↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 27.12.2019 um ca. € +0,83 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € +0,83 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 71,18 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.135,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,60 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
27.12.19 71,18 € pro 100 Ltr. 2.135,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,83 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag um +0,57 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 61 US-Dollar angestiegen und notierte damit auf einem 3-Monats-Hoch. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis nur etwas fester und in Reichweite der Marke von insgesamt 62 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 61,81 US-Dollar. Das waren nur +0,13 Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 61,68 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Russland hat Ölproduktion im Dezember um -0,24 Mio. B/T gesenkt
+ Starker Rückgang von Rohöllagerbeständen in den USA
+ IMO 2020 (Verordnung zur Schwefelobergrenze in der Schiffahrt) kann Ölpreise stützen
+ Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China
+ OPEC+ weitet Produktionskürzung um -0,5 Mio. B/T auf insgesamt -1,7 Mio. B/T aus

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Kuwait und Saudi-Arabien einigen sich auf Restart von Ölfelder
- OPEC+ Kürzung könnte geringer als erwartet ausfallen
- Internat. Energieagentur sieht weiter deutliche Überversorgung für das erste Halbjahr 2020
- Analysten hegen Zweifel an Wirksamkeit der OPEC+ Kürzung

Marktlage
Bei den US-Ölbestandsdaten erwarten die Marktteilnehmer nun sinkende Vorräte und eine höhere Auslastung der Raffinerien. Die Zahlen des American Petroleum Institute (API) wurden bereits am späten Dienstag veröffentlicht und zeigen erhebliche Abbauten bei den landesweiten Rohölvorräten, die die Erwartungen der Analysten bei weitem übersteigen. Bei den Produkten ergaben sich kleinere Bestandsaufbauten, die allerdings erwartet wurden und klar im Schatten der Veränderungen bei Rohöl stehen. Die Zahlen des API werden damit unterm Strich bullish bewertet, wobei das Handelsinteresse gering blieb und eine nennenswerte Reaktion unmittelbar auf die Daten nicht folgte. Generell blieb die Nachrichtenlage über die Feiertage recht dünn, sodass es an entscheidenden neuen Richtungsimpulsen von fundamentaler Seite her fehlt. Trump brachte allerdings noch einmal das Handelsabkommen zwischen den USA und China zu Sprache. Während Chinas Importdaten am Mittwoch zeigten, dass das Land mittlerweile so viel US-Sojabohnen wie seit 2 Jahren nicht mehr importiert, bezeichnete der US Präsident den bilateralen Handelsdeal als "erledigt". Man arbeite noch an den Übersetzungen, der Vertrag könnte damit noch vor einem offiziellen Meeting zwischen Xi Jingping und Donald Trump unterzeichnet werden. Laut dem russischen Energieminister, Alexander Nowak, haben die Russen ihre Ölproduktion im Dezember deutlich gedrosselt. Binnen der ersten 24 Tage soll die durchschnittliche Förderung um 240.000 B/T unterhalb des Niveaus im November gelegen haben. Russland bereitet sich damit ganz offensichtlich auf die Einhaltung der mit der OPEC vereinbarten schärferen Produktionsquoten vor, die ab dem 1. Januar gelten werden. Dabei hilft es auch, dass Russland eine Ausnahme bei Gas-Kondensaten bekommen hat, eine sehr leichte Variante von Rohöl, die bei der Fördermenge nun nicht mehr mitgezählt wird. Unterdessen haben Kuwait und Saudi-Arabien offenbar eine Einigung im Fall der geteilten neutralen Zone erreicht, wo man beabsichtigt die Ölproduktion wieder aufzunehmen. Allerdings wird es wohl bis zu 12 Monaten dauern, bis die volle Förderkapazität wieder hergestellt wurde.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
17.12.19 - Nach den Ereignissen der letzten Woche haben die Analysten bei JPMorgan ihre Ölpreisprognosen für 2020 nach oben korrigiert. Statt einer Überversorgung rechnet man nun mit einem leichten Angebotsdefizit und sieht die europäische Ölsorte Brent +5,50 US-Dollar höher als bei der letzten Schätzung. 2021 sollen die Preise dann aber wieder sinken. Die Experten bei JPMorgan schätzen Brent im Jahresmittel 2020 nun auf 64,50 US-Dollar und die amerikanische Ölsorte WTI bei rund 60,00 US-Dollar. Die Experten begründen dies mit dem durch die OPEC+ beschlossenen zusätzlichen Kürzungen und der Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China, das das Wirtschaftswachstum positiv beeinflussen werde. Man rechnet zwar noch immer mit einem globalen Ölnachfragewachstum von 1 Mio. B/T, sieht aber dennoch eine knappere Versorgung. „Im Gegensatz zu unserer September-Prognose, dass der globale Ölmarkt im Jahr 2020 einen Überschuss von durchschnittlich 0,6 Mio. B/T aufweisen wird, gehen wir jetzt von einem Defizit von 0,2 Mio. B/T am Markt aus.“ Im darauf folgenden Jahr sieht man dann aber wohl wieder eine bessere Versorgungslage, denn die für 2021 prognostizierten Ölpreise werden mit 61,50 US-Dollar bei Brent und 57,50 US-Dollar bei WTI genannt, was entsprechend -3,50 US-Dollar unter den erwarteten Niveaus für 2020 liegt.

09.12.19 - Als Reaktion auf das neue Abkommen der OPEC+ haben die Analysten bei Goldman Sachs die Preisprognose für die Ölsorte Brent 2020 von 60 auf 63 US-Dollar angehoben. Den langfristigen Preis sieht die Investmentbank aber unverändert bei 50 US-Dollar. Auch Analyst Peter Cardillo, von Spartan Capital, sieht nun Aufwärtspotenziale. WTI könnte sich nun aus der Range zwischen 51,50 und 58,00 US-Dollar befreien und sich in einer Spanne von 55 bis 62 US-Dollar einpendeln. Wenngleich Cardillo skeptisch ist, da nicht abzusehen sei welche Länder sich an die Vereinbarungen halten werden und welche nicht. Letztlich geht er aber davon aus, dass die Vereinbarung dazu beitragen werde die Überversorgung zu reduzieren. Harry Tchilinguirian, von der BNP Paribas, sieht dies ähnlich. Vor allem bei Russland und Irak habe er Zweifel, dass diese ihre Zusagen erfüllen werden. Entsprechend rechnet er damit, dass die Ölbestände in den ersten drei Monaten in 2020 weiter stark steigen werden. "Die OPEC + Entscheidung dürfte für einen Boden bei den Rohölpreisen gesorgt haben," schätzt Analystin Vandana Hari, von Vanda Insights. "Aber wenn sich der Staub […] legt, wird es für den Ölmarkt nur normal sein, sich wieder auf den Handelskrieg zwischen USA und China und dessen globalen wirtschaftlichen Auswirkungen zu konzentrieren."

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.