↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 28.11.2019 um ca. € -0,30 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € -0,30 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 68,50 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.055,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,55 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
28.11.19 68,50 € pro 100 Ltr. 2.055,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,30 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von bearishen Lagerbestandsdaten in den USA um -0,30 US-Dollar je Barrel gefallen und notierte damit zum Tagesende knapp über der Marke von 58 US-Dollar. Gemäß aktuellen Angaben des Department of Energy, nahmen den Beständen an Rohöl auch die Benzin- und Destillatbestände im Vergleich zur Vorwoche zu. Für zusätzliche bearishe Impulse sorgten auch Zahlen über die Entwicklung der Rohölproduktion in den USA. Sie erreichte in der aktuellen Berichtswoche mit einem erneuten Anstieg um +0,1 Mio. Barrel pro Tag (B/T) ein neues Rekordhoch von insgesamt 12,9 Mio. B/T. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis etwas leichter und mittlerweile oberhalb der Marke von insgesamt 57 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 58,11 US-Dollar. Das waren -0,42 Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 58,11 US-Dollar) in New York. Aufgrund eines Feiertages in den USA (Thanksgiving) bleiben die Börsen in den USA heute geschlossen. Zudem wird auch am morgigen sog. Black Friday mit einem relativ ruhigen Börsenhandel gerechnet, da viele US-Amerikaner den Tag als Brückentag nutzen.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Iran ist der Atombombe deutlich näher gekommen
+ “El Feel” Ölfeld in Lybien nach Luftangriff abgeschaltet
+ China und USA sollen sich auf Lösung ihrer Probleme geeinigt haben
+ OPEC+ will bestehende Kürzung bis Mitte 2020 verlängern
+ Bahnstreik in Kanada
+ Zusätzliche Nachfrage von neuen Raffinerien in China
+ Proteste im Irak und Iran

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Ölförderung in den USA erreicht wieder ein neues Rekordniveau
- Russland fördert mehr Öl als mit der OPEC vereinbart
- Zunahme von Rohöl-, Benzin und Destillatbeständen in den USA gem. Department of Energy
- Analysten prognostizieren Rekord-Ölförderung im Golf von Mexiko in 2020
- OPEC+ wird vermutlich bestehende Kürzung bis Mitte 2020 “nur” verlängern und nicht ausweiten
- Investmentbanken prognostizieren Ölpreisrutsch bei ausbleibender OPEC Kürzung
- Internationale Energieagentur korrigiert Ölangebot der Nicht-OPEC Länder nach oben

Marktlage
Im Handelsstreit zwischen USA und China rechnen Analysten von AxiTrader damit, dass dieser die Preise nicht mehr so deutlich wie in der Vergangenheit stützen wird. Dabei verweist man auf das

neue US-Gesetz, "Hong Kong Human Rights and Democracy Act", welches am Mittwoch von Präsident Trump unterzeichnet wurde. Dies ermöglicht nun weitere Sanktionen gegen die chinesischen Sicherheitskräfte in Hongkong, was von Peking scharf kritisiert wird. Bei den Analysten von PVM hingegen glaubt man nicht, dass dies dem generellen Optimismus bezüglich einer Einigung einen Abbruch tut. "Der Optimismus für den Handel hält an," so deren Analyst Tamas Varga. "Der Glaube an ein positives Handelsabkommen besteht unvermindert." Die Aussicht auf ein nahenden Abschluss zum Phase 1 Deal stützt die Preise sicherlich auch weiterhin, ohne einen endgültigen Durchbruch aber wohl nicht mehr so klar wie zuletzt.Unterdessen ist sich der Markt bei der Entscheidung der OPEC+ Gruppe kommende Woche weitestgehend einig. In einer Bloomberg-Umfrage unter 35 Analysten hat nur einer angegeben, dass er mit einer Senkung der Produktionsquoten rechne. 20 der 35 befragten Marktteilnehmer gaben an, dass die bestehenden Kürzungen unverändert bis Ende Juni gelten sollen und nur acht gehen davon aus, dass bis September oder Dezember verlängert werde. Die Beibehaltung der Quoten, in Verbindung mit einer Verlängerung der Laufzeit, ist das Mindeste, was die OPEC unternehmen kann. Das Kartell rechnet dabei aber selber noch immer mit einem Überangebot von rund +650.000 B/T in der ersten Jahreshälfte, sodass diese Maßnahme vermutlich nicht ausreichen wird, um den Markt in Balance zu bringen. Einen gewissen Zweckoptimismus legt der Generalsekretär Barkindo an den Tag, der die wirtschaftliche Entwicklung in 2020 besser als zuletzt einschätzt, und von einer deutlichen Verlangsamung des US-Rohölproduktionswachstums ausgeht. Doch die neuerliche Steigerung der US Förderung auf ein Rekordhoch deutet hier Anderes an. Die erwartete Entscheidung der OPEC+ Gruppe bietet damit erhebliches Enttäuschungspotenzial für die Märkte. Unterdessen stützt die Abschaltung des libyschen Ölfelds "El Feel" die Preise an den Börsen. Hier kam es offenbar zu einem Luftangriff vor den Toren der Anlage und in einer Wohnunterkunft, woraufhin die Arbeiter evakuiert wurden. Bis die Lage wieder sicher ist, werde die Produktion zunächst einmal stillstehen, so der Vorsitzende der National Oil Corporation (NOC), Mustafa Sanalla.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
12.11.19 - Den Analysten von Morgan Stanley zufolge könnte der Preis für die Ölsorte Brent um rund -30 Prozent nachgeben, sollten die OPEC und ihre Partner im Dezember nicht noch stärkere Produktionskürzungen beschließen. Der größte Ölproduzent der OPEC, Saudi-Arabien, hatte sich zuletzt noch gegen umfangreichere Kürzungen ausgesprochen. Bei einem solchen Preisrückgang zum aktuellen Niveau von etwa 62 US-Dollar läge Brent pro Barrel bei etwa 45 US-Dollar. Die Analysten von Citygroup und BNP Paribas setzen die Preiserwartungen noch etwas höher an. Ohne eine stärkere Produktionskürzung sehen sie die Preise knapp oberhalb von 50 US-Dollar pro Barrel. Auch dieses Preisniveau würde den Druck, der aufgrund von Unruhen und Wirtschaftskrisen ohnehin schon auf OPEC-Mitgliedern wie Venezuela, Iran und Irak lastet, noch verstärken. Aber auch die US-Schieferölindustrie könnte durch so niedrige Preisniveaus ins Straucheln kommen. Die Aussicht auf einen Angebotsüberschuss zeichne sich für den Markt 2020 ab, warnt Martijn Rats von Morgan Stanley. "Entweder die OPEC verstärkt ihre Kürzungen oder die Preise werden auf etwa 45 US-Dollar pro Barrel fallen, und ein Abschwächen des US-Schieferölwachstums herbeiführen, das den Markt ausbalancieren wird," so Rats. Omans Ölminister Mohammed Al-Rumhy mutmaßte Anfang der Woche, die OPEC+ Produzenten würden im Dezember bestenfalls eine Verlängerung der Produktionskürzungen beschließen. Zusätzliche Kürzungen hielt er für unwahrscheinlich. Auch die jüngsten Kommentare aus Saudi-Arabien lassen dies erwarten. Zwar gehörte das Königreich bislang zu den Ländern, die sich am stärksten für die Kürzungen einsetzten und die eigene Produktion auch deutlicher drosselten als die übrigen Produzenten, allerdings scheint Saudi-Arabien nicht länger gewillt, die Hauptlast der Maßnahme zu tragen.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.