↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 15.05.2020 um ca. € +1,79 per 100 Ltr.
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Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € +1,79 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 47,48 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.424,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 56,42 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
15.05.20 | 47,48 € pro 100 Ltr. | 1.424,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ 1,79 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag um +2,27 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 27 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis etwas fester und mittlerweile über der Marke von insgesamt 28 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 28,46 US-Dollar. Das waren +0,90 US-Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 27,56 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Globale Ölbestände wieder am sinken
+ OPEC+ diskutiert weitere Kürzungen ab Juli
+ Saudis, Kuwait und VAE werden ab Juni freiwillig weiter kürzen
+ Hirstorische OPEC+ Kürzung am 1. Mai in Kraft getreten
+ Kanadas Ölproduktion sinkt deutlich
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Armada von Öltankern nimmt Kurs auf die USA
- US-Chef-Immunologe Fauci warnt vor zweiter Infektionswelle in den USA
- Bearishe Monatsreports von Energy Information Administration und OPEC
- Weltbank: Dauerhafte Störungen bei globaler Ölnachfrage
- Rekordmenge auf Öltankern eingelagert
Marktlage
Mit den Lockerungen der Lockdowns zeigen sich deutliche Anzeichen der Erholung bei der globalen Ölnachfrage. In China soll sich die Raffinerieauslastung bereits dem Vor-Krisen-Level von 13,3 Mio. B/T Marke annähern. Ein Anstieg um +3 Mio. B/T vom Tiefpunkt Ende Februar. Auch in Europa und den USA wird die Raffinerienachfrage langsam wieder zulegen, da durch die Öffnung der Wirtschaft wieder mehr Treibstoffe benötigt werden. Hier spielt auch der private Individualverkehr eine entscheidende Rolle. Aus Gründen des Infektionsschutzes werden zunächst vor allem PKW genutzt, Fahrgemeinschaften und der öffentliche Nahverkehr gemieden, wenn es denn möglich ist. Das wird die Nachfrage nach Benzin und Diesel + Heizöl (Destillate) als erstes Fördern, während die Nachfrage nach Kerosin noch länger gering bleiben wird. Der gesteigerte Bedarf nach Treibstoffen zeigte sich auch am Donnerstag bei der Preisentwicklung an den Ölbörsen, wo insbesondere die Notierungen für Fertigprodukte stark zulegten und den Kursanstieg an den Ölbörsen ICE und NYMEX antrieben. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat diesen Effekt bei ihrem neuen Monatsbericht berücksichtigt, der daher bullish ausfiel, ganz im Gegensatz zu den Berichten der EIA und OPEC. Da Händler vor allem auf den Bericht der IEA schauen, ist dessen Wirkung auf die Preisbildung nun auch erst einmal höher einzuschätzen. Auch die Bestandsentwicklung in den USA macht Hoffnung, dass sich die Situation langsam wieder normalisiert. Doch die Gefahr eines zweiten Nachfrageschocks, durch eine mögliche zweite Infektionswelle, bleibt. Auch ist ein schneller und früher Preisanstieg der Ölpreise durchaus kritisch zu sehen. US-Ölproduzenten hatten bereits angekündigt, dass die Förderung bei Preisen im Bereich der hohen 20 und niedrigen 30 US-Dollar wieder zunehmen wird. Dies würde die Marktverhältnisse erneut ändern, die Produktionskürzungen reduzieren und die Bestände tendenziell steigen lassen.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
04.05.2020 - Analysten der Großbank Goldman Sachs haben ihre Ölpeisprognosen für die europäische Ölsorte Brent für das kommende Jahr 2021 angehoben. Bei Goldman Sachs Equity Research rechnet man aktuell damit, dass ein Barrel der Rohölsorte Brent 2021 durchschnittlich 55,63 US-Dollar kosten wird. Damit haben die Analysten der Großbank ihre Prognose für 2021angehoben, denn zuvor war man nur von einem Preis von 52,50 US-Dollar pro Barrel ausgegangen. Auch die Preiserwartung für die US-Rohölsorte WTI wurde von 48,50 auf nun 51,38 US-Dollar pro Barrel nach oben korrigiert. Die niedrigere Rohölproduktion, die aus der geringeren Bohraktivität resultieren wird, sowie die OPEC+ Produktionskürzungen dürften - zusammen mit einer teilweisen Erholung der Ölnachfrage zu höheren Preisen führen, so die Analysten.
04.05.2020 - Ähnlich wie die Analysten von Goldman Sachs geht auch der Mitgründer des Handelshauses Mercuria, Marco Dunand, davon aus, dass der Ölmarkt einen Wendepunkt erreicht hat. Die Negativpreise, zu denen die US-Rohölsorte WTI Ende April zeitweise gehandelt wurde, seien der "Weckruf" für die Industrie gewesen. Diese habe in der Folge die Produktion in aggressiver Weise reduziert. "Es gibt eine gewisse Trägheit, was das Schließen von Ölfeldern und Quellen betrifft... weil es Kosten für die Schließung und die Wiedereröffnung gibt," so Dunand in einem Interview mit der Financial Times. Der Schrecken von Ende April, als WTI in den Negativbereich rutschte und zeitweise bei weniger als -40 US-Dollar pro Barrel notierte, habe einige Unternehmer jedoch erkennen lassen, dass sie besser dran seien, wenn sie das Öl im Boden ließen. Seither wurde die Ölproduktion immer stärker reduziert. Der Markt habe damit die Kurve gekriegt. "Aber wenn wir eine zweite Pandemie-Welle haben, dann ist alles möglich," erklärt Dunand. Während die OPEC+ Länder ihre Produktion offiziell seit vergangenem Freitag um 9,7 Mio. B/T kürzen wollen, ging auch die Ölproduktion der USA zuletzt deutlich zurück. Einigen Analysten und Händlern zufolge dürfte die Ölproduktion Nordamerikas aufgrund der niedrigen Preise und begrenzter Pipelinekapazitäten um etwa 3 Mio. B/T sinken. Laut Dunand könnte der Markt im Juni wieder in ein Gleichgewicht zurückkehren. Die Bestände, die sich im März und April jedoch aufgebaut haben, wieder abzubauen, dafür werde es seiner Ansicht nach noch eine gewisse Zeit brauchen. Während sich die Kürzungen insgesamt (inklusive der Kürzungen von Ländern wie USA und Norwegen) auf 15 Mio. B/T belaufen könnten, bleibe die Frage, wie die Nachfrage im Juni aussehen werde. Dennoch könnte es - alles zusammengenommen - im Juni zu einem Gleichgewicht kommen.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.