Heizölpreise steigen in Hamburg am 27.09.18 um ca. € +0,65 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +0,65 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) kostet heute in Hamburg EUR 77,28 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.319,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)
Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL | |||
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Datum | Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
27.09.2018 | 77,28 € pro 100 Ltr. | 2.319,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +0,65 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von bearishen US-Lagerbestandsdaten um -0,71 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 71 US-Dollar zurückgefallen. Gemäß aktuellen Daten des Department of Energy nahmen die Rohöl- und Benzinbestände bei einer gesunkenen Raffinerieauslastung zu, während die Vorräte an Destillaten (Heizöl und Dieselkraftstoff) sanken. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis nach einer Absage von Rick Perry (US-Energieminister) über die Möglichkeite einer Freigabe von strategischen Ölreserven wieder etwas fester und oberhalb der Marke von insgesamt 72 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 72,46 US-Dollar. Das waren +0,89 US-Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 71,57 US-Dollar) in New York. Diese Überlegungen gebe es laut Perry in der Regierung nicht. Marktteilnehmer hatten immer wieder spekuliert, ob Trump die strategischen Reserven freigibt, um gegen die aktuell hohen Preise vorzugehen. Trump hatte während des Wahlkampfes die hohen Reserven als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet und eine Auflösung dieser gefordert, womit man auch die Staatskasse entlasten könnte. Zudem stehen die Kongresswahlen im November vor der Türe und hohe Ölpreise sind für die Regierung dann nicht hilfreich. Strategischen Reserven sind von der Internationalen Energieagentur (IEA) für ihre Mitgliedsstaaten vorgeschrieben und dürfen auch nur von der IEA freigegeben werden. Die USA halten allerdings mehr als die geforderte Mindestmenge vor, sodass die US-Regierung über diesen Anteil auch frei entscheiden darf. Die strategischen Reserven der USA liegen aktuell bei etwa 660 Mio. Barrel. Per Gesetz darf die Regierung bis zu 30 Mio. Barrel bzw. den Ölbedarf von 36 Stunden eigenständig, aufgeteilt über mehrere Wochen, freigeben.
Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ USA werden keine strategischen Ölreserven für den Markt freigeben
+ Indien stoppt Ölimporte aus Iran
+ OPEC, Rußland und Co. werden voraussichtlich Produktionsmenge nicht erhöhen
+ Nachfrage nach Öl nimmt saisonal zu
+ Saudi-Arabien zeigt sich bereit einen Ölpreis von über 80 US-Dollar zu akzeptieren
+ Irans Ölexporte nehmen kontinuierlich und schneller als gedacht ab
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Iran droht mit Störungen des Schiffsverkehrs in der Strasse von Hormuz
+ Internationale Energieagentur prognostiziert eine knappe Marktlage zum Jahresende
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela
Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Nigeria plant Produktionssteigerung
- Zunahme von Rohöl- und Benzinbeständen in den USA gem. Department of Energy
- Libyens Ölförderung auf 5-Jahreshoch angestiegen
- Trump twittert gegen die OPEC und verlangt Ölpreissenkung
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China eskaliert
- Bearisher Monatsreport der Internationalen Energieagentur
Marktlage
Die globale Überversorgung der letzten Jahre ist Geschichte. Wesentlichen Anteil an der Entwicklung haben die US-Sanktionen gegen den Iran, wodurch dessen Ölexporte wegfallen. Der Rückgang des iranischen Angebots ging schneller als viele erwartet hatten und wird sich noch weiter intensivieren, wenn die direkten Sanktionen gegen die iranische Ölindustrie am 04. November implementiert werden. Die Nachfrage nach Öl wird im Herbst und Winter weiter zunhemen, sodass die momentan am Markt vorherrschende Unterversorgung weiter zunehmen wird, bevor sich die Versorgungslage wieder entspannt. Donald Trump hat bei seiner Rede am Dienstagnachmittag bei der Vollversammlung der UNO in New York angedeutet, dass er den Druck auf den Iran auch nach der nächsten Sanktionsrunde weiter verschärfen wird. Das erklärte Ziel Trumps: die iranischen Ölexporte ganz auf null zu drücken. Trump selbst fordert die OPEC gleichzeitig immer wieder auf die Ölförderung anzuheben, um den Preisanstieg zu stoppen. Doch vor der jährlichen Vollversammlung Anfang Dezember wird das Kartell vermutlich keine weiteren Anpassungen der Quoten vornehmen. Der US-Regierung bleibt bis dahin vermutlich nur die Möglichkeit strategische Reserven freizugeben, was sich sicherlich bearish auswirken kann. Letztlich ist dies aber ein Eingeständnis, dass es Versorgungsprobleme gibt, die es zu lösen gilt. Im kommenden Jahr könnte sich die Lage und der Ölpreis dann wieder etwas entspannen.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
25.09.18 - Zuletzt haben sich Marktteilnehmer und Analysten bei ihren Ölpreisprognosen vorwiegend bullish geäußert. JP Morgan hält einen Anstieg auf 90 US-Dollar für wahrscheinlich, während man bei Mercuria und Trafigura sogar schon die 100 US-Dollar nicht ausschließt. Daraufhin wurden in dieser Woche viele Optionen gehandelt, mit denen die Marktteilnehmer bei Preisanstiegen auf über 100 und zum Teil sogar erst ab 110 US-Dollar Profit machen. Das Handelsvolumen bei den sog. Long-Positionen nahm deutlich zu und hat auch die Futures an den Börsen mit nach oben gezogen. Die Analysten bei Goldman Sachs treten nun aber auf die Bremse. Ganz so schnell wird es aus ihrer Sicht nicht gehen. Russland und die OPEC werden den Ausfall der Rohölexporte aus dem Iran kompensieren. Zwar wird die Reservekapazität dann abnehmen und so für eine feste Tendenz sorgen, für einen bedeutenden Ausbruch nach oben reicht dies jedoch nicht. Dies sei erst dann möglich, wenn neben den Iran Sanktionen weitere Probleme auf der Angebotsseite entstehen. Zudem würde jeder starke Preisanstieg in diesem Herbst die Regierung Trump vermutlich dazu veranlassen, strategische Reserven freizugeben. Wegen der Kongresswahlen will man Preisanstiege, mitverursacht durch Trumps Außenpolitik gegenüber dem Iran, vermeiden. Im Ergebnis rechnet man bei Goldman Sachs damit, dass sich die Ölsorte Brent zum Jahresende wieder zurück in die Handelsspanne von 70 bis 80 US-Dollar bewegen und sich schließlich auf diesem Niveau stabilisieren wird, so das Fazit der Analysten.
24.09.18 - Die US-Sanktionen gegen den Iran könnten die Ölpreise Ende 2018 oder Anfang 2019 wieder auf 100 US-Dollar je Barrel ansteigen lassen. Davon geht man bei den Handelshäusern Mercuria und Trafigura aus. Im Rahmen der Asia Pacific Petroleum Conference (APPEC) erklärte Daniel Jaeggi von Mercuria Energy Trading, die Sanktionen könnten das Rohölangebot bis Ende des Jahres um rund 2 Mio. Barrel pro Tag sinken lassen. Dies würde einen Anstieg der Ölpreise bis auf 100 US-Dollar pro Barrel ermöglichen, denn einen so starken Angebotsausfall könnte der Markt nicht kompensieren. Der Markt könnte im letzten Jahresquartal eine enorme Volatilität zeigen, so Jaeggi, je nach dem, wie schwerwiegend und von welcher Dauer die Sanktionen gegen den Iran sein würden. Ben Luckock von Trafigura zufolge könnten die Ölpreise bis Weihnachten auf 90 und bis Neujahr auf 100 US-Dollar pro Barrel steigen, da das Angebot am Markt knapper werde. Die Ölproduktion Irans werde “deutlich geringer sein als sie war und wahrscheinlich niedriger als viele Menschen es erwartet hatten, als die Sanktionen angekündigt worden waren”, so Luckock während der APPEC.
21.09.18 - Die Experten der US-Investmentbank JP Morgan halten weitere Preissteigerungen an den Ölbörsen für wahrscheinlich. Während viele Marktteilnehmer von einem Exportrückgang des Irans in einer Größenordnung von -1 Mio. Barrel pro Tag (B/T) ausgehen, schätze man den Rückgang im eigenen Haus auf etwa -1,5 Mio. B/T ein. Die übrigen Ölproduzenten werden daher das Angebotsdefizit an Öl nicht ausgleichen können. Als Konsequenz rechnet man bei JP Morgen mit steigenden Ölpreisen. Eine Preisspitze bei 90 US-Dollar für die europäische Ölsorte Brent sei mit den Sanktionen gegen den Iran in den kommenden Monaten wahrscheinlich. Im Endeffekt werde der Durchschnittspreis für Brent und WTI in den kommenden sechs Monaten daher auf 85 bzw. 76 US-Dollar geschätzt, so das Fazit.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.