↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 20.06.2019 um ca. € +0,54 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +0,54 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 66,66 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.000,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 69,01 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
20.06.19 | 66,66 € pro 100 Ltr. | 2.000,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +0,54 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Mittwoch nur etwas leichter über der Marke von 53 US-Dollar. Gegen Tagesende verbuchte der Ölpreis, trotz bullisher US-Lagerbestandsdaten in den USA, nur einen kleinen Verlust in Höhe von -0,14 US-Dollar je Barrel. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis im Umfeld von zahlreichen militärischen Angriffen im Nahen Osten und Libyen merklich fester und oberhalb der Marke von mittlerweile 55 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 55,21 US-Dollar. Das waren +1,45 US-Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 53,76 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Iran schießt US-Drohne über dem Golf von Oman ab
+ Libyen: Öllager bei Luftangriff getroffen
+ Saudische Entsalzungsanlage von Rakete getroffen
+ Abnahme von Lagerbeständen in den USA gem. Department of Energy
+ EZB und Fed kündigen expansivere Geldpolitik an
+ OPEC kommt am 01. und 02 . Juli in Wien zusammen
+ Trump und Xi möchten sich wegen des Handelsstreits treffen
+ Spannungen zwischen USA und Iran spitzen sich weiter zu
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Bearishe Monatsreports der Energy Information Administration (EIA), OPEC und IEA
- Analysten: Marktlage dürfte auch 2020 schwach bleiben
- Kasachstan steigert Ölförderung am Kashagan Ölfeld
- USA und China belegen sich gegenseitig mit hohen Strafzöllen
Marktlage
Die Serie der anhaltend ansteigenden US-Rohölbestände wurde durch die vom Department of Energy gestern gemeldeten Abbauten beendet. Die Bestände haben leicht abgenommen und auch die Ölförderung ist zum zweiten Mal in Folge gesunken. Im Vergleich zu den Reports der Vorwochen ist dieser sicherlich deutlich weniger bearish, so Kyle Cooper, von ION Energy. Doch sollten die Exporte einbrechen, dann würde der Markt relativ schnell wieder anders aussehen und die Bestände könnten wieder steigen. Insgesamt sind die Zahlen des DOE damit leicht bullish zu interpretieren, fasst Cooper zusammen. Neben den Bestandsdaten wurde gestern von der OPEC auch der neue Termin für die nächste Vollversammlung bekanntgegeben. Die Gruppe trifft sich mit den 10 Nicht-OPEC Ländern, die sich an dem Deal zur Produktionskürzung beteiligen, vom 1. bis 2. Juli in Wien. Es ist davon auszugehen, dass das aktuelle Produktionsabkommen bis Jahresende verlängert wird, wobei Saudi-Arabien von einigen Ländern, wie Irak und Nigeria, eine striktere Einhaltung der Quoten fordern wird. Dass "Economic Commission Board" des Kartells hat bereits ausgerechnet, dass sich in der zweiten Jahreshälfte, unter Beibehaltung der aktuellen Förderung, eine Unterversorgung von knapp 0,5 Mio. B/T ergeben wird. Der Energieminister der Vereinten Arabischen Emirate (VAE) bezeichnete eine Verlängerung der Maßnahme als "logisch und vernünftig". Die Preise würden zwar auch im Anschluss weiter volatil bleiben, doch das Meeting der OPEC sollte dazu beitragen, dass die Preisniveaus nach unten limitiert werden und den Markt stützen, so die Einschätzung von Analyst Stephen Innes von Vanguard Markets. Neben der OPEC behält der Markt aber auch das Treffen zwischen Trump und Xi am Rande des G-20 Gipfels Ende kommender Woche im Auge. Man erwartet klare Signale für eine Annäherung im Handelsstreit, oder gar eine Lösung. Das angespannte Verhältnis zwischen den Ländern ist einer der größten Belastungsfaktoren für das globale Wirtschafts- und Ölnachfragewachstum, und damit auch Grund für die bearishe Entwicklung der letzten Wochen. Doch bisher gibt es zu diesem Thema nichts Konkretes. Sowohl die OPEC+ Gruppe als auch Trump und Xi müssen nun liefern, damit die Ölpreise eine bullishe Dynamik entwickeln können. Enttäuschen die Termine, ist im Gegenzug mit einer stark bearishen Reaktion zu rechnen. Unterdessen hat nach Mario Draghi nun auch der Präsident der US-Notenbank, Jerome Powell, Zinssenkungen und expansivere Maßnahmen der Fed in den kommenden Monaten angekündigt. Die Sachlage für eine lockere Geldpolitik habe sich verstärkt so Powell. Man erwarte zwar weiter ein Wirtschaftswachstum, jedoch hätten die Unsicherheiten zugenommen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Senkung des Leitzinses bei einem der nächsten Meetings, was das Wirtschaftswachstum und damit eben auch die Ölnachfrage stützen würde. Die Futures werden von dieser Meldung gestützt, sodass das fundamental leicht bullishe Gesamtbild weiter besteht.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
18.06.19 - Laut den Experten von Bank of America Merrill Lynch gibt es drei Hauptfaktoren, die zu einer Stabilisierung des Ölpreis führen könnten. Auf der anderen Seite bringen die Analysten aber auch eine Variante ins Spiel, wonach der Preis für die Ölsorte WTI von den aktuellen 52 US-Dollar auf 40 US-Dollar einbrechen könnte. Stabilisierend für die Preise könnten sich die folgenden drei Faktoren auswirken:
1. Die Fed senkt die Zinsen: Eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed würde Investitionen billiger machen und die Wirtschaft ankurbeln. Dies würde einer befürchteten Rezession entgegenwirken und die schwach erwartete Ölnachfrageentwicklung ankurbeln.
2. OPEC begrenzt Förderung: Die OPEC hat zusammen mit 10 Nicht-OPEC Ländern die Ölproduktion seit Jahresbeginn erfolgreich um über -1,2 Mio. B/T begrenzt. Das Abkommen läuft Ende diesen Monats aus und soll, zumindest nach Vorstellung der meisten OPEC Länder, verlängert werden.
3. Trump deeskaliert den Handelsstreit: Bisher hat Trump die Zölle für andere Länder immer nach oben geschraubt. Vor allem China hatte er dabei ins Visier genommen. Geht es der US-Wirtschaft zunehmend schlechter, könnte Trump die Maßnahmen zurückfahren, um die Wirtschaft zu stützen.
Nach Ansicht der Experten bei der Bank of America Merrill Lynch würden diese drei Faktoren allerdings nicht verhindern können, dass der Ölpreis einbricht, sollte der US Handelsstreit mit China und die Sanktionen gegen den Iran miteinander verschmelzen. Sollten die chinesischen Raffinerien anfangen iranisches Öl in großen Mengen zu kaufen, während die USA die Zölle weiter anhebt, würde dies die Sanktionen gegen den Iran aushebeln und die verfügbare Menge an Öl erhöhen. In diesem Fall könnte WTI vom aktuellen Preisniveau von etwa 52 US-Dollar auf bis zu 40 US-Dollar fallen, so die Warnung der Analysten.
21.05.19 - Der Analyst Martijn Rats von Morgan Stanley geht davon aus, dass die Ölpreise im Verlauf des Jahres schlussendlich steigen werden. Während auf der einen Seite zwar eine Angebotsschwäche auszumachen ist, gebe es auch bedeutende Angebotsrisiken. Zudem werde die Nachfrage im zweiten Halbjahr saisonal bedingt zunehmen. Daher rechnet Rats damit, dass die Preise von dem derzeit "gesunden" Niveau von 70 US-Dollar pro Barrel ansteigen werden. Zu den Angebotsrisiken zählt Rats beispielsweise einen möglichen weiteren Produktionsrückgang im Iran in Venezuela oder aber auch in Libyen. Auf der Seite der Nachfrage habe vor allem die OECD-Nachfrage im März mit einem Rückgang um -0,6 Mio. B/T auf Jahressicht geschwächelt, in der zweiten Jahreshälfte dürfte die Nachfrage jedoch verglichen mit dem ersten Halbjahr allein jahreszeitlich bedingt (höhere Nachfrage nach Kraftstoffen für den Transportsektor) um etwa 1 Mio. B/T zunehmen.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.