↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 27.01.2020 um ca. € -2,44 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € -2,44 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 62,50 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.875,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 68,28 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
27.01.20 | 62,50 € pro 100 Ltr. | 1.875,- € für 3.000 Ltr. | ↘️ -2,44 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche um -1,40 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 54 US-Dollar gefallen. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis deutlich leichter über der Marke von insgesamt 52 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 52,36 US-Dollar. Das waren -1,83 Dollar je Barrel weniger als am Freitagabend (Schlusskurs: 54,19 US-Dollar) in New York. Der aktuelle Kursrutsch an den Ölbörsen hat die Heizölpreise auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahr fallen lassen. Bei Diesel deutet sich hingegen nur ein 2-Monatstief an.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ WHO hält Coronavirus (noch) nicht für internationalen Notstand
+ Abbau von Rohöl- und Destillatbeständen in den USA
+ Libyens Ölexporte durch Blockade von Ölhäfen weitestgehend gestoppt
+ Shell: Force Majeure auf nigerianisches Öl der Sorte Bonny Light
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- China stellt mehrere Millionen-Metropolen unter Quarantäne
- Produktion an irakischem Ölfeld wieder gestartet
- EU verlängert Streitschlichtung mit Iran
- Kuwait bestätigt Wiederinbetriebnahme des Wafra Ölfeldes im März
- Coronavirus beeinträchtigt Reiseaktivität und Ölverbrauch
- Bearishe Monatsberichte von OPEC, IEA und EIA
Marktlage
Die Angst vor dem Coronavirus und dessen negativen Auswirkungen auf Wirtschaft und Ölnachfrage hat den Markt derzeit fest im Griff. Produktions- und Exportausfälle in Libyen und Nigeria hatten sich zuletzt zwar verstärkt, rücken angesichts der psychologisch starken Wirkung des Virus jedoch in den Hintergrund. In Libyen scheinen die am vergangenen Wochenende in Berlin ausgehandelte Waffenruhe sowie das Waffenembargo nicht zu halten. Es gibt Berichte von weiter vorrückenden Truppen des Generals Haftar und auch neue Lieferungen von Kampfmaterialien in die Region. Die libysche National Oil Company (NOC) hat die Ölförderung zum Stand Freitag auf 284.000 B/T taxiert und gibt den Verlust für die Wirtschaft mit rund 318 Mio. Dollar an. Damit sank die Ölförderung laut NOC binnen eines Tages um etwa 36.000 B/T und dürfte heute entsprechend noch niedriger sein. Im Fokus der Märkte steht seit letzter Woche zudem ganz klar das Coronavirus. Immer mehr Städte werden in China abgeriegelt. Zuletzt hieß es, dass in China etwa 56 Mio. Menschen unter Quarantäne gestellt wurden und nicht mehr verreisen dürfen. Damit die Ausbreitung eingedämmt wird, wurden zahlreiche öffentliche Verkehrsknotenpunkte, wie Bahnhöfe und Flughäfen, für den öffentlichen Personenverkehr stillgelegt. Der saudische Energieminister und Prinz, Abdulaziz bin Salman bin Abdulaziz Al-Saud, sagte heute Morgen, dass er die Entwicklung in China genau beobachte und sicher sei, dass das Virus eingedämmt werden könne. Die Marktreaktion sei in erster Linie durch psychologische Faktoren und durch extrem negative Erwartungen getrieben, auch wenn die Auswirkung auf die globale Ölnachfrage "sehr limitiert" sei. Solch extremer Pessimismus entstand auch während des SARS Ausbruches 2003, auch wenn dieser keine signifikante Reduzierung der Ölnachfrage hervorrief, so Abdulaziz. Doch die Analysten am Markt schätzen die Lage völlig anders ein. Bei Goldman Sachs sieht man eben wegen der Erfahrungen bei SARS die Möglichkeit eines starken Nachfragerückgangs, den man zuletzt auf 260.000 B/T für das Jahr 2020 schätzte. Doch auch andere Szenarien hält man bei Goldman Sachs für möglich, was die Auswertung der Analysten der Investmentbank vergangene Woche ergab. "Das ultimative Worst-Case-Szenario wird bei Öl eingepreist. Die Reaktion sei übertrieben, weil es im Moment viel Öl am Markt gebe. Die Angst treibt die Märkte," so Innes zur aktuell stark negativen Preisreaktion an den Ölbörsen. Für Phil Flynn könnte es hingegen in Bezug auf die Vernichtung von Nachfrage eines der bedeutendsten Ereignisse in der Geschichte sein. Die Auswirkungen müssten die Nachfrage bereits mehrere hunderttausende Barrel reduziert haben und sich immer weiter verstärken. "Die Angst vor einer schnellen Ausbreitung wird die Ölnachfrage töten," so der Analyst der Price Futures Group.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
14.01.2020 - Die längerfristigen Ölpreisprognosen bleiben weiterhin in einer Spanne zwischen 65 und 70 US-Dollar pro Barrel für die europäische Ölsorte Brent. Dies zeigt eine jährlich durchgeführte Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter Vertretern der Energiebranche. Laut einer Umfrage werden die umfangreichen Angebotsmengen der USA sowie von anderen Nicht-OPEC-Ländern die Preise bis auf unbestimmte Zeit im Bereich ihrer derzeitigen Spanne halten. So gehen die Befragten im Durchschnitt davon aus, dass ein Barrel Brent im laufenden Jahr 2020 durchschnittlich 67 US-Dollar kosten dürfte. Bis 2024 dürfte dieser Jahresdurchschnittspreis dann auf 69 US-Dollar pro Barrel ansteigen. Viele Analysten erwarten, dass die Durchschnittspreise in den kommenden fünf Jahren jeweils zwischen 60 und 75 US-Dollar pro Barrel bleiben werden. Nur einige wenige Analysten rechnen mit einem Preisrutsch unter 50 US-Dollar pro Barrel oder einem Anstieg auf sogar über 90 US-Dollar pro Barrel. Die Ölpreispreisprognosen, die die 950 Umfrageteilnehmer abgaben, lagen relativ nahe an jenen aus der Umfrage vom letzten Jahr. In den meisten Fällen wurden die Prognosen jedoch um -1 oder -2 US-Dollar pro Barrel nach unten korrigiert. Weniger als 5 Prozent der Teilnehmer gehen davon aus, dass die Preise 2024 im Durchschnitt bei 100 US-Dollar pro Barrel oder mehr liegen werden. Dagegen erwarten fast 16 Prozent der Teilnehmer, dass die Preise im Durchschnitt unter 50 US-Dollar pro Barrel liegen wird. Dies könnte auch einen schwächeren Verbrauch und eine Marktsättigung hindeuten.
17.12.19 - Nach den Ereignissen der letzten Woche haben die Analysten bei JPMorgan ihre Ölpreisprognosen für 2020 nach oben korrigiert. Statt einer Überversorgung rechnet man nun mit einem leichten Angebotsdefizit und sieht die europäische Ölsorte Brent +5,50 US-Dollar höher als bei der letzten Schätzung. 2021 sollen die Preise dann aber wieder sinken. Die Experten bei JPMorgan schätzen Brent im Jahresmittel 2020 nun auf 64,50 US-Dollar und die amerikanische Ölsorte WTI bei rund 60,00 US-Dollar. Die Experten begründen dies mit dem durch die OPEC+ beschlossenen zusätzlichen Kürzungen und der Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China, das das Wirtschaftswachstum positiv beeinflussen werde. Man rechnet zwar noch immer mit einem globalen Ölnachfragewachstum von 1 Mio. B/T, sieht aber dennoch eine knappere Versorgung. „Im Gegensatz zu unserer September-Prognose, dass der globale Ölmarkt im Jahr 2020 einen Überschuss von durchschnittlich 0,6 Mio. B/T aufweisen wird, gehen wir jetzt von einem Defizit von 0,2 Mio. B/T am Markt aus.“ Im darauf folgenden Jahr sieht man dann aber wohl wieder eine bessere Versorgungslage, denn die für 2021 prognostizierten Ölpreise werden mit 61,50 US-Dollar bei Brent und 57,50 US-Dollar bei WTI genannt, was entsprechend -3,50 US-Dollar unter den erwarteten Niveaus für 2020 liegt.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.