↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 25.08.2022 um ca. € +3,45 per 100 Ltr.

Aktuelle Lieferzeit: 3-6 Werktage

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. EUR +3,45 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklager Hamburg) kostet heute EUR 163,51 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 4.905,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2022: € 135,51 / Ø-2021: € 74,30 / Ø-2020: € 50,15 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
2.08.22 € 163,51 pro 100 Ltr. € 4.905,- für 3.000 Ltr. ↗️ € +3,45 pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl ist am gestrigen Mittwoch um +1,15 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 94 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis etwas fester und mittlerweile bei der Marke von rund 95 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 95,09 US-Dollar. Das waren +0,20 US-Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 94,89 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Brand an wichtiger BP-Raffinerie in Whiting (Indiana, USA)
+ Saudi Arabien warnt vor möglicher Produktionskürzung
+ Kasachstans Ölexporte merklich reduziert
+ Gaspreise erreichen neue Höhen
+ Bestände von Heizöl & Diesel in den USA und Europa extrem niedrig
+ Nord Stream 1 fördert nur mit starker Drosselung Gas bei ca. 20% Auslastung
+ JP Morgan Chase & Co. hält Ölpreis von 380 USD für möglich, sollte Rußland die eigenen Fördermengen als Vergeltungmaßnahme gegen Ölpreisobergenze für russisches Öl drastisch kürzen

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- China verarbeitet immer weniger Rohöl und exportiert Treibstoffe
- Chinas Wirtschaftswachstum flaut ab
- Chinas Importe an Rohöl fallen deutlich unter 10 Millionen Barrel pro Tag
- OPEC macht Hoffnung auf mögliche Produktionserhöhung im Winter
- US-Notenbank Fed erhöhte erneut die Zinsen (+75 Basispunkte)
- Großbank Citigroup korrigiert Ölnachfrage nach unten und hält Ölpreisrutsch auf 65 US-Dollar in 2022 bzw. auf 45 US-Dollar in 2023 für möglich

Aktuelle Marktlage
Nach Ansicht des saudischen Energieministers, Prinz Abdulaziz bin Salman, sieht die Realität am physischen Markt ganz anders aus, als es die Entwicklung der Rohölpreise an den Rohstoffbörsen in London und New York zuletzt vermuten ließ. Der Minister sieht sogar eine Gefahr für die Marktstabilität, die die OPEC und ihre Partner erneut zum Eingreifen zwingen könnte – möglicherweise sogar mit erneuten Produktionskürzungen. Seit Mitte Juni entwickeln sich die Rohölpreise an den Rohstoffbörsen in London und New York in einem Abwärtstrend. Am vergangenen Dienstag schloss der Kontrakt für die europäische Rohölsorte Brent mit 92,34 Dollar auf dem niedrigsten Stand seit Mitte Februar. Sorgen hinsichtlich der Nachfrageentwicklung (vor allem in China und den USA) sowie neue Hoffnungen auf eine Einigung bei den Atomgesprächen mit dem Iran, die zu einem beträchtlichen Anstieg des iranischen Ölangebots führen könnte, gehörten zu den Faktoren, die den Abwärtstrend ermöglichten. Davon abgesehen versuchen die Trader, den Einfluss des Ende des Jahres in Kraft tretenden EU-Embargos auf russische Öllieferungen und der diskutierten Preisobergrenze für Öl aus Russland abzuschätzen. Die zahlreichen Unwägbarkeiten zusammen mit den teils deutlich höheren Kosten, die mittlerweile für Händler anfallen, wenn sie physische Lieferungen über Futures-Kontrakte absichern wollen, sorgten nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine dafür, dass viele Trader sich aus dem aktiven Handelsgeschehen an den Börsen erst einmal zurückzogen, was bei den Ölpreisen an der Börse zu starken Verzerrungen führen kann. Laut dem Energieminister des wichtigsten Mitglieds der OPEC ist dies bereits der Fall und gefährdet die Stabilität des Marktes. In einem schriftlichen Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg warnte Prinz Abdulaziz nun erneut, dass die Reservekapazitäten stark begrenzt seien, während das Risiko gravierender Angebotsstörungen hoch bleibe. Damit bekräftigte er noch einmal die Aussage, die die OPEC und ihre Partner (OPEC+) nach ihrer letzten Ministerialsitzung gemacht hatten. Nachdem die OPEC und zahlreiche andere Ölproduzenten, darunter auch Russland, nach dem heftigen Preisrutsch im Frühjahr 2020 die umfangreichsten Produktionskürzungen beschlossen, die der Markt je gesehen hatte, wurden diese nach und nach wieder zurückgeführt und sind mit den für August beschlossenen Produktionssteigerungen der Allianz zumindest auf dem Papier wieder vollständig eingeholt. Anfang Juli hatte US-Präsident Biden angesichts der in vielen Ländern – auch in den USA, dem größten Ölkonsumenten der Welt – immer noch extrem hohen Inflation auf seiner Nahost-Reise versucht, den Ölproduzenten in der Golfregion noch einmal eine stärkere Steigerung der Produktionsmengen zu Entlocken. Bei der darauffolgenden OPEC+ Sitzung wurde jedoch für September nur eine eher symbolische Anhebung der Produktionsziele um 0,1 Mio. B/T beschlossen. Beim nächsten Treffen der Produzentengruppe am 5. September dürfte es nun darum gehen, die Zukunft der Allianz zu besprechen, deren Kooperation an sich Ende Dezember beendet wäre. Vor allem aus Saudi-Arabien und Russland hieß es zuletzt, man wolle auch über das aktuelle Abkommen hinaus eng zusammenarbeiten. Laut Prinz Abdulaziz soll das neue Abkommen, das man anstrebt, noch wirkungsvoller sein als das bisherige. Oberstes Ziel: Die Stabilität des Ölmarktes zu sichern – wenn nötig, mit weiteren regulierenden Maßnahmen. Auch erneute Produktionskürzungen schließt Prinz Abdulaziz dabei nicht aus. Allerdings dürften Kürzungen wohl erst Sinn machen, wenn es bei den Iran-Atomgesprächen tatsächlich zu einer Einigung kommt und die Islamische Republik ihr Ölangebot wieder deutlich steigern kann, oder wenn wirklich eine weitreichende Rezession einsetzt, die die Nachfrage stark beeinträchtigt. Denn sonst würden Produktionskürzungen der OPEC und ihrer Partner vermutlich zwar die Reservekapazitäten und die Preise wieder etwas steigen lassen, dass sich der Markt dadurch stabilisiert, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Denn kürzt die OPEC+ einfach das Angebot, um dem Abwärtstrend der Ölpreise an den Börsen einen Riegel vorzuschieben, dürfte sich die hohe Inflation, mit der viele Konsumentenländer derzeit zu kämpfen haben, nicht nachlassen, was wiederum das Wirtschafts- und auch das Ölnachfragewachstum in Mitleidenschaft ziehen dürfte.

Interaktiver Chart von Rohöl der US-Sorte WTI (CL1)

Aktuelle Ölpreisprognose für 2022
09.08.22 - Amrita Sen, Analystin bei Energy Aspects, sollte der Ölpreis zum Winter hin wieder auf 120 US-Dollar je Barrel ansteigen. Begründet wird die Ölpreisprognose mit einem schwachen Angebot und einer stabilen Nachfrage nach Öl. Saisonale Wartungsarbeiten an Raffinerien würden die Produktverfügbarkeit reduzieren. Insbesondere ab Anfang November könnte der Ölpreis plötzlich und schnell ansteigen, da dann auch in den USA Lieferungen aus den strategischen Ölreserven einstellen würden.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.