↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 14.05.2019 um ca. € -0,71 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € -0,71 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 72,13 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.164,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
14.05.19 72,13 € pro 100 Ltr. 2.164,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,71 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag um -0,62 US-Dollar je Barrel auf die Marke von rund 61 US-Dollar gefallen, nachdem China als Vergeltungmaßnahme auf die Anhebung der US-Zölle gestern ebenfalls neue Strafzölle gegen die USA angekündigt hatte. Der Streit zwischen USA und China ist weiter eskaliert, nachdem die USA in der vergangenen Woche bestehende Einfuhrzölle anhoben und weitere Strafzölle auf alle übrigen Produkte aus China vorbereiten. China hat reagiert und seine Zölle ebenfalls angehoben. Die Sanktionen gegen die USA treten am 1. Juni in Kraft. Mit betroffen sind unter anderem landwirtschaftliche Erzeugnisse und Liquified Natural Gas (LNG). Wie stark der Handelsstreit schon jetzt den Warenfluss beeinträchtigt, zeigt der Rückgang der chinesischen Ölimporte aus den USA. China hatte in den letzten 6 Monaten nur noch etwa 1,64 Mio. Barrel aus den USA eingeführt. In den vorangehenden 6 Monaten waren es noch 60,5 Mio. Barrel, was China zum größten Abnehmer von US-Rohöl gemacht hatte. Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis nur etwas fester und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 61 US-Dollar. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 61,21 US-Dollar. Das waren +0,17 US-Dollar je Barrel mehr als am Montagabend (Schlusskurs: 61,04 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Öltanker im Persischen Golf angegriffen
+ Iran setzt Teile des Atomabkommens aus
+ Bullisher Monatsreport Energy Informartion Administration
+ USA verlegen Truppen in den Persischen Golf
+ USA verschärfen nochmals Sanktionen gegen Iran und wollen Exporte gegen “Null” drücken
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- China hebt Strafzölle für USA ebenfalls an
- USA setzen höhere Strafzölle gegen China um
- Schieferölboom in den USA zeichnet sich ab
- Russland deutet Ende von Produktionskürzungen an
- Brasilien steigert Ölförderung

Marktlage
Die Sanktionen gegen Iran und Venezuela sorgen für geringere Ölexporte aus beiden Ländern und haben das globale Ölangebot in den letzten Monaten reduziert. Die US-Regierung verschärft die Sanktionen weiterhin, sodass in den kommenden Wochen mit einem weiteren Rückgang des Angebots aus den beiden Ländern zu rechnen ist. Dies sorgt für eine bullishe Grundstimmung, die allerdings auch in weiten Teilen bereits eingepreist ist. Dennoch sorgt die Entwicklung in beiden Ländern dafür, dass die Versorgungslage nicht unbedingt komfortabler wird. Libyen bleibt dabei ebenfalls ein großes Risiko für die Preisstabilität. Momentan gibt es zwar noch keine Produktionsausfälle, die Kämpfe um die Hauptstadt Tripolis und die Vormachtstellung im Land könnte die Ölanlagen in Zukunft jedoch treffen. Mit einer Ölförderung von 1,1 bis 1,2 Mio. B/T steht damit eine Größenordnung auf dem Spiel, die von den übrigen Produzenten wohl nicht mehr aufgefangen werden könnte – zumindest nicht so lange die Produktionskürzungen der OPEC+ Gruppe fortbestehen. Gerade Saudi-Arabien hat zwar noch Kapazitäten von rund 0,5 Mio. B/T bis zum erreichen der Produktionshöchstgrenze, doch ein Großteil der Menge wird für den steigenden Eigenbedarf in den Sommermonaten sowie für die Kompensation der Angebotsausfälle des Irans benötigt. Alles in allem wird die Marktlage in dieser Konstellation weiterhin knapp eingeschätzt, weshalb Analyst Phil Flynn, von Price Futures davor warnt, dass man kurz vor einer neuen Ölrallye stehen könnte. Während das Ölangebot aus Venezuela und Iran also weiter abnehmen dürfte, steht nun das Einsetzen der Sommernachfrage bevor. Die Raffinerien an der US Golfküste werden mehr Rohöl verarbeiten, weshalb Experte Tom Kloza davon ausgeht, dass die Nachfrage das Angebot in den kommenden 100 Tagen "signifikant" übersteigen werde. Sollte sich dies bewahrheiten, dürften Abwärtsbewegungen wohl schwierig zu realisieren sein und die Trader werden sich vermehrt nach oben orientieren. Was allerdings zu Unsicherheiten führt, ist der erwartete Produktionsschub in den USA sowie der Handelsstreit zwischen den USA und China. Die Ölförderung der US Schieferölgebiete soll in der zweiten Jahreshälfte stark zunehmen, da Pipelines zum Abtransport des Rohöls an die Exporthäfen im Süden fertiggestellt werden. Wenn sich der logistische Engpass auflöst, wird mehr Öl exportiert und auch gefördert. Der Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften schadet unterdessen nicht nur dem Wirtschaftswachstum der beiden Länder, sondern dämpft auch das weltweite Wachstum. Die USA und China hatten laut IEA im ersten Quartal 2019 rund 34% des globalen Ölverbrauchs ausgemacht, sodass eine Eintrübung der Stimmung ein enormes Gewicht hat. Sollten sich beide Seiten allerdings noch auf einen Deal einigen und die Zölle abbauen, könnten die Ölpreise wieder einen Schub bekommen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
02.05.19 - Die Analysten von JP Morgan gehen in den kommenden Monaten insgesamt von steigenden Ölpreisen aus. Laut JP Morgan Analyst Christyan Malek könnte sich der Preis für Brent sogar wieder der Marke von 80 US-Dollar pro Barrel annähern. Für das erste Halbjahr hatte man bei JP Morgan für Brent eine Preisspanne zwischen 65 bis 75 US-Dollar pro Barrel angesetzt. Wie von den Analysten erwartet, seien nun die US-Sanktionen gegen den Iran verschärft worden, und auch die Produktionskürzungen der OPEC dürften im zweiten Halbjahr fortgesetzt werden, so Malek. Die Antwort der OPEC auf die verschärften Iran-Sanktionen werde im Juni mäßiger ausfallen noch im letzten Jahr, als Saudi-Arabien seine Produktion vorübergehend wieder deutlich gesteigert hatte und bis zu 11 Mio. B/T förderte. Da die Nachfrage im Sommer zudem steigen dürfte, könnte der Brent-Preis bis in den Bereich von 80 US-Dollar pro Barrel steigen. Was die venezolanische Ölproduktion angeht, rechnet Malek für 2019 trotz der zunehmenden Unruhen eine Stabilisierung auf einem Niveau von etwa 500.000 bis 600.000 B/T. Im Falle eines Regimewechsels werde das staatliche venezolanische Ölunternehmen PdVSA seine Produktion mittelfristig - innerhalb von 2 bis 3 Jahren - bis auf etwa 1 Mio. B/T steigern können, danach eventuell noch auf 1,5 Mio. B/T.

30.04.19 - Die Analysten der Bank of America Merrill Lynch sehen den Markt für 2019 als "nahezu ausgeglichen" an. Die Experten von der BNP Paribas hingegen prognostizieren kurzfristig einen Preisanstieg, da die OPEC den Markt zu sehr verknappt habe. Die iranische Ölförderung werde mit dem Ende der Ausnahmeregelungen zu den US-Sanktionen auf etwa 1,9 Mio. B/T in der zweiten Jahreshälfte 2019 fallen. Im dritten Quartal 2018 lag die Förderung noch bei etwa 3,6 Mio. B/T und im März immerhin noch bei etwa 2,7 Mio. B/T. Andere Produzenten der OPEC und die USA werden aber in der Lage sein den Rückgang weitestgehend zu kompensieren, weshalb man den Markt insgesamt als "nahezu ausgeglichen" in 2019 einschätzt. Kritischer sieht die BNP Paribas den Markt. Die Produzenten hätten den Markt mit Blick auf unerwartete Produktionsausfälle und der widerstandsfähigen Ölnachfrage zu sehr verknappt. Daher werden die Ölpreise auf kurze Sicht steigen, so die Erwartung. Dieses Aufwärtsmomentum sollte bis in das dritte Quartal 2019 hinein anhalten, bevor die Preise dann beginnen durch einen Anstieg der US-Exporte anfällig für eine Korrektur würden. Mit neuen Pipelinekapazitäten, die dann mehr Rohöl aus dem Landesinneren an die Exportterminals an der Golfküste bringen können, wird das Ölangebot aus den USA zunehmen. Die BNP Paribas schätzt den Durchschnittspreis für die Ölsorte WTI auf 63 US-Dollar in 2019, was etwa +2 US-Dollar mehr als in der vorherigen Prognose ist. Brent wird im Durchschnitt etwa 71 US-Dollar kosten, was einer Korrektur von +3 US-Dollar entspricht. In 2020 sehe man dann allerdings zumindest bei Brent einen Rückgang des Durchschnittspreises auf 68 US-Dollar, während WTI bei wohl 64 US-Dollar landen dürfte.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.