↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 31.03.2020 um ca. € +0,06 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € +0,06 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 53,08 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.592,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 60,43 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
31.03.20 53,08 € pro 100 Ltr. 1.592,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,06 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag um -0,51 US-Dollar je Barrel gefallen und notierte damit zum Tagesende knapp oberhalb der Marke von 20 US-Dollar. Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis etwas fester und wieder über der Marke von insgesamt 21 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 21,14 US-Dollar. Das waren +1,05 Dollar je Barrel mehr als am Montagabend (Schlusskurs: 20,09 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Norwegen: Johan Sverdrup Ölfeld produziert mehr als erwartet
+ Einbruch bei der Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA
+ USA und Russland tauschen sich in Sachen Ölmarkt und Ölpreise aus
+ US-Schieferölproduzenten bitten um Produktionskürzung von 20%
+ G20-Staaten beschließen 5 Billionen Hilfspaket
+ Brasilien will Ölförderung reduzieren
+ US-Notenbank Fed kauft Anleihen in unbegrenten Umfang
+ Raffinerien in Europa und USA reduzieren ihre Auslastung
+ Texas prüft Einführung von Produktionsquoten
+ EZB kündigt Anleihenkaufprogramm an

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Goldman Sachs: Ölnachfrage könnte in dieser Woche um -26 Mio. B/T einbrechen
- OPEC: Keine Mehrheit für Sondermeeting
- IEA-Chef hält Nachfragerückgang um bis zu -20 Mio. B/T für möglich
- Goldman Sachs rechnet mit Überversorgung von +14 Mio. B/T
- Nigeria senkt Rohölpreise deutlich unter Ölsorte Brent
- Mexiko senkt Rohölpreise
- Weitreichende Reiseeinschränkungen in Europa und USA
- OPEC-Länder und Russland kündigen für April Rekordproduktion an
- Analysten senken Ölnachfrage- und Preisprognosen

Marktlage
Die Ölpreis-Notierungen für die Rohölsorten WTI und Brent hatten am Montag, den 30.03.20 jeweils ein 18-Jahrestief markiert. Während die US-Sorte im Tief etwas weniger als 20 US-Dollar kostete, blieb Brent noch oberhalb dieser Marke. Doch viele Rohölsorten sind noch deutlich billiger. Produzenten im US-Inland suchen händeringend nach Abnehmern für ihr Öl, da die eigenen Lagerkapazitäten sehr begrenzt sind. US Raffineriebetreiber wie PBF Energy, Valero Energy und Philips 66 haben die Verarbeitung von Rohöl mittlerweile reduziert und die North Atlantic Refining hat ihre 130.000 B/T Raffinerie in Neufundland, Kanada, heruntergefahren. Selbst Pipelinebetreiber hatten ihre Rohöllieferanten nun gebeten die Förderung zu drosseln, da Ihnen die Möglichkeiten zur Einlagerung ausgehen. In Gurnsey, Wyoming, sank der Preis für Rohöl aus dem Bakken Ölfeld auf ein Rekordtief von 3,18 US-Dollar. Western Canadian Select war in Alberta, Kanada, für 4,18 US-Dollar zu haben und West Texas Intermediate (WTI) kostete in Midland, Texas, etwa 10,68 US-Dollar und damit nur wenig mehr als zum Allzeittief in 1998. West Texas Intermediate Light (WTL) wurde sogar noch einmal rund -7,50 günstiger gehandelt, sodass die Rohölsorte nur etwa 3 US-Dollar kostete. Berechnet man hier noch die Kosten der Förderung und den Transport mit hinzu, ist das Öl, wenn es aus der Erde kommt quasi nichts wert oder hat sogar einen negativen Preis. In der Regel nimmt die Nachfrage für gewöhnlich zu, wenn die Ölpreise niedrig sind, auch wird mehr gereist und gefahren. Doch in diesem Jahr ist dies mit den Beschränkungen der Regierungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht möglich. Je länger die Maßnahmen andauern, desto härter trifft dies den Markt. Viele Marktteilnehmer werden ihre Nachfrageprognosen für Mai und Juni noch deutlich nach unten anpassen müssen, so Analyst Edward Marshall, von Global Risk Management, der davon ausgeht, dass Brent noch unter die 20 US-Dollar fallen könnte. Wie schnell sich die Ölpreisprognosen ändern können, zeigt Goldman Sachs. Die Experten gehen nun davon aus, dass die globale Ölnachfrage in dieser Woche um -26 Mio. B/T fallen könnte, was noch einmal mehr ist als die 14 Mio. B/T, die man letzte Woche noch nannte. Eine mögliche Kooperation und Produktionskürzungen von Saudi-Arabien, Russland und der OPEC könnte die Preise zwar stützen, doch selbst wenn die OPEC+ Anfang März die Produktionskürzung um weitere -1,5 Mio. B/T ausgedehnt hätte, so würde der Ölpreis wohl auch "nur" 7 US-Dollar höher sein als aktuell, so zumindest die Einschätzung des stellvertretenden russischen Energieministers Pavel Sorokin.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
27.03.20 - Mihir Kapadia von Sun Global Investments geht davon aus, dass es schon bald zu Ölpreisen von 10 US-Dollar kommen könnte, wenn die Produktion weiter gesteigert wird. Schon jetzt erreichen die globalen Lagerkapazitäten ihre Grenzen, da die Nachfrage mehr und mehr zurückgeht, der Output an billigem Öl aber stetig steigt. Die weltweiten Ölvorräte haben im Zuge der Corona-Krise stark zugenommen, da viele Raffinerien, wie zum Beispiel in China, aufgrund der Pandemie geschlossen werden mussten. "Branchenberichten zufolge haben die weltweiten Öllager bereits 75% der Kapazität erreicht", so Kapadia. Sollte der Preiskampf, den Saudi-Arabien Anfang März gestartet hatte, nicht bald enden, könnten die Ölrpeise noch um ein gutes Stück sinken. Die Aktien der börsenorientierten Ölunternehmen wie etwa BP, ENI, Royal Dutch Shell und Total sind im Zuge des Unterbietungskampfes allesamt gefallen. Sollten die Ölpreise noch weiter an Wert verlieren, würde das auch die großen Ölkonzerne noch stärker unter Druck bringen. Länder wie Nigeria, deren Staatseinnahmen größtenteils aus Ölverkäufen generiert werden, könnten schon bald Ölanlagen stillegen müssen, da sich der Preiskampf nicht mehr lohnt.

11.03.20 - Nachdem bereits zahlreiche Analysten ihre Preisprognosen gesenkt haben, folgt nun auch die Großbank Barcalys. Die Experten haben ihre Vorhersage für den Durchschnittspreis Brent 2020 nun von 59 auf 43 US-Dollar gesenkt. Auch WTI hat man von 54 auf 40 US-Dollar stark korrigiert. "Die Ölmärkte stehen vor einem Moment der Wahrheit, da Meinungsverschiedenheiten zwischen den wichtigsten OPEC+ Mitgliedern bedeuten, dass auf Grund der großen Nachfrageausfälle durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ungebremste unkontrollierte Öllieferungen die kurzfristigen Marktbilanz wahrscheinlich überfordern wird," so die Erwartung der Bank.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.