu wehren. "Die Kursbewegungen im Devisenhandel sind Teil des Handelskrieges", so Analyst Andre Bakhos, von New Vines Capital. "Es ist eine starke Aussage in Richtung USA, die besagt: 'Wenn sie spielen möchten, könnten wir auch anders spielen.' Das nimmt dem Markt jede Hoffnung, dass eine schnelle Lösung für den Handelsstreit gefunden wird.“, so sein Fazit. "Die Eskalation des Handels zwischen den USA und China wirkt sich ebenfalls negativ auf die Aussichten für die Ölnachfrage aus, da der Zwist nach wie vor große Auswirkungen auf den asiatischen Wirtschaftsraum hat, der für die Erwartungen des globalen Ölnachfragewachstums von entscheidender Bedeutung ist", sagte Analyst John Kilduff, von Again Capital Management. Von der US-Regierung wurden prompt die Vorwürfe einer Währungsmanipulation laut, was Sanktionen gegen China nach sich ziehen könnte. Entsprechend hatte die Peoples Bank of China etwas entgegengewirkt und den Referenzpreis nicht ganz so schwach festgelegt. Zudem hatte sich der Yuan in der Nacht auch etwas erholt. Nichtsdestotrotz sind die Auswirkungen des Streits zwischen USA und China enorm, sodass Paul Sankey, von Mizuho Securities, die Lage des Ölmarktes in 2020 als "besorgniserregend" beschreibt. Das globale Ölnachfragewachstum werde im kommenden Jahr unter 1 Mio. B/T liegen, was erheblich niedriger als das zuvor in diesem Jahr erwartete Niveau sei. Damals hatten einige Experten das weltweite Ölnachfragewachstum noch auf 1,7 Mio. B/T geschätzt, so sein Hinweis. Alleine das zusätzliche Ölangebot aus den USA wird damit das Ölnachfragewachstum übersteigen, sodass eine Überversorgung wohl kaum zu vermeiden ist. Andere Faktoren am Markt werden von dem Handelsstreit und den potenziellen Auswirkungen auf das Gleichgewicht am Ölmarkt dominiert. Die Spannungen im Nahen Osten bleiben zwar stützend, der Dienstleister Drillinginfo sieht den Markt allerdings weiter bearish. "Aufgrund der Fokussierung auf Zollfragen und der Verlangsamung des globalen Wachstums, dürfte der Markt nach unten driften, mit kurzzeitigen Preisrallyes durch Nachrichten aus dem Nahen Osten. Die Ölpreis für WTI werden die Schlüsselunterstützung bei etwa 50 US-Dollar testen, die den Markt im Mai stützten", so die Einschätzung.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
03.07.19 - Die Analysten bei Morgan Stanley haben nach der jüngsten Entscheidung der OPEC+ sofort reagiert und ihre langfristige Ölpreisprognose für die Ölsorte Brent von 65 auf 60 US-Dollar herabgesetzt, auch wenn der Markt für 2019 aktuell als ausbalanciert angesehen werden kann. Bei der Rabobank hingegen sieht man die Möglichkeit, dass ein knapper werdender Markt zum Jahresende hin stützen könnte. Die Ölbestände sollten deutlich fallen, während die Raffinerieauslastung in Vorbereitung der Umstellung beim Schiffsdiesel Anfang 2020 zulegen wird, so Ryan Fitzmaurice, von der Rabobank.

01.07.19 - Dem Analysten Damien Courvalin von Goldman Sachs zufolge könnte die am 01.07.19 beschlossene Verlängerung der Produktionskürzung der OPEC+ dazu führen, dass die Bank ihre Ölpreisprognose für 2020 von derzeit 60 US-Dollar pro Barrel für die Ölsorte Brent senkt. Zwar könnte die Maßnahme der Organisation zunächst dazu führen, dass der Brent-Preis die Prognosen der Bank für den Rest des Jahres übersteigt. Diese liegen derzeit für das dritte Quartal bei 65,50 US-Dollar pro Barrel und für das vierte Quartal bei 62 US-Dollar pro Barrel. Der stützende Effekt der OPEC-Entscheidung werde sich laut Courvalin jedoch als "vorübergehend" erweisen, da die Produktionskürzungen andere Produzenten dazu bewegen werde, mehr Öl zu fördern. Daher könnte die Preisprognose von Goldman Sachs für das kommende Jahr mit 60 US-Dollar pro Barrel zu hoch gegriffen sein.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.