↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 26.11.2019 um ca. € +0,42 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € +0,42 pro 100 Liter angestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 68,44 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.053,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,55 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
26.11.19 68,44 € pro 100 Ltr. 2.053,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,42 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag um +0,24 US-Dollar je Barrel auf die Marke von rund 58 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis noch nahezu unverändert bei der Marke von insgesamt 58 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 57,95 US-Dollar. Das waren nur -0,06 Dollar je Barrel weniger als am Montagabend (Schlusskurs: 58,01 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Annäherung im Handelsstreit zwischen China und den USA scheint in greifbarer Nähe zu sein
+ OPEC+ will bestehende Kürzung bis Mitte 2020 verlängern
+ Bahnstreik in Kanada
+ Zusätzliche Nachfrage von neuen Raffinerien in China
+ Proteste im Irak und Iran

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Analysten prognostizieren Rekord-Ölförderung im Golf von Mexiko in 2020
- OPEC+ wird vermutlich bestehende Kürzung bis Mitte 2020 “nur” verlängern und nicht ausweiten
- Investmentbanken prognostizieren Ölpreisrutsch bei ausbleibender OPEC Kürzung
- Russlands Ölproduktion laut Putin gestiegen
- US-Schieferölproduktion nach oben korrigiert
- Internationale Energieagentur korrigiert Ölangebot der Nicht-OPEC Länder nach oben

Marktlage
Im Top-Thema, dem Handelsstreit zwischen USA und China, schien sich in den letzten Wochen kaum etwas zu bewegen. Immer wieder wird von positiven Entwicklungen gesprochen, während es aber weiter an Konkretem fehlt, das die Fortschritte belegen würde. In der Nacht haben aber mehrere chinesische Nachrichtenagenturen berichtet, dass sich beide Seiten während eines Telefongesprächs "auf die ordnungsgemäße Lösung relevanter Probleme" einigten und in diesen Belangen in Kontakt bleiben werden. Dennoch haben sich Washington und Peking noch immer nicht auf das Vorgehen und den Umfang der Rückführung der Zölle auf chinesische Güter geeinigt. Damit bleibt die Entwicklung und das mögliche Ergebnis der Verhandlungen weiter sehr vage. Dennoch stützt dies die Märkte, die in den letzten Wochen und Monaten sehr sensibel auf Kommentare zu diesem Thema reagierten. Kein Wunder, geht man doch davon aus, dass eine Lösung des Streits das globale Wirtschaftswachstum deutlich positiv beeinflussen und damit auch das Ölnachfragewachstum ankurbeln würde. "Während eine Phase 1 Vereinbarung noch nicht unterzeichnet wurde und die Bedingungen noch unklar sind, ist der Weg zur Deeskalation und Annullierung von Tariferhöhungen für die Märkte dennoch positiv," urteilen die Analysten von JP Morgan. Doch Michael McCarthy, von CMC Markets, sieht das Aufwärtspotenzial durch solche unspezifischen Wasserstandsmeldungen allmählich als ausgereizt an. "Je länger wir ohne ein formelles Abkommen zwischen den USA und China weitermachen, desto eher wird sich die Stimmung verschlechtern. Wir nähern uns einer Obergrenze für Brent und WTI, was darauf hindeutet, dass Aufwärtsbewegungen begrenzt sind," so seine Einschätzung. Unterdessen sieht man bei JP Morgan die Möglichkeit weiterer Preissteigerungen in 2020. Die Sorgen bezüglich der Zölle nehmen etwas ab. Die makroökonomischen Rahmenbedingungen würden sich daher in Richtung einer Aufwärtsbewegung in 2020 verbessern. "Die jüngsten Entwicklungen haben einige Befürchtungen einer weiteren Eskalation des Handelskrieges zwischen den USA und China abgewendet, die zu einer starken Verlangsamung der Weltwirtschaft hätten führen können," so das Statement. Aber auch vom OPEC+ Deal in der kommenden Woche könnte ein bullisher Impuls ausgehen, da man mit einer Verlängerung des Deals bis Ende Dezember 2020 rechnet, wobei eine stärkere Einhaltung der Quoten das Ölangebot faktisch wohl drosseln würden. Auch bei Goldman Sachs ist man vorsichtig optimistisch, dass es der OPEC gelingen wird die Preise im nächsten Jahr zu stabilisieren. Denn nicht nur die Nachfrage sei enttäuschend, auch das Angebot sei schwach, weshalb es für die OPEC aktuell wenig Grund gebe die Förderquoten noch einmal drastisch zu senken, so die Einschätzung von Goldman Sachs Analyst Jeffrey Currie.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
12.11.19 - Den Analysten von Morgan Stanley zufolge könnte der Preis für die Ölsorte Brent um rund -30 Prozent nachgeben, sollten die OPEC und ihre Partner im Dezember nicht noch stärkere Produktionskürzungen beschließen. Der größte Ölproduzent der OPEC, Saudi-Arabien, hatte sich zuletzt noch gegen umfangreichere Kürzungen ausgesprochen. Bei einem solchen Preisrückgang zum aktuellen Niveau von etwa 62 US-Dollar läge Brent pro Barrel bei etwa 45 US-Dollar. Die Analysten von Citygroup und BNP Paribas setzen die Preiserwartungen noch etwas höher an. Ohne eine stärkere Produktionskürzung sehen sie die Preise knapp oberhalb von 50 US-Dollar pro Barrel. Auch dieses Preisniveau würde den Druck, der aufgrund von Unruhen und Wirtschaftskrisen ohnehin schon auf OPEC-Mitgliedern wie Venezuela, Iran und Irak lastet, noch verstärken. Aber auch die US-Schieferölindustrie könnte durch so niedrige Preisniveaus ins Straucheln kommen. Die Aussicht auf einen Angebotsüberschuss zeichne sich für den Markt 2020 ab, warnt Martijn Rats von Morgan Stanley. "Entweder die OPEC verstärkt ihre Kürzungen oder die Preise werden auf etwa 45 US-Dollar pro Barrel fallen, und ein Abschwächen des US-Schieferölwachstums herbeiführen, das den Markt ausbalancieren wird," so Rats. Omans Ölminister Mohammed Al-Rumhy mutmaßte Anfang der Woche, die OPEC+ Produzenten würden im Dezember bestenfalls eine Verlängerung der Produktionskürzungen beschließen. Zusätzliche Kürzungen hielt er für unwahrscheinlich. Auch die jüngsten Kommentare aus Saudi-Arabien lassen dies erwarten. Zwar gehörte das Königreich bislang zu den Ländern, die sich am stärksten für die Kürzungen einsetzten und die eigene Produktion auch deutlicher drosselten als die übrigen Produzenten, allerdings scheint Saudi-Arabien nicht länger gewillt, die Hauptlast der Maßnahme zu tragen.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.