↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 03.04.2020 um ca. € +1,37 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € +1,37 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 52,36 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.571,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 60,14 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
03.04.20 | 52,36 € pro 100 Ltr. | 1.571,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +1,37 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag um +5,01 US-Dollar je Barrel steil angestiegen, nachdem US-Präsident Saudi-Arabien und Rußland offen zu Förderkürzung aufforderte. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert noch nahezu unverändert über der Marke von insgesamt 25 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 25,43 US-Dollar. Das waren nur +0,11 Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 25,32 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Trump: Saudis und Russen wollen Ölproduktion massiv reduzieren
+ Saudi-Arabien fordert Sondersitzung der OPEC+
+ Alberta offen für Kürzungen
+ Trump trifft sich mit Vertretern der US-Ölindustrie
+ USA wollen eigene Lagerkapazitäten der strategischen Reserven vermieten
+ Ölproduktion in den USA im Januar gesunken
+ Norwegen: Johan Sverdrup Ölfeld produziert mehr als erwartet
+ USA und Russland tauschen sich in Sachen Ölmarkt und Ölpreise aus
+ US-Schieferölproduzenten bitten um Produktionskürzung von 20%
+ Raffinerien in Europa und USA reduzieren ihre Auslastung
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Saudi-Arabien steigert Produktion auf über 12 Mio. B/T
- Zunahme von Lagerbeständen in den USA gem. DOE
- Kreml: Keine Gespräche mit Saudi-Arabien
- Irak hebt Produktion und Exporte um +0,2 Mio. B/T an.
- Experten rechnen mit weiterer Preissenkung der Saudi Aramco
- Goldman Sachs: Ölnachfrage könnte um -30 Mio. B/T einbrechen
- Weitreichende Reiseeinschränkungen in Europa und USA
- OPEC-Länder und Russland kündigen für April Rekordproduktion an
- Analysten senken laufend Ölnachfrage- und Preisprognosen
Marktlage
Am Donnerstagnachmittag schossen die Ölpreise regelrecht in die Höhe, als Donald Trump per Twitter Hoffnungen auf ein mögliches neues Abkommen zwischen Saudi-Arabien und Rußland machte. Innerhalb kürzester Zeit stiegen die Ölfutures mit dieser Meldung um über 30%. Saudi-Arabien reagierte und stellte Kürzungen in Aussicht, wenn sich andere Länder beteiligten. Donald Trump gab gegenüber dem amerkanischen Nachrichtensender CNBC an, er rechne damit, dass Russland und Saudi-Arabien demnächst einen Deal über gemeinsame Produktionskürzungen bekannt geben würden. Er glaube, dass eine Kürzung von -10 Mio. B/T, möglicherweise sogar -15 Mio. B/T möglich sei. In seinem späteren Tweet sagte er, er habe mit dem saudischen Kronprinz Mohammed Bin Salman gesprochen, der wiederum mit Präsident Putin gesprochen habe. Die Ölbörsen reagierten unmittelbar auf die positiven Nachrichten und kurz nach Handelsstart in den USA ließen sich die Händler vom Optimismus des Präsidenten anstecken. US-Öl WTI schoss in kürzester Zeit um über +7 US-Dollar auf insgesamt 27,39 US-Dollar und auch Brent markierte zwischenzeitlich bei 36,29 US-Dollar. Zwar hat der Kreml inzwischen dementiert, dass es Gespräche zwischen Putin und Bin Salman gegeben habe, doch scheint dennoch Bewegung in die verhärteten Fronten zu kommen. Saudi-Arabien hat am Abend in Aussicht gestellt, seine Ölproduktioin auf unter 9 Mio. B/T zu senken, wenn Staaten wie Kanada, Mexiko und andere G-20 Staaten sich ebenfalls an Kürzungen beteiligen würden.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
27.03.20 - Mihir Kapadia von Sun Global Investments geht davon aus, dass es schon bald zu Ölpreisen von 10 US-Dollar kommen könnte, wenn die Produktion weiter gesteigert wird. Schon jetzt erreichen die globalen Lagerkapazitäten ihre Grenzen, da die Nachfrage mehr und mehr zurückgeht, der Output an billigem Öl aber stetig steigt. Die weltweiten Ölvorräte haben im Zuge der Corona-Krise stark zugenommen, da viele Raffinerien, wie zum Beispiel in China, aufgrund der Pandemie geschlossen werden mussten. "Branchenberichten zufolge haben die weltweiten Öllager bereits 75% der Kapazität erreicht", so Kapadia. Sollte der Preiskampf, den Saudi-Arabien Anfang März gestartet hatte, nicht bald enden, könnten die Ölrpeise noch um ein gutes Stück sinken. Die Aktien der börsenorientierten Ölunternehmen wie etwa BP, ENI, Royal Dutch Shell und Total sind im Zuge des Unterbietungskampfes allesamt gefallen. Sollten die Ölpreise noch weiter an Wert verlieren, würde das auch die großen Ölkonzerne noch stärker unter Druck bringen. Länder wie Nigeria, deren Staatseinnahmen größtenteils aus Ölverkäufen generiert werden, könnten schon bald Ölanlagen stillegen müssen, da sich der Preiskampf nicht mehr lohnt.
11.03.20 - Nachdem bereits zahlreiche Analysten ihre Preisprognosen gesenkt haben, folgt nun auch die Großbank Barcalys. Die Experten haben ihre Vorhersage für den Durchschnittspreis Brent 2020 nun von 59 auf 43 US-Dollar gesenkt. Auch WTI hat man von 54 auf 40 US-Dollar stark korrigiert. "Die Ölmärkte stehen vor einem Moment der Wahrheit, da Meinungsverschiedenheiten zwischen den wichtigsten OPEC+ Mitgliedern bedeuten, dass auf Grund der großen Nachfrageausfälle durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ungebremste unkontrollierte Öllieferungen die kurzfristigen Marktbilanz wahrscheinlich überfordern wird," so die Erwartung der Bank.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.