↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 03.01.2020 um ca. € +1,94 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € +1,94 pro 100 Liter angestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 72,65 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.180,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 71,50 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
03.01.20 72,65 € pro 100 Ltr. 2.180,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +1,94 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Donnerstag nahezu unverändert oberhalb der Marke von 61 US-Dollar. Gegen Tagesende verbuchte der Ölpreis nur ein leichtes Plus in Höhe von +0,12 US-Dollar je Barrel. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis nach einer gezielten Tötung eines hochrangigen iranischen Generals durch die USA deutlich fester und in Reichweite der Marke von 63 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 62,93 US-Dollar. Das waren +1,75 Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 61,18 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Hochrangiger iranischer General bei US-Angriff im Irak getötet
+ OPEC-Ölproduktion im Dezember gesunken
+ Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China
+ USA fliegen Luftangriffe gegen iranische Milizen im Irak
+ Abbau von Rohöl- und Destillatbeständen in den USA
+ Russland hat Ölproduktion im Dezember um -0,24 Mio. B/T gesenkt
+ IMO 2020 (Verordnung zur Schwefelobergrenze in der Schiffahrt) kann Ölpreise stützen
+ OPEC+ beschloss am 06.12.19 zusätzliche Produktionskürzung um weitere -0,5 Mio. B/T

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Kuwait und Saudi-Arabien einigen sich auf Restart von Ölfelder
- Internat. Energieagentur sieht weiter deutliche Überversorgung für das erste Halbjahr 2020
- Analysten hegen Zweifel an Wirksamkeit der OPEC+ Kürzung

Marktlage
Medien berichteten am frühen Freitagmorgen, dass bei einem US-Luftangriff nahe dem internationalen Flughafen der irakischen Hauptstadt Bagdad der Kommandeur der iranischen Al-Kuds-Brigaden, Ghassem Soleimani, getötet worden sei. Sowohl vom Pentagon als auch von iranischer Seite wurde der Tod Soleimanis umgehend bestätigt. Die Militäroperation erfolgte dem Pentagon zufolge auf Anweisung von US-Präsident Trump und habe zum Ziel gehabt, weitere Angriffe auf US-Kräfte zu verhindern. Pläne für derlei Angriffe seien von Soleimani entwickelt worden. Außerdem habe der Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden zuletzt Angriffe auf Stellungen von Verbündeten der USA organisiert und die "Angriffe" auf die US-Botschaft in Bagdad zugelassen. Die verschärften Spannungen zwischen den USA und Iran lassen bei den Marktteilnehmern wieder verstärkt Sorgen über das Ölangebot aus dem Nahen Osten aufkommen. Laut Howie Lee von der Oversea-Chinese Banking Corp. könnten auch schon allein die in diesem Jahr bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen dazu führen, dass Präsident Trump seine Politik des maximalen Drucks auf den Iran noch intensiver umsetzt. Unterdessen liegen erste Schätzungen zur Ölproduktion der OPEC für den Monat Dezember vor. Einer Bloomberg-Erhebung zufolge soll die Fördermenge der Organisation im vergangenen Monat um -90.000 B/T auf insgesamt 29,55 Mio. B/T gesunken sein. Der Fokus der Marktteilnehmer dürfte hier jedoch bereits auf der Entwicklung der OPEC-Produktion im ersten Quartal 2020 liegen. Die OPEC-Mitglieder und Ölproduzenten, die nicht der Organisation angehören, hatten sich Anfang Dezember darauf geeinigt, die bereits vereinbarten Förderkürzungen zum Jahreswechsel noch einmal um weitere -0,5 Mio. B/T zu verschärfen und das Angebot am Markt somit im ersten Quartal des laufenden Jahres um insgesamt -1,7 Mio. B/T zu verknappen. Während die Angabe eines konkreten Termins für die Unterzeichnung des Teilabkommens zwischen den USA und China zum 15.01.20 den Ölpreisnotierungen in dieser Woche bereits etwas Auftrieb gegeben hatte, stützte zuletzt auch die Ankündigung der chinesischen Zentralbank (PBC) den Mindestreservesatz für Banken zu senken. Damit will man das Wachstum der chinesischen Wirtschaft weiter ankurbeln.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
17.12.19 - Nach den Ereignissen der letzten Woche haben die Analysten bei JPMorgan ihre Ölpreisprognosen für 2020 nach oben korrigiert. Statt einer Überversorgung rechnet man nun mit einem leichten Angebotsdefizit und sieht die europäische Ölsorte Brent +5,50 US-Dollar höher als bei der letzten Schätzung. 2021 sollen die Preise dann aber wieder sinken. Die Experten bei JPMorgan schätzen Brent im Jahresmittel 2020 nun auf 64,50 US-Dollar und die amerikanische Ölsorte WTI bei rund 60,00 US-Dollar. Die Experten begründen dies mit dem durch die OPEC+ beschlossenen zusätzlichen Kürzungen und der Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China, das das Wirtschaftswachstum positiv beeinflussen werde. Man rechnet zwar noch immer mit einem globalen Ölnachfragewachstum von 1 Mio. B/T, sieht aber dennoch eine knappere Versorgung. „Im Gegensatz zu unserer September-Prognose, dass der globale Ölmarkt im Jahr 2020 einen Überschuss von durchschnittlich 0,6 Mio. B/T aufweisen wird, gehen wir jetzt von einem Defizit von 0,2 Mio. B/T am Markt aus.“ Im darauf folgenden Jahr sieht man dann aber wohl wieder eine bessere Versorgungslage, denn die für 2021 prognostizierten Ölpreise werden mit 61,50 US-Dollar bei Brent und 57,50 US-Dollar bei WTI genannt, was entsprechend -3,50 US-Dollar unter den erwarteten Niveaus für 2020 liegt.

09.12.19 - Als Reaktion auf das neue Abkommen der OPEC+ haben die Analysten bei Goldman Sachs die Preisprognose für die Ölsorte Brent 2020 von 60 auf 63 US-Dollar angehoben. Den langfristigen Preis sieht die Investmentbank aber unverändert bei 50 US-Dollar. Auch Analyst Peter Cardillo, von Spartan Capital, sieht nun Aufwärtspotenziale. WTI könnte sich nun aus der Range zwischen 51,50 und 58,00 US-Dollar befreien und sich in einer Spanne von 55 bis 62 US-Dollar einpendeln. Wenngleich Cardillo skeptisch ist, da nicht abzusehen sei welche Länder sich an die Vereinbarungen halten werden und welche nicht. Letztlich geht er aber davon aus, dass die Vereinbarung dazu beitragen werde die Überversorgung zu reduzieren. Harry Tchilinguirian, von der BNP Paribas, sieht dies ähnlich. Vor allem bei Russland und Irak habe er Zweifel, dass diese ihre Zusagen erfüllen werden. Entsprechend rechnet er damit, dass die Ölbestände in den ersten drei Monaten in 2020 weiter stark steigen werden. "Die OPEC + Entscheidung dürfte für einen Boden bei den Rohölpreisen gesorgt haben," schätzt Analystin Vandana Hari, von Vanda Insights. "Aber wenn sich der Staub […] legt, wird es für den Ölmarkt nur normal sein, sich wieder auf den Handelskrieg zwischen USA und China und dessen globalen wirtschaftlichen Auswirkungen zu konzentrieren."

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.