↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 22.05.2019 um ca. € -0,59 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € -0,59 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 72,91 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.187,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
22.05.19 72,91 € pro 100 Ltr. 2.187,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,59 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Dienstag nahezu unverändert über der Marke von 63 US-Dollar. Gegen Tagesende verbuchte der Ölpreis nur ein hauchdünnes Plus in Höhe von +0,03 US-Dollar je Barrel. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis etwas leichter und oberhalb der Marke von insgesamt 62 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 62,47 US-Dollar. Das waren -0,66 US-Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 63,13 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Ausfall der Forcados Pipeline in Nigeria
+ Ölproduktion in der Nordsee nimmt ab
+ OPEC spricht sich für Verlängerung der Produktionskürzungen aus
+ USA ziehen US-Bürger und Botschaftspersonal aus dem Irak ab
+ Bullisher Monatsreport der Internationalen Energieagentur und Energy Information Administration
+ Spannungen zwischen USA und Iran spitzen sich weiter zu
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Zunahme von Rohöl- und Benzinbeständen in den USA gem. API
- USA und China belegen sich gegenseitig mit noch höheren Strafzöllen
- Schieferölboom in den USA zeichnet sich ab

Marktlage
Venezuelas Ölförderung hat mit den verschärften Sanktionen der USA stark abgenommen. Förderte das Land im Januar noch rund 1,15 Mio. Barrel pro Tag (B/T), so sollen es im April nur noch 0,77 Mio. B/T gewesen sein. Aus dem Iran wird auch ein starker Rückgang der Ölexporte erwartet. Hier muss sich allerdings erst noch zeigen, wie stark die Maßnahmen der USA die Exporte und die Förderung beeinflusst werden. Experten rechnen für die ersten Monate mit einem Rückgang um etwa 0,5 Mio. B/T. Auch in der Nordsee gibt es durch unplanmäßige Ausfälle und Wartungsarbeiten weniger Rohöl für den Markt. Aktuell schätzt man bei Rystad Energy den Ausfall auf etwa 185.000 B/T, der sich im Juni jedoch noch einmal auf 462.000 B/T ausdehnen soll. Hinzu kommen die Lieferprobleme aus Russland über die Druzhba Pipeline, die bereits zu Lieferschwierigkeiten in Deutschland geführt haben. Der russische Energieminister, Alexander Nowak, stellte nun in Aussicht, dass es noch einen Monat dauern könnte, bis alle Kunden über die Pipeline wieder normal beliefert werden können. Das physische Angebot am Markt ist somit weiter sehr knapp. Es scheint auch nicht so, als ob sich das bald ändern würde, denn in den Sommermonaten steigt der Bedarf an Öl tendenziell.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
21.05.19 - Der Analyst Martijn Rats von Morgan Stanley geht davon aus, dass die Ölpreise im Verlauf des Jahres schlussendlich steigen werden. Während auf der einen Seite zwar eine Angebotsschwäche auszumachen ist, gebe es auch bedeutende Angebotsrisiken. Zudem werde die Nachfrage im zweiten Halbjahr saisonal bedingt zunehmen. Daher rechnet Rats damit, dass die Preise von dem derzeit "gesunden" Niveau von 70 US-Dollar pro Barrel ansteigen werden. Zu den Angebotsrisiken zählt Rats beispielsweise einen möglichen weiteren Produktionsrückgang im Iran in Venezuela oder aber auch in Libyen. Auf der Seite der Nachfrage habe vor allem die OECD-Nachfrage im März mit einem Rückgang um -0,6 Mio. B/T auf Jahressicht geschwächelt, in der zweiten Jahreshälfte dürfte die Nachfrage jedoch verglichen mit dem ersten Halbjahr allein jahreszeitlich bedingt (höhere Nachfrage nach Kraftstoffen für den Transportsektor) um etwa 1 Mio. B/T zunehmen.

02.05.19 - Die Analysten von JP Morgan gehen in den kommenden Monaten insgesamt von steigenden Ölpreisen aus. Laut JP Morgan Analyst Christyan Malek könnte sich der Preis für Brent sogar wieder der Marke von 80 US-Dollar pro Barrel annähern. Für das erste Halbjahr hatte man bei JP Morgan für Brent eine Preisspanne zwischen 65 bis 75 US-Dollar pro Barrel angesetzt. Wie von den Analysten erwartet, seien nun die US-Sanktionen gegen den Iran verschärft worden, und auch die Produktionskürzungen der OPEC dürften im zweiten Halbjahr fortgesetzt werden, so Malek. Die Antwort der OPEC auf die verschärften Iran-Sanktionen werde im Juni mäßiger ausfallen noch im letzten Jahr, als Saudi-Arabien seine Produktion vorübergehend wieder deutlich gesteigert hatte und bis zu 11 Mio. B/T förderte. Da die Nachfrage im Sommer zudem steigen dürfte, könnte der Brent-Preis bis in den Bereich von 80 US-Dollar pro Barrel steigen. Was die venezolanische Ölproduktion angeht, rechnet Malek für 2019 trotz der zunehmenden Unruhen eine Stabilisierung auf einem Niveau von etwa 500.000 bis 600.000 B/T. Im Falle eines Regimewechsels werde das staatliche venezolanische Ölunternehmen PdVSA seine Produktion mittelfristig - innerhalb von 2 bis 3 Jahren - bis auf etwa 1 Mio. B/T steigern können, danach eventuell noch auf 1,5 Mio. B/T.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.