↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 21.06.2019 um ca. € +0,71 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € +0,71 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 67,37 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.021,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 69,00 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
21.06.19 | 67,37 € pro 100 Ltr. | 2.021,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +0,71 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag nach dem Abschuss einer US-Drohne über dem Golf von Oman durch iranische Revolutionsgarden und in Erwartung eines militärischen Vergeltungsschlages durch US-Streitkräfte um +3,31 US-Dollar je Barrel mit insgesamt 57 US-Dollar auf ein 3-Wochenhoch geklettert. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis noch nahezu unverändert und weiter oberhalb der Marke von 57 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 57,18 US-Dollar. Das waren nur +0,11 US-Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 57,07 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ USA hatten Militärschlag gegen Iran vorbereitet und dann wieder abgebrochen
+ Iran schießt US-Drohne über dem Golf von Oman ab
+ Libyen: Öllager bei Luftangriff getroffen
+ Saudische Entsalzungsanlage von Rakete getroffen
+ Abnahme von Lagerbeständen in den USA gem. Department of Energy
+ EZB und Fed kündigen expansivere Geldpolitik an
+ OPEC kommt am 01. und 02 . Juli in Wien zusammen
+ Trump und Xi möchten sich wegen des Handelsstreits treffen
+ Spannungen zwischen USA und Iran spitzen sich weiter zu
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Bearishe Monatsreports der Energy Information Administration (EIA), OPEC und IEA
- Analysten: Marktlage dürfte auch 2020 schwach bleiben
- Kasachstan steigert Ölförderung am Kashagan Ölfeld
- USA und China belegen sich gegenseitig mit hohen Strafzöllen
Marktlage
Die Nachfragesorgen, aufgrund eines global schwachen Wirtschaftswachstums, hatten die Ölpreise zuletzt im Mai und Juni deutlich fallen lassen. Die Ölnachfrage wurde bisher für 2019 überschätzt und die Monatsreports von EIA, IEA und OPEC deuten für 2020 auf eine Überversorgung hin. Gestoppt wurde der Preisrutsch zunächst von Angriffen auf Öltanker nahe der Straße von Hormus, sowie von scheinbaren Fortschritten im Handelsstreit zwischen USA und China. Während der Angriff auf die Öltanker die geopolitische Risikoprämie zwischenzeitlich hatte ansteigen lassen, würde sich eine Lösung des Handelsstreits zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt positiv auf das Wirtschaftswachstum auswirken. Gerade dieses wird für die schwache Performance bei der Ölnachfrage und damit als Ursache für die Kurskorrektur in Mai und Juni gesehen. Doch nach der initialen Euphorie müssen Trump und Xi nun auch noch liefern, damit der Effekt nicht verpufft. Beim G-20 Gipfel in einer Woche wollen die Regierungschefs ein "längeres Meeting" abhalten, um einen Durchbruch zu finden. Beide Volkswirtschaften spüren die negativen Auswirkungen der verschlechterten Handelsbeziehungen und für Trump hat der Wahlkampf begonnen. Die Vorzeichen sind daher durchaus gut, dass sich beide Seiten eventuell annähern. In Sachen OPEC+ Abkommen ist im Prinzip mit einer Verlängerung fest zu rechnen, nachdem sich das Kartell nun auf ein Treffen am 1. und 2. Juni geeinigt hat. Lediglich Russlands Zusage fehle noch für eine Verlängerung der bisherigen Kürzungen, so ein Informant aus OPEC Kreisen. Doch Russland zögerte seine Zusage auch schon bei den letzten Entscheidungen bis zum Tag der Entscheidung raus. Auch wenn Bewegung die Dauerthemen zu kommen scheint, so steht die geopolitische Lage im Nahen Osten nun im Fokus. Der gestrige Abschuss einer US-Drohne durch den Iran hat zu einer klaren Steigerung der Risikoprämie am Markt geführt. Neben dem jüngsten Zwischenfall gab es zuletzt aber auch vermehrte Attacken durch vom Iran unterstützte Houthi Rebellen auf die Infrastruktur Saudi-Arabiens. Auch Angriffe auf Öltanker an der Straße von Hormus sollen auf das Konto des Irans gehen. Am Donnerstag schien die Lage dann zwischenzeitlich fast eskaliert zu sein, so zumindest eine Meldung von der Nachrichtenagentur AP. Trump sollte demnach bereits einen Gegenangriff auf den Iran genehmigt haben, der dann aber doch nicht kam. Die Meldung zeigt, wie angespannt die Situation ist und es nicht mehr viel bedarf, dass es zu einem offenen militärischen Konflikt in der Region kommt. Die Preise an den Ölbörsen ICE und NYMEX würden in einem solchen Fall sicherlich rasant steigen, da die Sicherheit der Ölexporte durch die Straße von Hormus, und damit die globale Ölversorgung, gefährdet wäre. Marktteilnehmer werden daher die Spannungen am Persischen Golf weiter genau im Auge behalten. Nähern sich beide Seiten nicht überraschend an, könnte die Risikoprämie noch weiter zunehmen und die Ölpreise stützen
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
18.06.19 - Laut den Experten von Bank of America Merrill Lynch gibt es drei Hauptfaktoren, die zu einer Stabilisierung des Ölpreis führen könnten. Auf der anderen Seite bringen die Analysten aber auch eine Variante ins Spiel, wonach der Preis für die Ölsorte WTI von den aktuellen 52 US-Dollar auf 40 US-Dollar einbrechen könnte. Stabilisierend für die Preise könnten sich die folgenden drei Faktoren auswirken:
1. Die Fed senkt die Zinsen: Eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed würde Investitionen billiger machen und die Wirtschaft ankurbeln. Dies würde einer befürchteten Rezession entgegenwirken und die schwach erwartete Ölnachfrageentwicklung ankurbeln.
2. OPEC begrenzt Förderung: Die OPEC hat zusammen mit 10 Nicht-OPEC Ländern die Ölproduktion seit Jahresbeginn erfolgreich um über -1,2 Mio. B/T begrenzt. Das Abkommen läuft Ende diesen Monats aus und soll, zumindest nach Vorstellung der meisten OPEC Länder, verlängert werden.
3. Trump deeskaliert den Handelsstreit: Bisher hat Trump die Zölle für andere Länder immer nach oben geschraubt. Vor allem China hatte er dabei ins Visier genommen. Geht es der US-Wirtschaft zunehmend schlechter, könnte Trump die Maßnahmen zurückfahren, um die Wirtschaft zu stützen.
Nach Ansicht der Experten bei der Bank of America Merrill Lynch würden diese drei Faktoren allerdings nicht verhindern können, dass der Ölpreis einbricht, sollte der US Handelsstreit mit China und die Sanktionen gegen den Iran miteinander verschmelzen. Sollten die chinesischen Raffinerien anfangen iranisches Öl in großen Mengen zu kaufen, während die USA die Zölle weiter anhebt, würde dies die Sanktionen gegen den Iran aushebeln und die verfügbare Menge an Öl erhöhen. In diesem Fall könnte WTI vom aktuellen Preisniveau von etwa 52 US-Dollar auf bis zu 40 US-Dollar fallen, so die Warnung der Analysten.
21.05.19 - Der Analyst Martijn Rats von Morgan Stanley geht davon aus, dass die Ölpreise im Verlauf des Jahres schlussendlich steigen werden. Während auf der einen Seite zwar eine Angebotsschwäche auszumachen ist, gebe es auch bedeutende Angebotsrisiken. Zudem werde die Nachfrage im zweiten Halbjahr saisonal bedingt zunehmen. Daher rechnet Rats damit, dass die Preise von dem derzeit "gesunden" Niveau von 70 US-Dollar pro Barrel ansteigen werden. Zu den Angebotsrisiken zählt Rats beispielsweise einen möglichen weiteren Produktionsrückgang im Iran in Venezuela oder aber auch in Libyen. Auf der Seite der Nachfrage habe vor allem die OECD-Nachfrage im März mit einem Rückgang um -0,6 Mio. B/T auf Jahressicht geschwächelt, in der zweiten Jahreshälfte dürfte die Nachfrage jedoch verglichen mit dem ersten Halbjahr allein jahreszeitlich bedingt (höhere Nachfrage nach Kraftstoffen für den Transportsektor) um etwa 1 Mio. B/T zunehmen.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.