↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 18.06.2019 um ca. € -0,95 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € -0,95 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 65,23 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.957,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 69,04 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
18.06.19 | 65,23 € pro 100 Ltr. | 1.957,- € für 3.000 Ltr. | ↘️ -0,95 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag um -0,58 US-Dollar je Barrel knapp unter die Marke von 52 US-Dollar gefallen. Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis nur etwas leichter und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 51 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 51,70 US-Dollar. Das waren -0,23 US-Dollar je Barrel weniger als am Montagabend (Schlusskurs: 51,93 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Angriffe auf zwei weitere Öltanker in der Straße von Hormus
+ Waldbrände in Alberta (Kanada) reduzieren Ölproduktion
+ Ölproduktion in der Nordsee nimmt ab
+ Spannungen zwischen USA und Iran spitzen sich weiter zu
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Zunahme von Lagerbeständen in den USA gem. DOE
- Bearishe Monatsreports der Energy Information Administration (EIA), OPEC und IEA
- Analysten: Marktlage dürfte auch 2020 schwach bleiben
- Kasachstan steigert Ölförderung am Kashagan Ölfeld
- USA und China belegen sich gegenseitig mit noch höheren Strafzöllen
Marktlage
Aktuell dominieren vor allem zwei Themen die Marktlage. Auf der einen Seite sind die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und dem Iran, die das Potenzial haben die Ölpreise zu stützen, auf der anderen Seite die Nachfragesorgen, hervorgerufen durch Handelsstreitigkeiten und ein enttäuschendes globales Wirtschaftswachstum. Zur Zeit wird das Risiko einer militärischen Eskalation im Persischen Golf als gering eingeschätzt, wenngleich dies nicht auszuschließen ist. Die vom Iran angedrohte Blockade der Straße von Hormus wäre durch die militärische Übermacht anderer Interessensgruppe nicht dauerhaft zu halten, sodass die Logistikkette bei einer solchen Aktion wohl nicht dauerhaft gestört würde. Entsprechend würde es in erster Linie die Ölexporte des Iran treffen, die bei einer Eskalation vom Markt verschwinden würden. Da diese mit den US-Sanktionen jedoch ohnehin auf unter 1 Mio. B/T geschrumpft sind, sind die Folgen einer Eskalation begrenzt. Der Iran bleibt aber ein Risiko, zumal das Land nun die Urananreicherung weiter steigern will. Die europäischen Länder, die noch am Atomdeal mit dem Iran festhalten, haben die Ankündigung Teherans als eine nicht signifikante Verletzung des Abkommens bezeichnet und werden daraufhin keine Maßnahmen ergreifen. Die USA hingegen hat nach den Angriffen auf zwei Öltanker angekündigt die Truppenstärke in der Region um weitere 1.000 Mann zu erhöhen. Als Vorbereitung für einen Militärschlag ist dies noch deutlich zu wenig und damit weniger signifikant. Bei einer militärischen Konfrontation würden sich sowohl die USA, als auch der Iran schlechter stellen. Somit gilt dieser Ausgang unter Experten als unwahrscheinlich, wobei die Entwicklung der Situation weiter genau beobachtet werden muss. Bei erneuten Angriffen auf Öltanker oder anderen Einrichtungen kann sich diese Einschätzung schnell ändern. Sollte es zudem Beweise geben, die den Iran als Drahtzieher hinter den jüngsten Angriffen offenbaren, wäre ein Festhalten am Atomdeal mit dem Land schwierig, so die Einschätzung europäischer Diplomaten und Politiker. Trotz der potenziellen Gefahr im Nahen Osten wird der Markt momentan von den Nachfragesorgen dominiert. Am Freitag hatten Daten aus China gezeigt, dass die Industrieproduktionen so langsam wie seit 1992 nicht mehr wachsen. Die Zölle steigen weiterhin, nachdem nun auch Indien für höhere Zölle der USA revanchiert hat. In den USA fiel der Empire State Index auf den niedrigsten Stand in 2,5 Jahren und deutet damit eine schrumpfende Wirtschaft für den Großraum New York an. Die größte Volkswirtschaft der Welt (USA) schwäche sich schneller als erwartet ab, so Analyst Ed Moya, von Oanda Corporation. Die Ölnachfrageprognosen wurden zuletzt kontinuierlich nach unten korrigiert, gleichzeitig sehe man allerdings eine steigende Schieferölproduktion, so Andy Lipow von Lopow Oil Associates. Wenn die Ölnachfrage so schwach wächst, wie es aktuell von der IEA prognostiziert wird, dann wird sich im kommenden Jahr wohl eine Überversorgung ergeben und die aktuellen Kürzungen der OPEC+ Gruppe wären nicht ausreichend, um dies zu verhindern. Es gebe eine Menge Öl, fasst Tim Rudderow, Analyst bei Mount Lucas Management LP, die aktuelle Marktlage zusammen.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
18.06.19 - Laut den Experten von Bank of America Merrill Lynch gibt es drei Hauptfaktoren, die zu einer Stabilisierung des Ölpreis führen könnten. Auf der anderen Seite bringen die Analysten aber auch eine Variante ins Spiel, wonach der Preis für die Ölsorte WTI von den aktuellen 52 US-Dollar auf 40 US-Dollar einbrechen könnte. Stabilisierend für die Preise könnten sich die folgenden drei Faktoren auswirken:
1. Die Fed senkt die Zinsen: Eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed würde Investitionen billiger machen und die Wirtschaft ankurbeln. Dies würde einer befürchteten Rezession entgegenwirken und die schwach erwartete Ölnachfrageentwicklung ankurbeln.
2. OPEC begrenzt Förderung: Die OPEC hat zusammen mit 10 Nicht-OPEC Ländern die Ölproduktion seit Jahresbeginn erfolgreich um über -1,2 Mio. B/T begrenzt. Das Abkommen läuft Ende diesen Monats aus und soll, zumindest nach Vorstellung der meisten OPEC Länder, verlängert werden.
3. Trump deeskaliert den Handelsstreit: Bisher hat Trump die Zölle für andere Länder immer nach oben geschraubt. Vor allem China hatte er dabei ins Visier genommen. Geht es der US-Wirtschaft zunehmend schlechter, könnte Trump die Maßnahmen zurückfahren, um die Wirtschaft zu stützen.
Nach Ansicht der Experten bei der Bank of America Merrill Lynch würden diese drei Faktoren allerdings nicht verhindern können, dass der Ölpreis einbricht, sollte der US Handelsstreit mit China und die Sanktionen gegen den Iran miteinander verschmelzen. Sollten die chinesischen Raffinerien anfangen iranisches Öl in großen Mengen zu kaufen, während die USA die Zölle weiter anhebt, würde dies die Sanktionen gegen den Iran aushebeln und die verfügbare Menge an Öl erhöhen. In diesem Fall könnte WTI vom aktuellen Preisniveau von etwa 52 US-Dollar auf bis zu 40 US-Dollar fallen, so die Warnung der Analysten.
21.05.19 - Der Analyst Martijn Rats von Morgan Stanley geht davon aus, dass die Ölpreise im Verlauf des Jahres schlussendlich steigen werden. Während auf der einen Seite zwar eine Angebotsschwäche auszumachen ist, gebe es auch bedeutende Angebotsrisiken. Zudem werde die Nachfrage im zweiten Halbjahr saisonal bedingt zunehmen. Daher rechnet Rats damit, dass die Preise von dem derzeit "gesunden" Niveau von 70 US-Dollar pro Barrel ansteigen werden. Zu den Angebotsrisiken zählt Rats beispielsweise einen möglichen weiteren Produktionsrückgang im Iran in Venezuela oder aber auch in Libyen. Auf der Seite der Nachfrage habe vor allem die OECD-Nachfrage im März mit einem Rückgang um -0,6 Mio. B/T auf Jahressicht geschwächelt, in der zweiten Jahreshälfte dürfte die Nachfrage jedoch verglichen mit dem ersten Halbjahr allein jahreszeitlich bedingt (höhere Nachfrage nach Kraftstoffen für den Transportsektor) um etwa 1 Mio. B/T zunehmen.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.