↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 30.12.2019 um ca. € +0,21 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € +0,21 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 71,54 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.142,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
30.12.19 71,39 € pro 100 Ltr. 2.142,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,21 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am Freitag in der vergangenen Handelswoche nahezu unverändert über der Marke von 61 US-Dollar auf einem 3-Monats-Hoch. Gegen Tagesende verbuchte der Ölpreis nur ein hauchdünnes Plus in Höhe von +0,04 US-Dollar je Barrel. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis etwas fester bei der Marke von insgesamt 62 US-Dollar. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 62,08 US-Dollar. Das waren +0,36 Dollar je Barrel mehr als am Freitagabend (Schlusskurs: 61,72 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ USA fliegen Luftangriffe gegen iranische Milizen im Irak
+ Proteste legen irakisches Ölfeld und Raffinerie lahm
+ Abnahme von Rohöl- und Destillatbeständen in den USA
+ Russland hat Ölproduktion im Dezember um -0,24 Mio. B/T gesenkt
+ IMO 2020 (Verordnung zur Schwefelobergrenze in der Schiffahrt) kann Ölpreise stützen
+ Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China
+ OPEC+ weitet Produktionskürzung um -0,5 Mio. B/T auf insgesamt -1,7 Mio. B/T aus

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Kuwait und Saudi-Arabien einigen sich auf Restart von Ölfelder
- OPEC+ Kürzung könnte geringer als erwartet ausfallen
- Internat. Energieagentur sieht weiter deutliche Überversorgung für das erste Halbjahr 2020
- Analysten hegen Zweifel an Wirksamkeit der OPEC+ Kürzung

Marktlage
Die vom Department of Energy veröffentlichten Ölbestandsdaten wurden wegen der Weihnachtsfeiertage in der vergangenen Woche erst am Freitag um 17 Uhr veröffentlicht und hinterließen dabei einen bullishen Eindruck. Die Rohölbestände sind deutlich gesunken und auch die Gesamtvorräte nahmen deutlich ab. Raffinerien hatten ihre Auslastung hochgefahren, da diese zum Jahresende in der Regel bemüht sind aus bilanz-politischen Aspekten die Vorräte zu reduzieren. Eine geringere Produktnachfrage und eine Rekordförderung bei Rohöl lieferten zwar auch bearishe Signale, die sich allerdings nicht durchsetzen konnten. Mit den deutlichen Bestandsabbauten sanken die Rohölvorräte auf den niedrigsten Stand seit etwa zwei Monaten. Am Wochenende nahmen die Spannungen im Irak zu und sorgen zum Wochenstart für neue bullishe Impulse. Am Freitag wurde eine irakische Militärbasis von 30 Raketen angegriffen. Bei der Attacke wurde ein US-Bürger getötet und weitere vier US-Soldaten verletzt. Am Sonntag folgte die Antwort der USA durch Luftangriffe auf Stellungen der "Kataib Hezbollah". Dabei sollen 25 Mitglieder der Gruppe getötet und mindestens 20 verletzt worden sein. Die Kataib Hezbollah kündigte daraufhin wieder eine Vergeltung an. Die Gruppe gilt als eine vom Iran unterstützte shiitische Miliz. Der Iran hat sich zwar noch nicht dazu geäußert, es besteht allerdings die Gefahr einer weiteren Zunahme der Spannungen zwischen den USA und dem Iran bzw. dessen verbündeten Milizen. Darüber hinaus gab es Proteste nahe der Ölanlagen von "Nassiriya" im Süden. Aus Sicherheitsgründen wurde das dortige Ölfeld mit einer Kapazität von rund 80.000 bis 85.000 B/T sowie die Raffinerie mit einer Kapazität von etwa 25.000 bis 30.000 B/T abgeschaltet. Die Streiks, die schon seit dem 1. Oktober andauern, haben nun zum ersten Mal die Ölindustrie des zweitgrößten OPEC Produzenten beeinflusst. Die Produktion und Exporte des Iraks sollen dadurch insgesamt aber nicht negativ beeinflusst werden. Ölfelder in Basra und anderen Städten sollen die Ausfälle in der Förderung und Raffinierung kompensieren. Zudem sei die Abschaltung der Anlagen ohnehin nur temporär. Die Tatsache, dass die Förderung nun aber überhaupt Ziel der Proteste geworden ist, gibt der Bewegung eine ganz neue Bedeutung für den Markt. Es besteht nun eine berechtigte Sorge, dass sich die Anlagen systematisch zum Ziel werden und die Ölförderung des Landes dann negativ beeinflusst wird. Die gesunkenen US-Ölbestände, die Attacken und Proteste im Irak, aber eben auch der Optimismus, bezüglich des Abschlusses des Phase 1 Handelsabkommens zwischen USA und China sorgen für eine fundamental bullishe Grundstimmung an den Ölbörsen. "Die Händler werden ein Auge auf das schwelende Pulverfass im Irak haben, dem zweiten großen Rohölproduzenten der OPEC," sagte Analyst Stephen Innes, von AxiTrader.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
17.12.19 - Nach den Ereignissen der letzten Woche haben die Analysten bei JPMorgan ihre Ölpreisprognosen für 2020 nach oben korrigiert. Statt einer Überversorgung rechnet man nun mit einem leichten Angebotsdefizit und sieht die europäische Ölsorte Brent +5,50 US-Dollar höher als bei der letzten Schätzung. 2021 sollen die Preise dann aber wieder sinken. Die Experten bei JPMorgan schätzen Brent im Jahresmittel 2020 nun auf 64,50 US-Dollar und die amerikanische Ölsorte WTI bei rund 60,00 US-Dollar. Die Experten begründen dies mit dem durch die OPEC+ beschlossenen zusätzlichen Kürzungen und der Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China, das das Wirtschaftswachstum positiv beeinflussen werde. Man rechnet zwar noch immer mit einem globalen Ölnachfragewachstum von 1 Mio. B/T, sieht aber dennoch eine knappere Versorgung. „Im Gegensatz zu unserer September-Prognose, dass der globale Ölmarkt im Jahr 2020 einen Überschuss von durchschnittlich 0,6 Mio. B/T aufweisen wird, gehen wir jetzt von einem Defizit von 0,2 Mio. B/T am Markt aus.“ Im darauf folgenden Jahr sieht man dann aber wohl wieder eine bessere Versorgungslage, denn die für 2021 prognostizierten Ölpreise werden mit 61,50 US-Dollar bei Brent und 57,50 US-Dollar bei WTI genannt, was entsprechend -3,50 US-Dollar unter den erwarteten Niveaus für 2020 liegt.

09.12.19 - Als Reaktion auf das neue Abkommen der OPEC+ haben die Analysten bei Goldman Sachs die Preisprognose für die Ölsorte Brent 2020 von 60 auf 63 US-Dollar angehoben. Den langfristigen Preis sieht die Investmentbank aber unverändert bei 50 US-Dollar. Auch Analyst Peter Cardillo, von Spartan Capital, sieht nun Aufwärtspotenziale. WTI könnte sich nun aus der Range zwischen 51,50 und 58,00 US-Dollar befreien und sich in einer Spanne von 55 bis 62 US-Dollar einpendeln. Wenngleich Cardillo skeptisch ist, da nicht abzusehen sei welche Länder sich an die Vereinbarungen halten werden und welche nicht. Letztlich geht er aber davon aus, dass die Vereinbarung dazu beitragen werde die Überversorgung zu reduzieren. Harry Tchilinguirian, von der BNP Paribas, sieht dies ähnlich. Vor allem bei Russland und Irak habe er Zweifel, dass diese ihre Zusagen erfüllen werden. Entsprechend rechnet er damit, dass die Ölbestände in den ersten drei Monaten in 2020 weiter stark steigen werden. "Die OPEC + Entscheidung dürfte für einen Boden bei den Rohölpreisen gesorgt haben," schätzt Analystin Vandana Hari, von Vanda Insights. "Aber wenn sich der Staub […] legt, wird es für den Ölmarkt nur normal sein, sich wieder auf den Handelskrieg zwischen USA und China und dessen globalen wirtschaftlichen Auswirkungen zu konzentrieren."

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.