Heizölpreise steigen in Hamburg am 24.08.17 um ca. € +0,71 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +0,71 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 54,56 bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.637,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20 / Ø-2014: € 78,26)
Aktuelle Nachrichten zu den Themen Heizölpreise Hamburg und Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von bullishen US-Lagerbestandsdaten mit Abbauten bei den Rohöl- und Benzinbeständen um +0,58 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 48 US-Dollar angestiegen. Die Rohölbestände sind in der achten Woche in Folge gesunken und deuten weiter daraufhin, dass die Kürzungen bei Produktion und Exporten der OPEC mit Nicht-OPEC Ländern ihre Wirkung zeigen. Noch bleiben die Marktteilnehmer jedoch zurückhaltend, weshalb die Ölpreise an den Börsen in London und New York nicht stärker steigen und WTI weiter unterhalb der 50 US-Dollar-Marke bleibt.
Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis noch nahezu unverändert und oberhalb der Marke von insgesamt 48 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 48,34 US-Dollar. Das waren nur -0,07 US-Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 48,41 US-Dollar) in New York.
Im Golf von Mexiko hat sich unterdessen ein tropisches Tiefdruckgebiet mit dem Namen "Harvey" gebildet. Die größte Gefahr ist, dass der Sturm über der Küstenregion und im Großraum Houston ungewöhnlich lange stationär bleibt, bevor er sich auflöst. Die Raffinerien in der Region könnten gezwungen sein, ihre Produktion zu drosseln oder zu unterbrechen, sollte die Versorgung mit Rohöl ins Stocken geraten oder es zu infrastrukturellen Problemen bei der Stromversorgung oder durch Überflutungen kommen. Die Wahrscheinlichkeit ist durchaus gegeben, dass Harvey noch auf einen Hurrikan der Stufe 1 hochgestuft wird, bevor er auf Land trifft. Damit wäre er der erste Hurrikan seit Ike im Jahr 2008, der direkt auf Texas träfe. Die Offshore Ölförderung und Raffinerietätigkeit sind nicht die einzigen Bereiche, die von dem Sturm betroffen sein werden. Auch bei der Suche und Erschließung von neuen Ölquellen im Inland wird der Sturm für Einschränkungen sorgen.
Ausblick - Ölpreisprognose
Die OPEC befindet sich laut Analysten der BNP Paribas weiterhin in einem Dilemma. Ohne weitergehende Produktionskürzungen werde die Herstellung des Marktgleichgewichtes deutlich länger benötigen als bisher gedacht. Nimmt das Kartell nun noch mehr Öl vom Markt, würde dies die Preise temporär steigern. Dadurch würde aber auch die Ölförderung außerhalb des Kartells, wie z.B. die Schieferölindustrie in den USA, rentabler und zulegen. Das damit generierte Angebot würde die Preise wieder unter Druck setzen, zumal die OPEC ihre Kürzungen wohl kaum dauerhaft aufrecht erhalten kann. Auf der anderen Seite wäre ein Ende der Kürzungen ebenfalls kontraproduktiv. Das Angebot würde unmittelbar ansteigen, wodurch die Preise für Rohöl auf 40 US-Dollar oder sogar niedriger fallen würden. Damit hat die OPEC eigentlich keine andere Wahl als den Status Quo vorerst beizubehalten, fassen die Analysten der BNP Paribas zusammen. Damit lässt die Bank auch ihre bisherigen Preisprognosen von 51 US-Dollar für die Sorte Brent und 49 US-Dollar für WTI vorerst unverändert.
Eine Umfrage unter 15 Investmentbanken von Ende Juli hat ergeben, dass diese die Ölsorten WTI und Brent schwächer als zuletzt einschätzen. Die Experten schätzen den Durchschnittspreis für Brent 2017 demnach nun bei 53 US-Dollar ein, was -2 US-Dollar weniger als bei der Umfrage im Vormonat ist. WTI wird mit 51 US-Dollar ebenfalls um einen Dollar niedriger als bei der letzten Umfrage eingeordnet. Die Umfrage unter Investmentbanken wurde damit im dritten Monat in Folge nach unten korrigiert, obwohl die Ölpreise im Juli zulegten. Investoren bleiben demnach offenbar skeptisch, dass es der OPEC tatsächlich gelingen wird das globale Ölangebot derart stark zu senken, dass auch die Ölbestände nachhaltig abnehmen.
Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Tropisches Tiefdruckgebiet im Golf von Mexiko
+ Abnahme von Rohöl- und Benzinbeständen in den USA gem. Department of Energy
+ OPEC-Ölförderung im August offenbar gesunken
+ OPEC verlängert Produktionskürzungen um 9 Monate
Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Pipeline vom Sharara Ölfeld in Libyen wieder in Betrieb
- Prognose über steigende Ölproduktion im September in den USA
- Absehbares Ende der starken Sommernachfrage zum 06.09.17 (Reiseverkehr in den USA)
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Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.