↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 05.12.2019 um ca. € +0,06 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +0,06 pro 100 Liter angestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 67,71 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.031,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,54 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
05.12.19 | 67,71 € pro 100 Ltr. | 2.031,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +0,39 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von bullishen US-Lagerbestandsdaten um +2,33 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 58 US-Dollar angestiegen. Gemäß aktuellen Angaben des Department of Energy nahmen die Rohöllagerbestände um 4,9 Mio. Barrel ab, während die Bestände an Destillaten (+3,1 Mio. Barrel) und Benzin (+3,4 Mio. Barrel) zunahmen. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis noch nahezu unverändert über der Marke von insgesamt 58 US-Dollar. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 58,48 US-Dollar. Das waren +0,05 Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 58,43 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ China und USA möglicherweise auf dem Wege zu einer Lösung im Handelsstreit
+ Einige OPEC-Mitgleider unterstützen Ausweitung der Kürzung von 1,2 auf 1,6 Mio. B/T
+ Iran ist der Atombombe deutlich näher gekommen
+ OPEC+ will bestehende Kürzung bis Mitte 2020 verlängern
+ Proteste im Irak und Iran
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Iraks Ölminister rudert bezüglich zusätzlicher Kürzungen zurück
- Trump: Beilegung des Handelsstreits mit China auch erst nach Präsidentschaftswahlen möglich
- USA wollen an weiteren China-Zöllen festhalten
- Russlands Ölproduzenten wollen Beibehaltung der Produktionsquoten
- Investmentbanken prognostizieren Ölpreisrutsch bei ausbleibender OPEC Kürzung
Marktlage
Hatte US-Präsident Donald Trump China in diesem Jahr noch mehrfach davor gewarnt, das Abkommen bis nach den Präsidentschaftswahlen zu verzögern, so findet er diese Idee aktuell offenbar gar nicht so schlecht. Sollte sich China in seinen Standpunkten nicht stärker auf die USA zubewegen, so scheint dies nun eine echte Alternative für Trump zu sein. Der Kommentar des US-Präsidenten zeigt, wie tief die Gräben zwischen den beiden größten Volkswirtschaften offenbar noch sind. Eine Einigung vor Jahreswechsel scheint damit fast schon vom Tisch zu sein und auch die weiteren US-Zölle am 15. Dezember werden dann wohl kommen, hatte Handelsminister Wilbur Ross dies doch zuletzt noch einmal angedeutet. Sollte sich dies so alles bewahrheiten, dann bleibt der große Bremsklotz, der die Wirtschaft und das Ölnachfragewachstum seit 2018 belastet, erst einmal bestehen. Im Fall der OPEC scheint es nun eine stärkere Tendenz zu einer Ausweitung der bestehenden Produktionskürzungen zu geben. Der irakische Ölminister, Thamir Ghadhban, hatte bereits am Wochenende auf die Möglichkeit weiterer Kürzungen hingewiesen. In der Nacht hatte er dies nun noch einmal konkretisiert. Mehrere Länder würden eine Intensivierung der Kürzungen von aktuell 1,2 auf 1,6 Mio. B/T unterstützen. Die zusätzlichen Kürzungen müssten aber auf alle Länder aufgeteilt werden und keines solle die Last alleine tragen. "Es wurde berechnet, dass 1,2 Mio. B/T nicht ausreichen, sodass eine zusätzliche Kürzung erforderlich ist... und 1,6 Mio. B/T war eine der Alternativen, die schon letztes Jahr diskutiert wurden," so Ghadhban. Viele Experten halten ein zusätzliche Kürzung auch für zwingend notwendig, um einen Preiseinbruch an den Börsen zu verhindern. "Eine Weiterführung der aktuellen Produktionsvereinbarung reicht nicht aus, um einen ausgeglichenen Markt und ein Umfeld mit stabilen Ölpreisen im Jahr 2020 zu gewährleisten," so Björnar Tonhaugen, von Rystad Energy. "Die Aussichten werden düster sein, wenn sich die OPEC+ nicht auf zusätzliche Kürzungen einigt." Bei Rystad Energy schätzt man, dass der Markt in der ersten Jahreshälfte 2020 mit etwa 0,8 Mio. B/T grundlegend überversorgt sein wird. Doch es gibt auch andere Stimmen am Markt. Nigeria, Irak und auch Russland hatten ihre Produktion bisher nicht im geforderten Maße gesenkt, während Saudi-Arabien mehr als verlangt gekürzt hatte. "Eine dreimonatige Verlängerung sollte jedoch ausreichen, um den Anstieg der Lagerbestände der OECD-Länder im ersten Halbjahr 2020 im Rahmen der üblichen saisonalen Entwicklungen zu halten, vorausgesetzt, Saudi-Arabien kürzt weiterhin stärker als vereinbart und Länder wie der Irak, Nigeria, Kasachstan halten sich strikter an ihre Zusagen," so Goldman Sachs Analyst Damien Courvalin.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
12.11.19 - Den Analysten von Morgan Stanley zufolge könnte der Preis für die Ölsorte Brent um rund -30 Prozent nachgeben, sollten die OPEC und ihre Partner im Dezember nicht noch stärkere Produktionskürzungen beschließen. Der größte Ölproduzent der OPEC, Saudi-Arabien, hatte sich zuletzt noch gegen umfangreichere Kürzungen ausgesprochen. Bei einem solchen Preisrückgang zum aktuellen Niveau von etwa 62 US-Dollar läge Brent pro Barrel bei etwa 45 US-Dollar. Die Analysten von Citygroup und BNP Paribas setzen die Preiserwartungen noch etwas höher an. Ohne eine stärkere Produktionskürzung sehen sie die Preise knapp oberhalb von 50 US-Dollar pro Barrel. Auch dieses Preisniveau würde den Druck, der aufgrund von Unruhen und Wirtschaftskrisen ohnehin schon auf OPEC-Mitgliedern wie Venezuela, Iran und Irak lastet, noch verstärken. Aber auch die US-Schieferölindustrie könnte durch so niedrige Preisniveaus ins Straucheln kommen. Die Aussicht auf einen Angebotsüberschuss zeichne sich für den Markt 2020 ab, warnt Martijn Rats von Morgan Stanley. "Entweder die OPEC verstärkt ihre Kürzungen oder die Preise werden auf etwa 45 US-Dollar pro Barrel fallen, und ein Abschwächen des US-Schieferölwachstums herbeiführen, das den Markt ausbalancieren wird," so Rats. Omans Ölminister Mohammed Al-Rumhy mutmaßte Anfang der Woche, die OPEC+ Produzenten würden im Dezember bestenfalls eine Verlängerung der Produktionskürzungen beschließen. Zusätzliche Kürzungen hielt er für unwahrscheinlich. Auch die jüngsten Kommentare aus Saudi-Arabien lassen dies erwarten. Zwar gehörte das Königreich bislang zu den Ländern, die sich am stärksten für die Kürzungen einsetzten und die eigene Produktion auch deutlicher drosselten als die übrigen Produzenten, allerdings scheint Saudi-Arabien nicht länger gewillt, die Hauptlast der Maßnahme zu tragen.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.