↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 02.12.2019 um ca. € -0,95 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € -0,95 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 67,91 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.037,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,55 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
02.12.19 67,91 € pro 100 Ltr. 2.037,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,95 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche, ausgelöst durch charttechnisch motivierte Verkaufsorders, um -2,94 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 55 US-Dollar gefallen. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis wieder merklich fester bei der Marke von rund 56 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 56,02 US-Dollar. Das waren +0,85 Dollar je Barrel mehr als am Freitagabend (Schlusskurs: 55,17 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Ölförderung von OPEC-Mitgliedern im November offenbar gefallen
+ Irak spricht sich für schärfere Produktionskürzungen aus
+ Iran ist der Atombombe deutlich näher gekommen
+ China und USA möglicherweise auf dem Wege zu einer Lösung im Handelsstreit
+ OPEC+ will bestehende Kürzung bis Mitte 2020 verlängern
+ Proteste im Irak und Iran

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Irakischer Ministerpräsident tritt zurück
- Russlands Ölproduzenten wollen Beibehaltung der Produktionsquoten
- Ölförderung in den USA erreicht ein neues Rekordniveau
- Russland fördert mehr Öl als mit der OPEC vereinbart
- OPEC+ wird vermutlich bestehende Kürzung bis Mitte 2020 “nur” verlängern und nicht ausweiten
- Investmentbanken prognostizieren Ölpreisrutsch bei ausbleibender OPEC Kürzung

Marktlage
Im Handelsstreit hatte China den USA zuletzt mit starken Gegenmaßnahmen gedroht, sollte man das neue Hongkong-Gesetz nutzen, um neue Sanktionen gegen China zu verhängen. Eigentlich hatte man am Markt schon längst mit einer Einigung auf ein Phase 1 Abkommen gerechnet, auf das man sich laut Aussagen von beiden Seiten bereits Ende Oktober prinzipiell geeinigt hatte. Zumindest auf einem Deal bis Jahresende hatte man zuletzt gehofft, doch die neue Konstellation könnte dies nun verhindern. Während China eine Rückabwicklung der gegenseitigen Zölle fordert, währen neue Handelseinschränkungen logischer Weise kontraproduktiv. Und bisher hat man sich offenbar auch noch nicht abschließend auf die Bedingungen des Phase 1 Abkommens geeinigt, sodass auch die für den 15. Dezember angesetzten US-Zölle noch kommen könnten. Finanzmarktexperten und Ökonomen sehen in einer möglichen Einigung einen Impulsgeber für ein besseres Wirtschafts- und Ölnachfragewachstum in 2020. Umso später sich die Seiten allerdings einigen, desto geringer fällt diese Wirkung aus. Und gerade mit Blick auf die Versorgungslage im kommenden Jahr wäre ein bullisher Impuls wichtig, um die Preise zu stabilisieren. Bisher wurden die Kommentare der OPEC dahingehend gedeutet, dass sich das Kartell mit den übrigen Ländern auf eine Beibehaltung der Quoten in Verbindung mit einer Verlängerung der Kürzungen bis mindestens Mitte 2020 einigt. Doch Russlands Ölproduzenten sehen die Sache etwas anders. Diese wollen die Vereinbarung nicht ändern und sich im Frühjahr treffen. "Es wird im März entschieden," so Lukoils Vorstandsvorsitzender Vagit Alekperov. Welche Position Russlands Ölministerium beim Treffen der OPEC in dieser Woche vertreten wird, ist allerdings noch unklar. "Ich werde nichts preisgeben," so der Ölminister Alexander Nowak. Die eigene Haltung "ist noch ein Geheimnis." Auf der anderen Seite ist da aber auch Iraks Ölminister Thamir Ghadhan, der sich am Sonntag für weitere Produktionskürzungen aussprach. Er sehe Potential von etwa 0,4 Mio. B/T. Doch gerade der Irak ist eines der Länder, dass die Quoten bisher nicht eingehalten hat. Saudi-Arabien ist zwar bereit mehr zu tun, verlangt allerdings zunächst die Einhaltung der Quoten der anderen Länder. Das Kartell schätzte die Überproduktion 2020 im Jahresdurchschnitt zuletzt auf 0,2 Mio. B/T. Vor allem in der ersten Jahreshälfte dürfte dieser Wert allerdings deutlich umfangreicher ausfallen. Die IEA geht in diesem Zeitraum von einem Zuwachs der Rohölbestände von bis 1,5 Mio. B/T aus. So viel wird die OPEC vermutlich nicht entgegensteuern können, weshalb die Entscheidung der OPEC durchaus großes Enttäuschungs- und damit eben auch Abwärtspotenzial birgt. Diese Woche könnte daher extrem volatil werden, wenn Marktteilnehmer vor der OPEC Entscheidung am 05. und 06. Dezember ihre Positionen entsprechend managen. Der irakische Ministerpräsident, Adel Abdul-Mahdi, hat seinen Rücktritt am Wochenende angekündigt, was ebenfalls für Instabilität am Markt sorgen könnte. Mahdi und dessen Ölminister Ghadbhan hatten die Produktionskürzungen der OPEC+ Gruppe mitgetragen. Wer als neuer Ministerpräsident folgt, ob der bisherige Ölminister im Amt bleibt und ob die neue Führung die Produktionskürzungen ebenfalls weiter unterstützen, ist noch offen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
12.11.19 - Den Analysten von Morgan Stanley zufolge könnte der Preis für die Ölsorte Brent um rund -30 Prozent nachgeben, sollten die OPEC und ihre Partner im Dezember nicht noch stärkere Produktionskürzungen beschließen. Der größte Ölproduzent der OPEC, Saudi-Arabien, hatte sich zuletzt noch gegen umfangreichere Kürzungen ausgesprochen. Bei einem solchen Preisrückgang zum aktuellen Niveau von etwa 62 US-Dollar läge Brent pro Barrel bei etwa 45 US-Dollar. Die Analysten von Citygroup und BNP Paribas setzen die Preiserwartungen noch etwas höher an. Ohne eine stärkere Produktionskürzung sehen sie die Preise knapp oberhalb von 50 US-Dollar pro Barrel. Auch dieses Preisniveau würde den Druck, der aufgrund von Unruhen und Wirtschaftskrisen ohnehin schon auf OPEC-Mitgliedern wie Venezuela, Iran und Irak lastet, noch verstärken. Aber auch die US-Schieferölindustrie könnte durch so niedrige Preisniveaus ins Straucheln kommen. Die Aussicht auf einen Angebotsüberschuss zeichne sich für den Markt 2020 ab, warnt Martijn Rats von Morgan Stanley. "Entweder die OPEC verstärkt ihre Kürzungen oder die Preise werden auf etwa 45 US-Dollar pro Barrel fallen, und ein Abschwächen des US-Schieferölwachstums herbeiführen, das den Markt ausbalancieren wird," so Rats. Omans Ölminister Mohammed Al-Rumhy mutmaßte Anfang der Woche, die OPEC+ Produzenten würden im Dezember bestenfalls eine Verlängerung der Produktionskürzungen beschließen. Zusätzliche Kürzungen hielt er für unwahrscheinlich. Auch die jüngsten Kommentare aus Saudi-Arabien lassen dies erwarten. Zwar gehörte das Königreich bislang zu den Ländern, die sich am stärksten für die Kürzungen einsetzten und die eigene Produktion auch deutlicher drosselten als die übrigen Produzenten, allerdings scheint Saudi-Arabien nicht länger gewillt, die Hauptlast der Maßnahme zu tragen.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.