Heizölpreise steigen in Hamburg am 24.09.18 um ca. € +0,83 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € +0,83 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) kostet heute in Hamburg EUR 75,26 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.258,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)
Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL | |||
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Datum | Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
24.09.2018 | 75,26 € pro 100 Ltr. | 2.258,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +0,83 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) hat sich am Freitag in der vergangenen Handelswoche mit einem leichten Plus in das Wochenende verabschiedet. Gegen Tagesende verbuchte der Ölpreis einen Kursgewinn in Höhe von +0,46 US-Dollar je Barrel. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis nach einem Treffen von einigen Ölförderländern deutlich fester und mittlerweile bei der Marke von rund 72 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 71,96 US-Dollar. Das waren +1,18 US-Dollar je Barrel mehr als am Freitagabend (Schlusskurs: 70,78 US-Dollar) in New York. Einige Mitglieder der OPEC und Rußland hatten sich am Wochenende in Algerien zum sog. Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC) eingefunden, bei dem die aktuelle Produktion analysiert und bewertet wird. Am Freitag kamen Gerüchte auf, wonach eine Anhebung um +0,5 Mio. Barrel pro Tag zur Debatte stünde, doch dem war nicht so. Das JMMC hat keine offizielle Autorisierung die Produktionsmengen anzupassen und auch ein Vorschlag für eine Anhebung der Quoten blieb aus.
Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ OPEC, Rußland und Co. werden vermutlich Produktionsmenge nicht erhöhen
+ Nachfrage nach Öl nimmt saisonal zu
+ Saudi-Arabien zeigt sich bereit einen Ölpreis von über 80 US-Dollar zu akzeptieren
+ Irans Ölexporte nehmen kontinuierlich und schneller als gedacht ab
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Iran droht mit Störungen des Schiffsverkehrs in der Strasse von Hormuz
+ Internationale Energieagentur prognostiziert eine knappe Marktlage zum Jahresende
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela
Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Trump twittert gegen die OPEC und verlangt Ölpreissenkung
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China eskaliert
- Bearisher Monatsreport der Internationalen Energieagentur
- Russland hält Produktionssteigerung für möglich
- Nachfragesorgen in Entwicklungsländern
Marktlage
Die OPEC befindet sich aktuell im Fokus des Marktgeschehens. Während einige Länder der OPEC, welche die Produktionskürzungen 2016 beschlossen hatten sich für eine Anhebung der Fördermengen aussprechen, lehnen andere Länder diese Maßnahmen ab. Einig scheint man sich lediglich darin zu sein, dass Preisanstiege über 80 US-Dollar dauerhaft zu hoch seien und für das Wirtschaftswachstum bzw. Ölnachfragewachstum schädlich wären. Als Ergebnis wird man weiter versuchen die Nachfrage mit den vorhandenen Mitteln und ohne eine Anhebung der offiziellen Quote zu bedienen. Nachdem die Kürzungen im August mit 129% noch immer übererfüllt wurden, besteht auch noch Luft für weitere Anhebungen, ohne die Quoten anzupassen. Sollten die Preise allerdings über 80 US-Dollar ansteigen, würde man eine Veränderung der Produktionsvorgaben in Erwägung ziehen, so Abdelmoumen Ould Kaddour, Vorsitzender der Sonatrach, dem staatlichen Energiekonzern Algeriens. Da die Ölexporte des Irans mit den verschärften Sanktionen zum 4. November vermutlich noch einmal stark abnehmen werden und die Nachfrage zum Herbst nun wieder anziehen wird, könnte sich die globale Versorgungslage weiter zuspitzen. Analysten sehen daher durchaus die Möglichkeit weiterer Preissteigerungen, zumal Saudi-Arabien in der letzten Woche intern Preissteigerungen über 80 US-Dollar als temporär zu akzeptieren bezeichnete. Auch wenn die OPEC noch Reservekapazitäten frei hat, so ist die Folge von Produktionssteigerungen immer, dass diese Reserven abnehmen und man auf unvorhergesehene Ausfälle, beispielsweise in Libyen oder Nigeria, nicht mehr angemessen reagieren kann. Bei den Ölpreisen würde dann die Risikoprämie entsprechend steigen. Die EIA schätzt die Reservekapazität der OPEC im September auf 1,37 Mio. B/T, was der niedrigste Stand seit Dezember 2016 ist. Für 2019 geht man mit einer weiteren Reduzierung der Reserve auf 1,32 Mio. B/T aus.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
24.09.18 - Die US-Sanktionen gegen den Iran könnten die Ölpreise Ende 2018 oder Anfang 2019 wieder auf 100 US-Dollar je Barrel ansteigen lassen. Davon geht man bei den Handelshäusern Mercuria und Trafigura aus. Im Rahmen der Asia Pacific Petroleum Conference (APPEC) erklärte Daniel Jaeggi von Mercuria Energy Trading, die Sanktionen könnten das Rohölangebot bis Ende des Jahres um rund 2 Mio. Barrel pro Tag sinken lassen. Dies würde einen Anstieg der Ölpreise bis auf 100 US-Dollar pro Barrel ermöglichen, denn einen so starken Angebotsausfall könnte der Markt nicht kompensieren. Der Markt könnte im letzten Jahresquartal eine enorme Volatilität zeigen, so Jaeggi, je nach dem, wie schwerwiegend und von welcher Dauer die Sanktionen gegen den Iran sein würden. Ben Luckock von Trafigura zufolge könnten die Ölpreise bis Weihnachten auf 90 und bis Neujahr auf 100 US-Dollar pro Barrel steigen, da das Angebot am Markt knapper werde. Die Ölproduktion Irans werde “deutlich geringer sein als sie war und wahrscheinlich niedriger als viele Menschen es erwartet hatten, als die Sanktionen angekündigt worden waren”, so Luckock während der APPEC.
21.09.18 - Die Experten der US-Investmentbank JP Morgan halten weitere Preissteigerungen an den Ölbörsen für wahrscheinlich. Während viele Marktteilnehmer von einem Exportrückgang des Irans in einer Größenordnung von -1 Mio. Barrel pro Tag (B/T) ausgehen, schätze man den Rückgang im eigenen Haus auf etwa -1,5 Mio. B/T ein. Die übrigen Ölproduzenten werden daher das Angebotsdefizit an Öl nicht ausgleichen können. Als Konsequenz rechnet man bei JP Morgen mit steigenden Ölpreisen. Eine Preisspitze bei 90 US-Dollar für die europäische Ölsorte Brent sei mit den Sanktionen gegen den Iran in den kommenden Monaten wahrscheinlich. Im Endeffekt werde der Durchschnittspreis für Brent und WTI in den kommenden sechs Monaten daher auf 85 bzw. 76 US-Dollar geschätzt, so das Fazit.
10.09.18 - Für Analysten Harry Tchiliguirian, von der französischen Großbank PNB Paribas, werden die Ölpreise vermutlich weiter steigen. Als Ursache nennt er die Sanktionen gegen den Iran, ein verlangsamtes Schieferölwachstum in den USA sowie die instabile Lage in Libyen und Venezuela, während der Handelsstreit zwischen den USA und China die Nachfrage kurzfristig nicht beeinflussen soll. Die Ausfuhren des Irans sinken schneller als es viele Marktteilnehmer zunächst angenommen hatten. In den USA wächst die Schieferölproduktion zwar weiterhin, doch die Pipelinekapazitäten sind ausgelastet, was den Ausbau der Ölförderung hier ausbremst. Zudem sinkt die Förderung in Venezuela kontinuierlich und die Libyens Ölproduktion steht auf tönernden Füßen, wie die Angriffe auf die NOC Zentrale zeigte. Auf der anderen Seite belastet zwar der Handelsstreit zwischen USA und China die Märkte, da dieser das Potenzial hat das Ölnachfragewachstum zu dämpfen, doch in den nächsten sechs bis neun Monaten werde dies am physischen Markt wohl nicht zu spüren sein, so die Einschätzung des Analysten. Tchilinguirian rechnet daher damit, dass in einem solchen Szenario der Ölpreis weiter steigen und die Ölsorte Brent dann schließlich wieder über 80 US-Dollar kosten wird, was gleichzeitig ein neues Jahreshoch darstellen würde.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.