↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 15.05.2019 um ca. € +0,65 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € +0,65 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 72,79 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.184,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
15.05.19 72,79 € pro 100 Ltr. 2.184,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,65 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstag im Umfeld von wachsenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten um +0,74 US-Dollar je Barrel angestiegen und notierte damit gegen Tagesende weiter über Marke von 61 US-Dollar. Laut Angaben des saudischen Energieministers, Khalid al-Falih, seien zwei Pumpstationen für die Ost-West-Pipeline durch mit Sprengkörpern bestückte Drohnen beschädigt worden. Der Angriff habe nicht zu Unterbrechungen der Ölproduktion oder der Rohöl- beziehungsweise Produktexporte geführt, allerdings habe Saudi Aramco den Pumpvorgang an der betroffenen Pipeline unterbrochen. Am Vortag hatten bereits Meldungen über den Angriff auf Öltanker im Persischen Golf dazu geführt, dass die Händler an den Ölbörsen einen geopolitische Risikoprämie in die Preise miteinkalkulierten. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis wieder etwas leichter und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 61 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 61,22 US-Dollar. Das waren -0,56 US-Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 61,78 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Saudische Pipeline nach Drohnenangriff vorübergehend abgeschaltet
+ Öltanker im Persischen Golf angegriffen
+ Iran setzt Teile des Atomabkommens aus
+ Bullisher Monatsreport Energy Information Administration
+ USA verlegen Truppen in den Persischen Golf
+ USA verschärfen nochmals Sanktionen gegen Iran und wollen Exporte gegen “Null” drücken
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Zunahme von Rohöl-, Benzin- und Destillatbeständen in den USA gem. American Petroleum Institute
- USA und China belegen sich gegenseitig mit noch höheren Strafzöllen
- Schieferölboom in den USA zeichnet sich ab
- Russland deutet Ende von Produktionskürzungen an

Marktlage
Die Anschläge auf die Ölanlagen in Saudi-Arabien haben nicht gerade zu einer Entspannung der geopolitischen Lage in der Region geführt. Nach den Attacken auf die Öltanker ist dies der zweite Zwischenfall innerhalb von drei Tagen. Hinter dem Angriff auf die Ölanlagen stecken Houthi Rebellen, die laut Geheimdiensten vom Iran unterstützt werden. Die US-Regierung macht den Iran mittlerweile auch für die Angriffe auf die Öltanker vom Wochenende verantwortlich, ohne jedoch Beweise hierfür vorzulegen. Marktteilnehmer fürchten nun eine "versehentliche" militärische Eskalation zwischen dem Iran und den USA, was die geopolitische Risikoprämie steigen lässt. Eine militärische Auseinandersetzung in der Region ist an den Börsen aber dennoch nicht eingepreist. Ein solcher Konflikt würde die Ölpreise massiv in die Höhe schnellen lassen. US-Präsident Trump hat Berichte zurückgewiesen, wonach man über die Verlegung von 120.000 Soldaten in Region nachdenke. Man sei allerdings für alle notwendigen Maßnahmen bereit, so Trump. Der Iran weist die Verantwortung für die Anschläge von sich, während der geistige Führer des Irans, Ajatollah Ali Khamenei, bekräftigt, dass es keinen Krieg mit den USA geben, man aber weiter Widerstand leisten werde. Die Versorgungslage kann durchaus als angespannt bezeichnet werden, nachdem die USA mit der Verschärfung ihrer Sanktionen dafür gesorgt haben, dass der Iran weniger Rohöl exportiert. Der Ausfall der Druzhba Pipeline aus Russland hat ebenfalls zu einem geringeren Angebot beigetragen, sodass die russische Produktion in der ersten Mai-Hälfte erstmals unterhalb der vereinbarten OPEC+ Quote lag.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
02.05.19 - Die Analysten von JP Morgan gehen in den kommenden Monaten insgesamt von steigenden Ölpreisen aus. Laut JP Morgan Analyst Christyan Malek könnte sich der Preis für Brent sogar wieder der Marke von 80 US-Dollar pro Barrel annähern. Für das erste Halbjahr hatte man bei JP Morgan für Brent eine Preisspanne zwischen 65 bis 75 US-Dollar pro Barrel angesetzt. Wie von den Analysten erwartet, seien nun die US-Sanktionen gegen den Iran verschärft worden, und auch die Produktionskürzungen der OPEC dürften im zweiten Halbjahr fortgesetzt werden, so Malek. Die Antwort der OPEC auf die verschärften Iran-Sanktionen werde im Juni mäßiger ausfallen noch im letzten Jahr, als Saudi-Arabien seine Produktion vorübergehend wieder deutlich gesteigert hatte und bis zu 11 Mio. B/T förderte. Da die Nachfrage im Sommer zudem steigen dürfte, könnte der Brent-Preis bis in den Bereich von 80 US-Dollar pro Barrel steigen. Was die venezolanische Ölproduktion angeht, rechnet Malek für 2019 trotz der zunehmenden Unruhen eine Stabilisierung auf einem Niveau von etwa 500.000 bis 600.000 B/T. Im Falle eines Regimewechsels werde das staatliche venezolanische Ölunternehmen PdVSA seine Produktion mittelfristig - innerhalb von 2 bis 3 Jahren - bis auf etwa 1 Mio. B/T steigern können, danach eventuell noch auf 1,5 Mio. B/T.

30.04.19 - Die Analysten der Bank of America Merrill Lynch sehen den Markt für 2019 als "nahezu ausgeglichen" an. Die Experten von der BNP Paribas hingegen prognostizieren kurzfristig einen Preisanstieg, da die OPEC den Markt zu sehr verknappt habe. Die iranische Ölförderung werde mit dem Ende der Ausnahmeregelungen zu den US-Sanktionen auf etwa 1,9 Mio. B/T in der zweiten Jahreshälfte 2019 fallen. Im dritten Quartal 2018 lag die Förderung noch bei etwa 3,6 Mio. B/T und im März immerhin noch bei etwa 2,7 Mio. B/T. Andere Produzenten der OPEC und die USA werden aber in der Lage sein den Rückgang weitestgehend zu kompensieren, weshalb man den Markt insgesamt als "nahezu ausgeglichen" in 2019 einschätzt. Kritischer sieht die BNP Paribas den Markt. Die Produzenten hätten den Markt mit Blick auf unerwartete Produktionsausfälle und der widerstandsfähigen Ölnachfrage zu sehr verknappt. Daher werden die Ölpreise auf kurze Sicht steigen, so die Erwartung. Dieses Aufwärtsmomentum sollte bis in das dritte Quartal 2019 hinein anhalten, bevor die Preise dann beginnen durch einen Anstieg der US-Exporte anfällig für eine Korrektur würden. Mit neuen Pipelinekapazitäten, die dann mehr Rohöl aus dem Landesinneren an die Exportterminals an der Golfküste bringen können, wird das Ölangebot aus den USA zunehmen. Die BNP Paribas schätzt den Durchschnittspreis für die Ölsorte WTI auf 63 US-Dollar in 2019, was etwa +2 US-Dollar mehr als in der vorherigen Prognose ist. Brent wird im Durchschnitt etwa 71 US-Dollar kosten, was einer Korrektur von +3 US-Dollar entspricht. In 2020 sehe man dann allerdings zumindest bei Brent einen Rückgang des Durchschnittspreises auf 68 US-Dollar, während WTI bei wohl 64 US-Dollar landen dürfte.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.