↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 25.01.2019 um ca. € +0,54 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € +0,54 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 66,00 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.980,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
25.01.19 66,00 € pro 100 Ltr. 1.980,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,54 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Donnerstag im Umfeld des Umsturzversuchs der venezolanischen Opposition um +0,51 US-Dollar je Barrel über die Marke von 53 US-Dollar angestiegen. Marktteilnehmer fürchten, dass die USA die Sanktionen gegen die Ölindustrie des Landes verschärfen könnte und dadurch die Produktion Venezuelas durch die politische Instabilität weiter abnimmt. Gelingt der Umbruch in Venezuela, könnte sich dies allerdings langfristig bearish auf die Ölpreise auswirken. Allerdings müssten dafür umfangreiche Reformen in der venezolanischen Ölindustrie und auch in den Behörden durchgeführt werden. Eine neue Regierung alleine reicht nicht aus, um eine Kehrtwende bei der Ölproduktion des Landes herbeizuführen. Korruption ist ein großes Problem und es werde wohl Jahre andauern, bis dies gelöst sei, so Reggie Thompson von Stratfor. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis etwas fester und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 53 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 53,71 US-Dollar. Das waren +0,58 US-Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 53,13 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Revolutionsähnliche Zustände in Venezuela
+ Kältewelle in USA und Mitteleuropa
+ Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA eingebrochen
+ China und USA nähern sich im Handelsstreit an
+ USA kündigen Sanktionen gegen venezolanische Ölindustrie an
+ OPEC+ kürzt Produktion um -1,2 Mio. Barrel pro Tag

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Zunahme von Rohöl-, Destillat- und Benzinbeständen in den USA Department of Energy
- Internationaler Währungsfonds (IWF) korrigiert Wachstumsprognosen nach unten
- USA werden vielleicht doch weiter Ausnahmeregelungen zu Iran Sanktionen erteilen
- Bearishe Monatsreports von OPEC und Energy Information Administration (EIA)
- Rußland benötigt für Umsetzung der OPEC-Kürzung mehrere Monate

Marktlage
In den letzten Wochen hat sich die Einschätzung des Marktes zur Versorgungslage sukzessive verändert. Die Überversorgung aus der zweiten Jahreshälfte 2018 hat sich mittlerweile erledigt, da die iranischen Exporte weiter sinken, die OPEC+ Gruppe große Mengen an Öl vom Markt genommen hat und die Produktion in Libyen seit 1,5 Monaten um mindestens -25% gesunken ist. Nun kommen Drohungen der USA gegen Venezuela hinzu. Die Sanktionen könnten schon bald ausgeweitet werden und die politischen Unruhen haben dieses Szenario wahrscheinlicher werden lassen. Die USA importieren etwa 350.000 bis 500.000 Barrel pro Tag aus Venezuela, sodass ein Importverbot in erster Linie den US-Markt treffen würde. Die Raffinerien an der Golfküste, die sich mit Rohöl aus Südamerika versorgen, müssten auf andere Ölsorten zurückgreifen, was den Ölpreis für die US-Rohölsorte WTI am Donnerstagabend nach oben katapultierte. Die Ölpreise werden durch die Situation in Venezuela damit gestützt, während nun auch die Winternachfrage zunimmt. Neben dem Kälteeinbruch in Mitteleuropa befindet sich auch der Osten der USA fest im Griff einer Kaltfront, die noch mindestens 30 Tage andauern soll. Dabei ist der Nordosten der USA ist die bevölkerungsreichste Region mit einem großen Anteil an Ölheizungen. Doch auf der bearishen Seite bleibt die sich abschwächenden Konjunktur, die US-Ölbestandsaufbauten sowie der Shutdown, der die US-Wirtschaft deutlich belastet. Sollte der Shutdown das gesamte erste Quartal andauern, könnte das Wirtschaftswachstum der USA in diesem Zeitraum auf null fallen, so erste Warnungen von Ökonomen. Das Spannungsfeld aus bearishen und bullishen Faktoren bleibt damit bestehen. Sollten sich die USA und China im Handelsstreit annähern, der Shutdown mit einem Kompromiss beendet werden und die USA die Ausnahmegenehmigungen bei den Iran Sanktionen beenden oder kürzen, würde sich die bullishe Seite wahrscheinlich durchsetzen. Auch wenn der Markt momentan ausgeglichen ist, so schätzen wir die fundamentale Konstellation unterm Strich leicht bullish ein, da die USA die Sanktionen gegen Venezuela und Iran in den kommenden Wochen und Monaten vermutlich tendenziell anzieht, während die Nachfrage durch den zunehmenden Heizbedarf steigen dürfte.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
22.01.19 - Laut Analyst Harry Tchilinguirian von der BNP Paribas haben die Handelsstreitigkeiten zwischen USA und China die Ölpreise belastet. Aktuell nähern sich die Länder allerdings an, sodass die Sorgen diesbezüglich abnehmen. Für die Ölbörsen bedeute dies, dass man sich wieder verstärkt auf die fundamentalen Faktoren konzentrieren könne. Damit dürfte der Ölpreis zunächst einmal die 56 US-Dollar erreichen und letztendlich auch die 70 US-Dollar ins Visier nehmen. Als entscheidend sieht Tchilinguirian die Umsetzung der Produktionskürzungen, die die OPEC+ Gruppe im Dezember beschlossen hatte und ob damit die für die erste Jahreshälfte erwartete Überversorgung verhindert werden könne. Währenddessen habe der Iran Probleme seine Ölexporte mit den US Sanktionen zu steigern, so sein Fazit.

17.12.18 - Viele Experten und Analysten haben sich zuletzt eher skeptisch bezüglich der Preisentwicklung gezeigt, da aus den USA ein enormes Produktionswachstum erwartet wird und sich das Ölnachfragewachstum verlangsamen soll. Die Energy Information Administration (EIA), die Internationale Energieagentur (IEA) und OPEC erwarteten in ihren jüngsten Monatsreports im kommenden Jahr somit ein Überangebot. Die EIA hatte ihre Ölpreispreisprognose für Brent in 2019 um über -10 Dollar auf 61 US-Dollar gesenkt. Aber es gibt auch weiterhin Marktteilnehmer, die mit einer bullishen Preisentwicklung rechnen. Bei Evercore ISI rechnet man in 2019 damit, dass die Ölnachfrage das Angebot übersteigen wird. Die Ölvorräte der USA werden Ende des Jahres einen Verbrauch von noch 37,2 Tage abdecken, statt 38,5 Tage wie bisher. Kombiniert mit steigenden Investmentkosten, wird der Preis für Brent im kommenden Jahr daher nahe bei 70 US-Dollar und in 2020 bei 75 US-Dollar liegen, so die Evercore ISI Prognose.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.