↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 15.04.2020 um ca. € -1,88 per 100 Ltr.

Aktuelle Lieferzeit: 5-10 Werktage

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € -1,88 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 48,55 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.457,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 59,17 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
15.04.20 48,55 € pro 100 Ltr. 1.457,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -1,88 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) hat am gestrigen Dienstag seine Talfahrt weiter fortgesetzt und ist um -2,30 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 20 US-Dollar gefallen, nachdem in den USA erneut bearishe Lagerbestandsdaten vermeldet wurden. Nach Angaben des American Petroleum Institute (API) nahmen neben den Beständen an Rohöl auch die Benzin- und Destillatbestände zu. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis etwas leichter und mittlerweile unterhalb der charttechnisch bedeutsamen Marke von insgesamt 20 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 19,62 US-Dollar. Das waren -0,49 Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 20,11 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ OPEC+ nimmt historische Kürzung vor
+ Schieferölproduktion sinkt in den USA deutlich.
+ Indien will strategische Reserven auffüllen
+ USA wollen eigene Lagerkapazitäten der strategischen Reserven vermieten

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Bearishe Lagerbestände in den USA gem. API
- Saudi-Aramco senkt erneut Preise für Mittelmeer und Asien
- IWF schätzt globales Wirtschaftswachstum 2020 auf -3%
- Analysten bezeichnen Kürzungen als unzureichend
- Bearisher EIA Monatsreport
- IEA: OPEC+ kann Markt nicht kontrollieren
- Weitreichende Reiseeinschränkungen in Europa und USA

Marktlage
Die Osterfeiertage hatten es dieses Jahr in sich. Während sich Händler im langen Osterwochenende befanden, beschloss die OPEC+ Gruppe am letzten Donnerstag die umfangreichste Produktionskürzung, die jemals verabschiedet wurde. Zunächst unter Vorbehalt, später wurde diese dann allerdings bestätigt. Der Deal der OPEC+ Gruppe sieht nun folgende Kürzungen vor:

10 Mio. B/T von Mai bis Juni 2020
8,0 Mio. B/T von Juli bis Dezember 2020
6,0 Mio. B/T von Januar 2021 bis April 2022

Als Berechnungsgrundlage für die Kürzungen gelten weiter die Produktionsmengen von Oktober 2018, wie schon bei der letzten gemeinsamen Kürzung ab Januar 2019. Ausnahmen sind Saudi-Arabien und Russland. Für diese gilt eine Produktionsmenge von jeweils 11,0 Mio. B/T als Bemessungsgrundlage. Da die Ölbörsen am Freitag in Europa und den USA geschlossen waren, musste man sich am Markt noch bis Montag gedulden, bis man die Auswirkung der Entscheidung sehen konnte. Unterdessen hatten Marktteilnehmer und Analysten am Wochenende mehr als genug Zeit die neue Marktlage zu analysieren und zu bewerten. Die USA, Kanada und Brasilien sagten zwar ebenfalls Kürzungen in Höhe von 3,7 Mio. B/T zu und weitere G-20 Staaten nochmal 1,3 Mio. B/T, doch die Analysten am Markt blieben davon wenig beeindruckt. Einhellig urteilten diese, dass die getroffenen Maßnahmen unzureichend für eine Stabilisierung der Ölpreise seien. Goldman Sachs positionierte sich hierbei sehr klar und bezeichnete die Kürzungen als "zu gering und zu spät", sodass man bei der Investmentbank von weiter fallenden Ölpreisen ausgeht.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
14.04.2020 - Viele Analysten zweifeln an, dass es der OPEC+ Gruppe wirklich gelingt die vereinbarten vollen 9,7 Mio. B/T vom Markt zu nehmen. Die übrigen Kürzungen der anderen Länder werden viel Zeit benötigen, da diese lediglich auf die Kräfte des Marktes vertrauen. Letztlich werden die Kürzungen der OPEC+ bedeuten, dass die Gemeinschaft 4,3 Mio. B/T weniger als im ersten Quartal produzieren wird, sollten die OPEC Länder die Kürzungen im Mai vollständig und die anderen Länder zu 50% umsetzen, so die Berechnung von Goldman Sachs. Bis der Deal zur Umsetzung kommt wird es zudem noch mehr als 2 Wochen dauern, sodass die Lagerbestände weiter rasant steigen. Aber auch mit der Umsetzung wird die Überversorgung bleiben. "Damit wird das Überangebot nicht behoben. Ja, es ist ein historischer Deal, aber diese Art von Kürzungen muss monatelang, wenn nicht sogar ein Jahr dauern, damit man der Lösung des Problems auch nur nahe kommt,“ so Amrita Sen, von Energy Aspects. Da viele Produzenten nicht in der Lage sein werden die Ölproduktion sofort und in vollem Umfang umzusetzen, seien die "freiwilligen Kürzungen noch immer zu gering und zu spät um zu verhindern, dass die Lagerkapazitäten ausgelastet werden. Das zeigt einfach, dass es keine freiwilligen Kürzungen gibt, die groß genug währen," um die Ausfälle durch das Coronavirus zu kompensierten, so Damien Courvalin, Analyst bei Goldman Sachs. Die Investmentbank stuft die Kürzungen der OPEC+ Gruppe daher zwar als "historisch aber unzureichend" ein. Man rechnet in den kommenden Wochen daher mit fallenden Ölpreisen, während die Ölbestände in rasantem Tempo steigen werden, so das Fazit bei Goldman Sachs.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.