↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 28.02.2020 um ca. € -0,83 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € -0,83 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 56,14 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.684,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 64,63 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
28.02.20 56,14 € pro 100 Ltr. 1.684,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,83 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag im Sog von fallenden Aktien- und Finanzmärkten im Umfeld der Coronavirus-Pandemie um -1,64 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 47 US-Dollar gefallen. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche gibt der Ölpreis aus den gleichen Gründen weiter nach und notiert mittlerweile unterhalb der Marke von insgesamt 46 US-Dollar. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 45,37 US-Dollar. Das waren -1,72 Dollar je Barrel weniger als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 47,09 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Saudi-Arabien will angeblich zusätzliche Kürzung von -1 Mio. B/T
+ Abnahme von Lagerbeständen in den USA gem. Department of Energy (DOE)
+ Libysche Bürgerkriegsparteien wollen vorerst nicht an Verhandlungstisch zurückkehren
+ BP unterbricht Produktion an ETAP-Plattform in der Nordsee
+ US-Sanktionen gegen Tochterunternehmen von Rosneft (Russland)
+ Libyens Förderung auf 122.430 B/T gefallen
+ Iran reichert Uran in unbegrenztem Umfang an

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
-  Agentur Moody’s geht für das 1. Halbjahr weltweit von einer Rezession aus
- CDC warnt vor stärkerer Ausbreitung von Covid19 in den USA
- Coronavirus breitet sich weiter aus
- China drosselt Raffinerieauslastung deutlich
- OPEC+ Treffen findet vermutlich Anfang März statt
- EU verlängert Streitschlichtung mit Iran

Marktlage
Die Ausbreitung des Covid19-Virus ließ den Preis für die Rohölsorte WTI gestrigen Donnerstag wieder bis knapp unter 46 US-Dollar sinken. Wenngleich die Abwärtsspirale bei den Ölpreisen die Wahrscheinlichkeit weiterer Produktionskürzungen seitens der OPEC+ steigen lässt, zweifeln viele Marktbeobachter bereits an der Wirkung einer solchen Maßnahme. Das technische Komité der OPEC+ (JTC) hatte Mitte Februar als Gegenmaßnahme zu den Auswirkungen der Ausbreitung von Covid19 auf die Ölnachfrage eine Verlängerung der bisherigen Kürzungen bis Ende 2020 sowie eine Verschärfung der Kürzungen im zweiten Quartal um -0,6 Mio. B/T vorgeschlagen. Bei der Investmentbank Jefferies geht man mittlerweile davon aus, dass das Produzentenbündnis die Förderung im zweiten Quartal mindestens um weitere -1 Mio. B/T kürzen müsste. Damit würde man jedoch gerade einmal den Bestandsaufbauten entgegenwirken. „Wir geben zu, dass wir die Nachfragezerstörung in den vergangenen Wochen unterschätzt haben,“ erklärt Jason Gammel die geschätzten notwendigen Kürzungen. Recht pessimistisch sieht Howie Lee von der Oversea-Chinese Banking Corp. die Situation: „Egal welche Produktionskürzungen nächste Woche bei dem OPEC+Treffen herauskommen könnten, sie sind zu gering und zu spät.“ Wenn das Bündnis die Produktion um -1 Mio. B/T kürze, so könne das die Ölpreise zwar ein wenig stützen, aber alles was darunter liegt, werde den Markt enttäuschen, so Lee. Zwar scheint Saudi-Arabien bereits mit diesen Analysten konform zu gehen und eine zusätzliche Kürzung um -1 Mio. B/T für nötig zu halten. Russland könnte sich dem Wunsch des Königreichs jedoch entgegenstellen. OPEC-Generalsekretär Mohammad Barkindo geht insgesamt davon aus, dass die OPEC und ihre Partner auch weiterhin der Volatilität der Ölmärkte entgegentreten werden. Allerdings ist Barkindo auch grundsätzlich zuversichtlich, dass sich die Preise bald wieder erholen dürften, schon allein, weil die jüngste Abwärtsbewegung eine „Überreaktion“ gewesen sei, bei der Anlagen aus dem Energiebereich allgemein zu niedrig bepreist worden seien.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
17.02.2020 - Die Analysten bei Goldman Sachs haben ihre Ölpreisprognosen nun ebenfalls um -10 US-Dollar nach unten angepasst. Statt der bisher erwarteten 63 US-Dollar für Brent im ersten Quartal sieht man den Durchschnittspreis der europäischen Rohölsorte für das restliche erste Quartal nun bei 53 US-Dollar. Anschließend rechnet die Investmentbank allerdings mit einer Erholung auf 57 US-Dollar, 60 US-Dollar und schließlich 65 US-Dollar im letzten Quartal. WTI sieht man übrigens jeweils rund - 4,50 US-Dollar unter Brent. Diese Vorhersage werde man allerdings weiter anpassen, wenn man weitere Informationen zur tatsächlichen Auswirkung vom Coronavirus habe. Angesichts der noch immer relativ hohen Anzahl von spekulativen Long-Positionen sei der Markt aber noch nicht ausreichend besorgt, was die Preisrisiken nach unten anbelange. Werden diese spekulativen Positionen aufgegeben, könnte es zu einer technischen Verkaufswelle kommen, mit der Brent bis in den 40er Bereich fallen könne, so die Warnung. Für Analystin Vandana Hari, von Vanda Insights, war es der vorsichtige Optimismus, dass die Ausbreitung des Viruses innerhalb Chinas begrenzt werden konnte, der zuletzt für eine Erholung der Preise sorgte. Dies sei aber nicht genug, dass die Ölpreise auf ihr altes Niveau vor dem Ausbruch zurückkehren. Eine stärkere Kürzung der OPEC+ Gruppe sei notwendig, damit der Ölpreis zurück über die 60 US-Dollar-Marke steige. Doch das scheint zumindest im Februar erst einmal vom Tisch zu sein.

03.02.2020 - Bei der Citi Group hat man zum Wochenauftakt die bisherigen Ölpreisprognosen zum Teil massiv gesenkt. Erwartete man für die Ölsorte Brent im ersten Quartal zuvor noch Preise von 69 US-Dollar, so geht man nun von einem Durchschnittspreis von nur noch 54 US-Dollar aus. Und die Prognosen für das zweite sowie dritte Quartal hat man von 68 auf 50 US-Dollar bzw. von 63 auf 53 US-Dollar herabgestuft. Bob Inaccino, von Path Trading Partners, warnt: wenn sich die Preise jetzt nicht stabilisieren, könnte die US-Sorte WTI noch bis auf 47,75 Dollar abrutschen.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.