↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 06.01.2020 um ca. € -0,45 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € -0,45 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 72,20 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.166,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 72,05 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
06.01.20 | 72,20 € pro 100 Ltr. | 2.166,- € für 3.000 Ltr. | ↘️ -0,45 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche nach einem gezielten US-Luftangriff in Bagdad auf den Kommandeur der iranischen Al-Kuds-Brigaden, Ghassem Soleimani, um +1,87 US-Dollar je Barrel auf die Marke von rund 63 US-Dollar angestiegen. Sowohl vom Pentagon als auch von iranischer Seite wurde der Tod Soleimanis umgehend bestätigt. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis etwas fester und mittlerweile oberhalb der Marke von 64 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 64,11 US-Dollar. Das waren +1,06 Dollar je Barrel mehr als am Freitagabend (Schlusskurs: 63,05 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Iran reichert wieder Uran in unbegrenztem Umfang an
+ Spannungen zwischen USA und Iran nehmen zu
+ Irakisches Parlament beschließt Ausweisung von US Truppen
+ Hochrangiger iranischer General bei US-Angriff im Irak getötet
+ OPEC-Ölproduktion im Dezember gesunken
+ Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China
+ USA fliegen Luftangriffe gegen iranische Milizen im Irak
+ OPEC+ beschloss am 06.12.19 zusätzliche Produktionskürzung um weitere -0,5 Mio. B/T
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Kuwait und Saudi-Arabien einigen sich auf Restart von Ölfelder
- Internat. Energieagentur sieht weiter deutliche Überversorgung für das erste Halbjahr 2020
- Analysten hegen Zweifel an Wirksamkeit der OPEC+ Kürzung
Marktlage
Marktteilnehmer interessieren sich aktuell vor allem für die wachsenden Spannungen im Nahen Osten. Am Wochenende hatte das irakische Parlament eine nicht bindende Resolution verabschiedet, die eine Ausweisung aller ausländischer Truppen aus dem Land vorsieht. Damit sind in erster Linie natürlich die US-Einheiten gemeint, nachdem diese in der letzten Woche mehrere Angriffe auf Milizen innerhalb der irakischen Grenzen durchführten. Der US-Präsident sieht jedoch eine einvernehmliche Vereinbarung zum Truppenabzug als zwingend notwendig an. Dies begründet er zum Teil auch mit den enormen Investitionen in militärische Infrastruktur, die man bei einem Abzug zurücklassen müsse. Der Irak müsse dafür bezahlen. Sollte der Irak die USA einseitig zwingen seine Truppen abzuziehen, werde man den Irak mit derart harten Sanktionen belegen, die das Land noch nicht erlebt hätten, so die Drohung in Richtung des Verbündeten. Unterdessen droht der Iran mit Vergeltungsschlägen gegen die USA, während diese ihrerseits weitere Maßnahmen ankündigten, sollte der Iran selbst, oder durch Teheran beeinflusste Milizen, Angriffe ausführen lassen.Trump Twitterte, dass es 52 Ziele gebe, die man in einem solchen Falle angreifen könne. Das US-Unternehmen Exxon Mobil, dass etwa 400.000 B/T am West Qurna 1 Ölfeld im Irak fördert, hat als Sicherheitsmaßnahme bereits alle US-Arbeiter von dem Feld abgezogen. Die Förderung sei allerdings nicht betroffen und könne mit lokalen Arbeitern erhalten bleiben, hieß es. Sollte die irakische Ölförderung Ziel des Konflikts und beeinträchtigt werden, könnte dies die Ölpreise stark steigen lassen, denn nach den US Sanktionen gegen Venezuela und den Iran gibt es nur noch wenige Länder, die schwere Rohölsorten liefern. Eine hiervon ist eben der Irak. Die jüngsten Ereignisse werden "einen langen Zyklus regionaler Eskalationen auslösen, der erhebliche Risiken für US Einrichtungen und die Energieinfrastruktur im Nahen Osten mit sich bringt," so Analyst Ayham Kamel, von der Eurasia Group, der allerdings nicht von einem Krieg zwischen den USA und Iran ausgeht. Direkte Konfrontationen zwischen den USA und dem Iran seien aber dennoch möglich, während man die Preisspanne für Brent in 2020 bei der Eurasia Group nun bei etwa 65 bis 75 US-Dollar einschätzt. Die Gefahr für Öleinrichtungen in der Region ist sicherlich gestiegen, doch laut den Experten bei Goldman Sachs wird es nicht zwangsläufig auf Angriffe dieser hinauslaufen. So wurden zuletzt Einrichtungen wie die US-Botschaft Ziel der Attacken, während die Förderung an benachbarten Ölfeldern unbeeinflusst blieb. Letztlich sieht man vom aktuellen Niveau aus nur moderates Aufwärtspotenzial, selbst wenn es einen Angriff auf Ölinfrastruktur gebe, so das Fazit der Goldman Sachs Experten.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
17.12.19 - Nach den Ereignissen der letzten Woche haben die Analysten bei JPMorgan ihre Ölpreisprognosen für 2020 nach oben korrigiert. Statt einer Überversorgung rechnet man nun mit einem leichten Angebotsdefizit und sieht die europäische Ölsorte Brent +5,50 US-Dollar höher als bei der letzten Schätzung. 2021 sollen die Preise dann aber wieder sinken. Die Experten bei JPMorgan schätzen Brent im Jahresmittel 2020 nun auf 64,50 US-Dollar und die amerikanische Ölsorte WTI bei rund 60,00 US-Dollar. Die Experten begründen dies mit dem durch die OPEC+ beschlossenen zusätzlichen Kürzungen und der Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China, das das Wirtschaftswachstum positiv beeinflussen werde. Man rechnet zwar noch immer mit einem globalen Ölnachfragewachstum von 1 Mio. B/T, sieht aber dennoch eine knappere Versorgung. „Im Gegensatz zu unserer September-Prognose, dass der globale Ölmarkt im Jahr 2020 einen Überschuss von durchschnittlich 0,6 Mio. B/T aufweisen wird, gehen wir jetzt von einem Defizit von 0,2 Mio. B/T am Markt aus.“ Im darauf folgenden Jahr sieht man dann aber wohl wieder eine bessere Versorgungslage, denn die für 2021 prognostizierten Ölpreise werden mit 61,50 US-Dollar bei Brent und 57,50 US-Dollar bei WTI genannt, was entsprechend -3,50 US-Dollar unter den erwarteten Niveaus für 2020 liegt.
09.12.19 - Als Reaktion auf das neue Abkommen der OPEC+ haben die Analysten bei Goldman Sachs die Preisprognose für die Ölsorte Brent 2020 von 60 auf 63 US-Dollar angehoben. Den langfristigen Preis sieht die Investmentbank aber unverändert bei 50 US-Dollar. Auch Analyst Peter Cardillo, von Spartan Capital, sieht nun Aufwärtspotenziale. WTI könnte sich nun aus der Range zwischen 51,50 und 58,00 US-Dollar befreien und sich in einer Spanne von 55 bis 62 US-Dollar einpendeln. Wenngleich Cardillo skeptisch ist, da nicht abzusehen sei welche Länder sich an die Vereinbarungen halten werden und welche nicht. Letztlich geht er aber davon aus, dass die Vereinbarung dazu beitragen werde die Überversorgung zu reduzieren. Harry Tchilinguirian, von der BNP Paribas, sieht dies ähnlich. Vor allem bei Russland und Irak habe er Zweifel, dass diese ihre Zusagen erfüllen werden. Entsprechend rechnet er damit, dass die Ölbestände in den ersten drei Monaten in 2020 weiter stark steigen werden. "Die OPEC + Entscheidung dürfte für einen Boden bei den Rohölpreisen gesorgt haben," schätzt Analystin Vandana Hari, von Vanda Insights. "Aber wenn sich der Staub […] legt, wird es für den Ölmarkt nur normal sein, sich wieder auf den Handelskrieg zwischen USA und China und dessen globalen wirtschaftlichen Auswirkungen zu konzentrieren."
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.