↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 11.05.2020 um ca. € +1,17 per 100 Ltr.

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Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € +1,17 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 48,05 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.442,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 56,72 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
11.05.20 48,05 € pro 100 Ltr. 1.442,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +1,17 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche um +1,19 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 24 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis etwas fester und oberhalb der Marke von insgesamt 25 US-Dollar. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 25,30 US-Dollar. Das waren +0,56 US-Dollar je Barrel mehr als am Freitagabend (Schlusskurs: 24,74 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Chinesische Rohölbestände im April gesunken
+ Saudi Aramco hat Preis für Juni-Lieferungen angehoben
+ US-Arbeitsmarktdaten besser als erwartet
+ UBS Bank sieht Unterversorgung in Q4 2020
+ Goldman Sachs hebt Ölpreisprognosen 2021 an
+ Hirstorische OPEC+ Kürzung am 1. Mai in Kraft getreten
+ Kanadas Ölproduktion sinkt deutlich

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Irak hält sich eventuell nicht an die vereinbarte OPEC+ Kürzung
- OPEC mit Rekordexporten im April
- USA drohen China mit neuem Handelskrieg
- Weltbank: Dauerhafte Störungen bei globaler Ölnachfrage
- Rekordmenge auf Öltankern eingelagert
- Lagerbestände in Cushing werden knapp

Marktlage
Der Markt habe damit begonnen die Überversorgung auszubalancieren, fasst Analyst Phil Flynn, von Price Futures, die aktuelle Stimmung an den Ölbörsen zusammen. Die Anhebung der Verkaufspreise für Juni durch die Saudi Aramco sei ein Zeichen, dass man überzeugt sei für das Öl auch wieder Käufer zu finden. Hinzu komme aus seiner Sicht auch ein stützender Einfluss von einer zunehmenden Wirtschaftsaktivität in China. Das Leben und der Ölverbrauch scheint sich dort bereits wieder zu normalisieren. Tatsächlich fehlt noch ein gutes Stück, bis wieder alles beim Alten ist, doch die Chinesen sind auf einem guten Weg. Zwischen Peking und Shenzhen soll während der Rush Hour sogar mehr Verkehr als zur gleichen Zeit im letzten Jahr sein. Und andere Länder ziehen bereits nach. Die Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen sind in den Innenstädten und beim Verkehr bereits spürbar, während die Rohölförderung weiter heruntergeschraubt wird. Im April soll die Überversorgung laut Standard Chartered bei +21,3 Mio. B/T gelegen haben, was einem Anstieg in den weltweiten Lagern um 639 Mio. Barrel entsprechen würde. Die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage war damit derart groß, dass diese im Mai vermutlich noch nicht wieder geschlossen ist, sich aber erheblich reduziert haben sollte. Dieser Trend stützt seit Tagen die Ölbörsen, so GlobalData Analyst Haseeb Ahmed. Diese Speicherprobleme für Rohöl hatten im letzten Monat für einen Preiscrash bei WTI in den Negativbereich gesorgt, was die US-Ölfirmen zu weitreichenden Produktionskürzungen zwang. Noch sind es 7 Handelstage bis zum nächsten Frontmonatswechsel bei der US-Rohölsorte, sodass die Lagerbestände genau im Auge zu behalten sind und der Markt extrem volatil werden könnte. Bleibt ein Crash aus, habe man den Boden hoffentlich bereits hinter sich, so Analyst Tony Nunan, von der Mitsubishi Corp.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
04.05.2020 - Analysten der Großbank Goldman Sachs haben ihre Ölpeisprognosen für die europäische Ölsorte Brent für das kommende Jahr 2021 angehoben. Bei Goldman Sachs Equity Research rechnet man aktuell damit, dass ein Barrel der Rohölsorte Brent 2021 durchschnittlich 55,63 US-Dollar kosten wird. Damit haben die Analysten der Großbank ihre Prognose für 2021angehoben, denn zuvor war man nur von einem Preis von 52,50 US-Dollar pro Barrel ausgegangen. Auch die Preiserwartung für die US-Rohölsorte WTI wurde von 48,50 auf nun 51,38 US-Dollar pro Barrel nach oben korrigiert. Die niedrigere Rohölproduktion, die aus der geringeren Bohraktivität resultieren wird, sowie die OPEC+ Produktionskürzungen dürften - zusammen mit einer teilweisen Erholung der Ölnachfrage zu höheren Preisen führen, so die Analysten.

04.05.2020 - Ähnlich wie die Analysten von Goldman Sachs geht auch der Mitgründer des Handelshauses Mercuria, Marco Dunand, davon aus, dass der Ölmarkt einen Wendepunkt erreicht hat. Die Negativpreise, zu denen die US-Rohölsorte WTI Ende April zeitweise gehandelt wurde, seien der "Weckruf" für die Industrie gewesen. Diese habe in der Folge die Produktion in aggressiver Weise reduziert. "Es gibt eine gewisse Trägheit, was das Schließen von Ölfeldern und Quellen betrifft... weil es Kosten für die Schließung und die Wiedereröffnung gibt," so Dunand in einem Interview mit der Financial Times. Der Schrecken von Ende April, als WTI in den Negativbereich rutschte und zeitweise bei weniger als -40 US-Dollar pro Barrel notierte, habe einige Unternehmer jedoch erkennen lassen, dass sie besser dran seien, wenn sie das Öl im Boden ließen. Seither wurde die Ölproduktion immer stärker reduziert. Der Markt habe damit die Kurve gekriegt. "Aber wenn wir eine zweite Pandemie-Welle haben, dann ist alles möglich," erklärt Dunand. Während die OPEC+ Länder ihre Produktion offiziell seit vergangenem Freitag um 9,7 Mio. B/T kürzen wollen, ging auch die Ölproduktion der USA zuletzt deutlich zurück. Einigen Analysten und Händlern zufolge dürfte die Ölproduktion Nordamerikas aufgrund der niedrigen Preise und begrenzter Pipelinekapazitäten um etwa 3 Mio. B/T sinken. Laut Dunand könnte der Markt im Juni wieder in ein Gleichgewicht zurückkehren. Die Bestände, die sich im März und April jedoch aufgebaut haben, wieder abzubauen, dafür werde es seiner Ansicht nach noch eine gewisse Zeit brauchen. Während sich die Kürzungen insgesamt (inklusive der Kürzungen von Ländern wie USA und Norwegen) auf 15 Mio. B/T belaufen könnten, bleibe die Frage, wie die Nachfrage im Juni aussehen werde. Dennoch könnte es - alles zusammengenommen - im Juni zu einem Gleichgewicht kommen.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.