↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 10.12.2020 um ca. € +1,22 per 100 Ltr.
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Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. EUR +1,22 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 51,99 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.560,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 16% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 49,82 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der weltweit meist gehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Mittwoch nahezu unverändert über der Marke von 45 US-Dollar. Gegen Tagesende verbuchte der Ölpreis nur ein kleines Minus in Höhe von um -0,08 US-Dollar. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis wieder etwas fester bei der Marke von rund 46 US-Dollar. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 45,99 US-Dollar. Das waren +0,47 US-Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 45,52 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Weltweit beginnen Länder mit Zulassung von Covid-19-Impfstoffs
+ Anschlag auf Ölfeld im Irak
+ USA hoffen auf schnellen Impfbeginn
+ Chinas Wirtschaft erholt sich schnell
+ Drei wirksame Impfstoffe gegen Corona kurz vor Zulassung und Distribution
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Zunahme von Lagerbeständen in den USA gem. API & DOE
- OPEC+ steigert Produktion ab Januar um +0,5 Mio. Barrel pro Tag
- Iran möchte Produktion steigern
- Libyens Ölproduktion steigt kontinuierlich und übersteigt 1,25 Mio. Barrel pro Tag
- Coronazahlen steigen weiter rasant an ; Lockdowns treten in Kraft
Marktlage
Am Dienstagnachmittag veröffentlichte die amerikanische Energy Information Administration (EIA) ihren monatlichen Ölmarktbericht. Die EIA ist neben der OPEC und der International Energy Agency (IEA) eines der drei weltweit wichtigsten Organe für die Ölindustrie. Entsprechendes Gewicht hat der Monatsbericht auch an den Ölmärkten und wird von den Marktteilnehmern üblicherweise mit Spannung erwartet. Die EIA ist der statistische Arm des US-Energieministeriums und hat vorrangig die Aufgabe, Energiedaten zu sammeln, zu analysieren und zu veröffentlichen. Im monatlichen Ölmarktreport werden regelmäßig umfassende Daten zur globalen Ölmarktentwicklung bekannt gegeben. Von besonderem Interesse für die Marktteilnehmer sind dabei meist die Prognosen für die kurz- und mittelfristige Zukunft. So rechnen die Experten bei der EIA im Dezemberbericht mit einer mit einer schwächeren weltweiten Ölnachfrage für 2020 und 2021 als noch im November. Das globale Ölnachfragewachstum soll demnach im Jahr 2020 um -8,85 Millionen Barrel täglich (à 159 Liter) gesunken sein. Im November hatte man noch mit einem Rückgang von nur -8,61 Millionen Barrel gerechnet. Im nächsten Jahr geht die EIA zwar immer noch von einem Anstieg der Ölnachfrage um +5,78 Millionen Barrel aus, jedoch ist diese Zahl im Vergleich zum Vormonatsbericht nicht mehr so optimistisch. Damals hatte man noch mit einer Steigerung um +5,89 Millionen Barrel gerechnet. Auch beim globalen Ölangebot hat die Behörde ihre Prognosen allerdings gesenkt. Die EIA rechnet mittlerweile damit, dass der Markt im kommenden Jahr eine Unterversorgung von -0,74 Millionen Barrel aufweisen wird, was ein etwas ausgeprägteres Defizit ist, als im November prognostiziert. Im letzten Monatsbericht war man noch von einer deutlich geringeren Unterversorgung von -0,34 Millionen Barrel ausgegangen. Während die Nachfrageaussichten, die vor allem unter der Corona-Pandemie leiden, an den Ölmärkten einen eher preissenkenden Einfluss haben, wirkt das prognostizierte Angebotsdefizit eher stützend auf die Ölpreise. Starke Auswirkungen hat der Monatsbericht bisher an den Ölbörsen damit nicht, nicht zuletzt auch deswegen, weil die Marktteilnehmer schon vorher mit einem Rückgang der Nachfrage aufgrund der sich zuspitzenden Corona-Situation gerechnet hatten.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2020
24.11.2020 - Bei Goldman Sachs gehen die Analysten davon aus, dass die OPEC+ im Rahmen der nächsten Zusammenkunft, anlässlich der jährlichen Vollversammlung in Wien vom 30.11.- 01.12.20, eine Verlängerung der bestehenden Förderkürzung in Höhe von aktuell 7,7 Mio. Barrel pro Tag beschließen wird, auch wenn aktuell Unstimmigkeiten innerhalb der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) herrschen. Zuletzt kursierten auch Gerüchte über einen möglichen Austritt der VAE aus dem Ölkartell. Goldman Sachs prognostiziert aktuell einen Ölpreis in Höhe von durchschnittlich 47 US-Dollar für die europäische Sorte Brent für das erste Quartal 2021.
18.09.2020 - Bei der schweizer Großbank UBS sehen die Analysten für den Ölpreis noch leichtes Aufwärtspotenzial. Die Experten gehen zum Jahresende von einer Unterversorgung des Marktes aus und rechnen mit einem Anstieg des Ölpreise für die Sorte Brent auf 45 US-Dollar und für das Folgejahr 2021 sogar auf 55 US-Dollar.
14.09.2020 - Experten vom Handelshaus Trafigura gehen aufgrund einer langsamen Erholung der Nachfrage nach Öl von einem steigenden Überangebot aus und halten daher einen Ölpreis von max. 40 US-Dollar je Barreö für die europäische Sorte Brent für sehr realistisch. Ed Morse, Analyst von der Citigroup Bank, geht überraschendweise von steigenden Ölpreisen für das komende Jahr 2021 aus. Der Experte hält einen ausgeglichenen Markt für wahrscheinlich und geht nun von einem Durchschnittspreis von 60 US-Dollar für Brent und 58 US-Dollar für WTI aus.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.