↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 09.12.2019 um ca. € +0,30 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € +0,30 pro 100 Liter angestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 68,50 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.055,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,53 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
09.12.19 | 68,50 € pro 100 Ltr. | 2.055,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +0,30 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche nach einem Beschluß der OPEC+ um +0,77 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über Marke von 59 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Montag gibt der Ölpreis wieder etwas nach und notiert etwas leichter oberhalb der Marke von insgesamt 58 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 58,71 US-Dollar. Das waren -0,49 Dollar je Barrel weniger als am Freitagabend (Schlusskurs: 59,20 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ OPEC+ weitet Produktionskürzung um -0,5 Mio. B/T auf insgesamt -1,7 Mio. B/T aus
+ Anzahl US Ölbohranlagen weiter rückläufig
+ Streiks in Frankreich beeinträchtigen Raffineriebetrieb
+ Iran ist der Atombombe deutlich näher gekommen
+ Proteste im Irak und Iran
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Chinas Exporte sind im November überraschend gesunken
- USA wollen an weiteren China-Zöllen festhalten
Marktlage
Die OPEC+ Gruppe hatte am Freitag neue Produktionskürzungen zu den bestehenden Quoten beschlossen. Statt 1,2 Mio. Barrel pro Tag (B/T) wird man nun also 1,7 Mio. B/T unter den Niveaus von Oktober 2018 fördern. Doch der entscheidende Faktor ist Saudi-Arabien, das bisher mehr als gefordert vom Markt genommen hatte. Mit einer neuen Quote von 10,151 Mio. B/T liegt auch die neue Fördergrenze der Saudis über der bisherigen Förderung, sodass das Land kein Barrel zusätzlich vom Markt nehmen müsste, um die neue Vereinbarung zu erfüllen. Doch Riad bestätigte nach dem Treffen, dass man auch weiter rund 0,4 Mio. B/T mehr als gefordert vom Markt nehmen und die Förderung dann bei etwa 9,744 Mio. B/T liegen werde. Diese Zusage gilt allerdings nur, wenn sich auch die anderen Länder nun an die Produktionsvorgaben halten. Ansonsten will Saudi-Arabien die zusätzlichen Kürzungen überdenken. Dafür gibt Riad nun 2 Monate Zeit. Bei dem Treffem wurde keine Laufzeitverlängerung beschlossen, sodass die Vereinbarung nun bis März 2020 gelten soll. Statt den regulären halbjährigen Treffens im Sommer und Winter soll es nun zu einem außerordentlichen Treffen Ende des ersten Quartals kommen, bei dem die Wirksamkeit überprüft und eine mögliche Anpassung besprochen werden soll. Zum Wochenstart gibt es schlechte Konjunkturdaten aus Asien. Die chinesischen Exporte sind im November zum vierten Mal in Folge gesunken und lagen im November rund -1,1% unter Vorjahresniveau, was in einem starken Kontrast mit dem erwarteten Anstieg um +1,0% steht. In Richtung USA sanken die Ausfuhren sogar um -23%. Der Handelsstreit zwischen den beiden Ländern wird nun wieder in den Mittelpunkt rücken, denn schließlich steht noch eine Entscheidung über eine Anhebung von US-Zöllen zum 15. Dezember auf der Agenda.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
09.12.19 - Als Reaktion auf das neue Abkommen der OPEC+ haben die Analysten bei Goldman Sachs die Preisprognose für die Ölsorte Brent 2020 von 60 auf 63 US-Dollar angehoben. Den langfristigen Preis sieht die Investmentbank aber unverändert bei 50 US-Dollar. Auch Analyst Peter Cardillo, von Spartan Capital, sieht nun Aufwärtspotenziale. WTI könnte sich nun aus der Range zwischen 51,50 und 58,00 US-Dollar befreien und sich in einer Spanne von 55 bis 62 US-Dollar einpendeln. Wenngleich Cardillo skeptisch ist, da nicht abzusehen sei welche Länder sich an die Vereinbarungen halten werden und welche nicht. Letztlich geht er aber davon aus, dass die Vereinbarung dazu beitragen werde die Überversorgung zu reduzieren. Harry Tchilinguirian, von der BNP Paribas, sieht dies ähnlich. Vor allem bei Russland und Irak habe er Zweifel, dass diese ihre Zusagen erfüllen werden. Entsprechend rechnet er damit, dass die Ölbestände in den ersten drei Monaten in 2020 weiter stark steigen werden. "Die OPEC + Entscheidung dürfte für einen Boden bei den Rohölpreisen gesorgt haben," schätzt Analystin Vandana Hari, von Vanda Insights. "Aber wenn sich der Staub […] legt, wird es für den Ölmarkt nur normal sein, sich wieder auf den Handelskrieg zwischen USA und China und dessen globalen wirtschaftlichen Auswirkungen zu konzentrieren."
12.11.19 - Den Analysten von Morgan Stanley zufolge könnte der Preis für die Ölsorte Brent um rund -30 Prozent nachgeben, sollten die OPEC und ihre Partner im Dezember nicht noch stärkere Produktionskürzungen beschließen. Der größte Ölproduzent der OPEC, Saudi-Arabien, hatte sich zuletzt noch gegen umfangreichere Kürzungen ausgesprochen. Bei einem solchen Preisrückgang zum aktuellen Niveau von etwa 62 US-Dollar läge Brent pro Barrel bei etwa 45 US-Dollar. Die Analysten von Citygroup und BNP Paribas setzen die Preiserwartungen noch etwas höher an. Ohne eine stärkere Produktionskürzung sehen sie die Preise knapp oberhalb von 50 US-Dollar pro Barrel. Auch dieses Preisniveau würde den Druck, der aufgrund von Unruhen und Wirtschaftskrisen ohnehin schon auf OPEC-Mitgliedern wie Venezuela, Iran und Irak lastet, noch verstärken. Aber auch die US-Schieferölindustrie könnte durch so niedrige Preisniveaus ins Straucheln kommen. Die Aussicht auf einen Angebotsüberschuss zeichne sich für den Markt 2020 ab, warnt Martijn Rats von Morgan Stanley. "Entweder die OPEC verstärkt ihre Kürzungen oder die Preise werden auf etwa 45 US-Dollar pro Barrel fallen, und ein Abschwächen des US-Schieferölwachstums herbeiführen, das den Markt ausbalancieren wird," so Rats. Omans Ölminister Mohammed Al-Rumhy mutmaßte Anfang der Woche, die OPEC+ Produzenten würden im Dezember bestenfalls eine Verlängerung der Produktionskürzungen beschließen. Zusätzliche Kürzungen hielt er für unwahrscheinlich. Auch die jüngsten Kommentare aus Saudi-Arabien lassen dies erwarten. Zwar gehörte das Königreich bislang zu den Ländern, die sich am stärksten für die Kürzungen einsetzten und die eigene Produktion auch deutlicher drosselten als die übrigen Produzenten, allerdings scheint Saudi-Arabien nicht länger gewillt, die Hauptlast der Maßnahme zu tragen.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.