Heizölpreise steigen in Hamburg am 26.09.18 um ca. € +0,48 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € +0,48 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) kostet heute in Hamburg EUR 76,63 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.299,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
26.09.2018 76,63 € pro 100 Ltr. 2.299,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,48 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Dienstag nach Veröffentlichung von bearishen US-Lagerbestandsdaten nur etwas fester und weiter oberhalb der Marke von 72 US-Dollar. Gemäß aktuellen Daten des American Petroleum Institutes wurden bei den Rohöl- und Benzinbeständen Aufbauten gemeldet, während man bei den Destillaten (Heizöl & Diesel) einen Rückgang der Vorräte registrierte. Experten gehen davon aus, dass die Raffinerieauslastung abgenommen hat, da die Betreiber im Herbst für gewöhnlich Wartungsarbeiten durchführen. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis noch unverändert und über der Marke von insgesamt 72 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 72,26 US-Dollar. Das waren nur -0,02 US-Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 72,28 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ OPEC, Rußland und Co. werden voraussichtlich Produktionsmenge nicht erhöhen
+ Nachfrage nach Öl nimmt saisonal zu
+ Saudi-Arabien zeigt sich bereit einen Ölpreis von über 80 US-Dollar zu akzeptieren
+ Irans Ölexporte nehmen kontinuierlich und schneller als gedacht ab
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Iran droht mit Störungen des Schiffsverkehrs in der Strasse von Hormuz
+ Internationale Energieagentur prognostiziert eine knappe Marktlage zum Jahresende
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Zunahme von Rohöl- und Benzinbeständen in den USA gem. American Petroluem Institute
- Libyens Ölförderung auf 5-Jahreshoch angestiegen
- Trump twittert gegen die OPEC und verlangt Ölpreissenkung
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China eskaliert
- Bearisher Monatsreport der Internationalen Energieagentur

Marktlage
Die globale Überversorgung der letzten Jahre ist Geschichte. Wesentlichen Anteil an der Entwicklung haben die US-Sanktionen gegen den Iran, wodurch dessen Ölexporte wegfallen. Der Rückgang des iranischen Angebots ging schneller als viele erwartet hatten und wird sich noch weiter intensivieren, wenn die direkten Sanktionen gegen die iranische Ölindustrie am 04. November implementiert werden. Die Nachfrage nach Öl wird im Herbst und Winter weiter zunhemen, sodass die momentan am Markt vorherrschende Unterversorgung weiter zunehmen wird, bevor sich die Versorgungslage wieder entspannt. Donald Trump hat bei seiner Rede am Dienstagnachmittag bei der Vollversammlung der UNO in New York angedeutet, dass er den Druck auf den Iran auch nach der nächsten Sanktionsrunde weiter verschärfen wird. Das erklärte Ziel Trumps: die iranischen Ölexporte ganz auf null zu drücken. Trump selbst fordert die OPEC gleichzeitig immer wieder auf die Ölförderung anzuheben, um den Preisanstieg zu stoppen. Doch vor der jährlichen Vollversammlung Anfang Dezember wird das Kartell vermutlich keine weiteren Anpassungen der Quoten vornehmen. Der US-Regierung bleibt bis dahin vermutlich nur die Möglichkeit strategische Reserven freizugeben, was sich sicherlich bearish auswirken kann. Letztlich ist dies aber ein Eingeständnis, dass es Versorgungsprobleme gibt, die es zu lösen gilt. Im kommenden Jahr könnte sich die Lage und der Ölpreis dann wieder etwas entspannen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
25.09.18 - Zuletzt haben sich Marktteilnehmer und Analysten bei ihren Ölpreisprognosen vorwiegend bullish geäußert. JP Morgan hält einen Anstieg auf 90 US-Dollar für wahrscheinlich, während man bei Mercuria und Trafigura sogar schon die 100 US-Dollar nicht ausschließt. Daraufhin wurden in dieser Woche viele Optionen gehandelt, mit denen die Marktteilnehmer bei Preisanstiegen auf über 100 und zum Teil sogar erst ab 110 US-Dollar Profit machen. Das Handelsvolumen bei den sog. Long-Positionen nahm deutlich zu und hat auch die Futures an den Börsen mit nach oben gezogen. Die Analysten bei Goldman Sachs treten nun aber auf die Bremse. Ganz so schnell wird es aus ihrer Sicht nicht gehen. Russland und die OPEC werden den Ausfall der Rohölexporte aus dem Iran kompensieren. Zwar wird die Reservekapazität dann abnehmen und so für eine feste Tendenz sorgen, für einen bedeutenden Ausbruch nach oben reicht dies jedoch nicht. Dies sei erst dann möglich, wenn neben den Iran Sanktionen weitere Probleme auf der Angebotsseite entstehen. Zudem würde jeder starke Preisanstieg in diesem Herbst die Regierung Trump vermutlich dazu veranlassen, strategische Reserven freizugeben. Wegen der Kongresswahlen will man Preisanstiege, mitverursacht durch Trumps Außenpolitik gegenüber dem Iran, vermeiden. Im Ergebnis rechnet man bei Goldman Sachs damit, dass sich die Ölsorte Brent zum Jahresende wieder zurück in die Handelsspanne von 70 bis 80 US-Dollar bewegen und sich schließlich auf diesem Niveau stabilisieren wird, so das Fazit der Analysten.

24.09.18 - Die US-Sanktionen gegen den Iran könnten die Ölpreise Ende 2018 oder Anfang 2019 wieder auf 100 US-Dollar je Barrel ansteigen lassen. Davon geht man bei den Handelshäusern Mercuria und Trafigura aus. Im Rahmen der Asia Pacific Petroleum Conference (APPEC) erklärte Daniel Jaeggi von Mercuria Energy Trading, die Sanktionen könnten das Rohölangebot bis Ende des Jahres um rund 2 Mio. Barrel pro Tag sinken lassen. Dies würde einen Anstieg der Ölpreise bis auf 100 US-Dollar pro Barrel ermöglichen, denn einen so starken Angebotsausfall könnte der Markt nicht kompensieren. Der Markt könnte im letzten Jahresquartal eine enorme Volatilität zeigen, so Jaeggi, je nach dem, wie schwerwiegend und von welcher Dauer die Sanktionen gegen den Iran sein würden. Ben Luckock von Trafigura zufolge könnten die Ölpreise bis Weihnachten auf 90 und bis Neujahr auf 100 US-Dollar pro Barrel steigen, da das Angebot am Markt knapper werde. Die Ölproduktion Irans werde “deutlich geringer sein als sie war und wahrscheinlich niedriger als viele Menschen es erwartet hatten, als die Sanktionen angekündigt worden waren”, so Luckock während der APPEC.

21.09.18 - Die Experten der US-Investmentbank JP Morgan halten weitere Preissteigerungen an den Ölbörsen für wahrscheinlich. Während viele Marktteilnehmer von einem Exportrückgang des Irans in einer Größenordnung von -1 Mio. Barrel pro Tag (B/T) ausgehen, schätze man den Rückgang im eigenen Haus auf etwa -1,5 Mio. B/T ein. Die übrigen Ölproduzenten werden daher das Angebotsdefizit an Öl nicht ausgleichen können. Als Konsequenz rechnet man bei JP Morgen mit steigenden Ölpreisen. Eine Preisspitze bei 90 US-Dollar für die europäische Ölsorte Brent sei mit den Sanktionen gegen den Iran in den kommenden Monaten wahrscheinlich. Im Endeffekt werde der Durchschnittspreis für Brent und WTI in den kommenden sechs Monaten daher auf 85 bzw. 76 US-Dollar geschätzt, so das Fazit.

10.09.18 - Für Analysten Harry Tchiliguirian, von der französischen Großbank PNB Paribas, werden die Ölpreise vermutlich weiter steigen. Als Ursache nennt er die Sanktionen gegen den Iran, ein verlangsamtes Schieferölwachstum in den USA sowie die instabile Lage in Libyen und Venezuela, während der Handelsstreit zwischen den USA und China die Nachfrage kurzfristig nicht beeinflussen soll. Die Ausfuhren des Irans sinken schneller als es viele Marktteilnehmer zunächst angenommen hatten. In den USA wächst die Schieferölproduktion zwar weiterhin, doch die Pipelinekapazitäten sind ausgelastet, was den Ausbau der Ölförderung hier ausbremst. Zudem sinkt die Förderung in Venezuela kontinuierlich und die Libyens Ölproduktion steht auf tönernden Füßen, wie die Angriffe auf die NOC Zentrale zeigte. Auf der anderen Seite belastet zwar der Handelsstreit zwischen USA und China die Märkte, da dieser das Potenzial hat das Ölnachfragewachstum zu dämpfen, doch in den nächsten sechs bis neun Monaten werde dies am physischen Markt wohl nicht zu spüren sein, so die Einschätzung des Analysten. Tchilinguirian rechnet daher damit, dass in einem solchen Szenario der Ölpreis weiter steigen und die Ölsorte Brent dann schließlich wieder über 80 US-Dollar kosten wird, was gleichzeitig ein neues Jahreshoch darstellen würde. 

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.