Heizölpreise fallen in Hamburg am 21.09.18 um ca. € -0,36 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € -0,36 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) kostet heute in Hamburg EUR 74,43 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.233,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
21.09.2018 74,43 € pro 100 Ltr. 2.233,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,71 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag im Umfeld von Gewinnmitnahmen und einem nachgebenden US-Dollar um -0,80 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 70 US-Dollar zurückgefallen. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis noch unverändert und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 70 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 70,38 US-Dollar. Das waren nur +0,06 US-Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 70,32 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Wafaa Ölfeld in Libyen durch Sicherheitskräfte blockiert
+ Abnahme von Rohöl- und Benzinbeständen in den USA
+ Spannungen zwischen Israel und Russland im Syrienkonflikt
+ Saudi-Arabien zeigt sich bereit einen Ölpreis von über 80 US-Dollar zu akzeptieren
+ Irans Ölexporte nehmen kontinuierlich und schneller als gedacht ab
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Iran droht mit Störungen des Schiffsverkehrs in der Strasse von Hormuz
+ Internationale Energieagentur prognostiziert eine knappe Marktlage zum Jahresende
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Trump twittert gegen die OPEC und verlangt Ölpreissenkung
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China eskaliert
- Bearisher Monatsreport der Internationalen Energieagentur
- Russland hält Produktionssteigerung für möglich
- Nachfragesorgen in Entwicklungsländern

Marktlage
Am Wochenende findet ein Treffen des sogenannten “Joint Ministerial Monitoring Committee” in Algerien statt, an dem einige Länder der OPEC sowie auch Russland teilnehmen werden. Bei dem Treffen sollte laut OPEC ursprünglich die Verteilung der im Juni beschlossenen Produktionssteigerung von zusätzlichen +1 Mio. Barrel pro Tag (B/T) gehen. Doch die Länder haben nicht bis zu dem jetzigen Treffen abwarten wollen und bereits im Vorfeld ihre Produktionsmengen angehoben. Der Iran kritisiert das Vorgehen und bezeichnet dies als ein Verstoß gegen die Abmachungen aus Juni. Von daher werde man sich gegen weitere Produktionssteigerungen aussprechen, die ohnehin nur bei einer Vollversammlung beschlossen werden können. Das nächste Treffen aller OPEC-Mitglieder findet im Dezember 2018 statt. Was bei dem Treffen am Wochenende dann tatsächlich besprochen und eventuell beschlossen wird, ist noch ungewiss. Die bisherige Produktionssteigerung lässt sich wohl nur schwer umverteilen, da die Ölproduzenten ihre Mengen bereits angepasst haben. Die Kombination aus einem höheren Ölpreis und der erwarteten knapperen Marktlage im letzten Jahresquartal könnte den ein oder anderen Ölproduzenten durchaus dazu verleiten seine Förderung weiter zu steigern. Dies wäre auch ganz im Sinne Donald Trumps, der am Donnerstag mit einem Tweet den Druck auf die OPEC erhöhte. "Wir beschützen die Länder im Nahen Osten, ohne uns wären sie nicht lange sicher, und dennoch treiben sie die Ölpreise höher und höher! Wir werden uns erinnern. Das OPEC Monopol muss die Preise jetzt senken!", so Trump über Twitter. Die Börsen reagierten gestern prompt, denn im Juni hatte Trump einen ähnlichen Tweet abgesetzt. Dieser hatte scheinbar Erfolg, denn kurz darauf sprach sich auch Saudi-Arabien für eine Anhebung der Ölförderung der OPEC aus. Die Frage ist allerdings, ob der Tweet vom US-Präsidenten die Stimmung an den Börsen kippen kann. Einen kurzfristigen Einfluss hat die Aktion von Trump sicherlich, aber ob sich die Preise wieder nachhaltig nach unten orientieren, hängt vermutlich mehr davon ab, ob die OPEC und andere Produzenten ihre Förderung tatsächlich steigern und die drohenden Engpässe abwehren. Saudi-Arabien soll unterdessen angedeutet haben, auch einen Ölpreis von über 80 US-Dollar phasenweise zu akzeptieren, denn Hauptproblem sind und bleiben vor allem die US-Sanktionen gegen den Iran, und diese könnten eventuell nicht vollständig kompensiert werden.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
10.09.18 - Für Analysten Harry Tchiliguirian, von der französischen Großbank PNB Paribas, werden die Ölpreise vermutlich weiter steigen. Als Ursache nennt er die Sanktionen gegen den Iran, ein verlangsamtes Schieferölwachstum in den USA sowie die instabile Lage in Libyen und Venezuela, während der Handelsstreit zwischen den USA und China die Nachfrage kurzfristig nicht beeinflussen soll. Die Ausfuhren des Irans sinken schneller als es viele Marktteilnehmer zunächst angenommen hatten. In den USA wächst die Schieferölproduktion zwar weiterhin, doch die Pipelinekapazitäten sind ausgelastet, was den Ausbau der Ölförderung hier ausbremst. Zudem sinkt die Förderung in Venezuela kontinuierlich und die Libyens Ölproduktion steht auf tönernden Füßen, wie die Angriffe auf die NOC Zentrale zeigte. Auf der anderen Seite belastet zwar der Handelsstreit zwischen USA und China die Märkte, da dieser das Potenzial hat das Ölnachfragewachstum zu dämpfen, doch in den nächsten sechs bis neun Monaten werde dies am physischen Markt wohl nicht zu spüren sein, so die Einschätzung des Analysten. Tchilinguirian rechnet daher damit, dass in einem solchen Szenario der Ölpreis weiter steigen und die Ölsorte Brent dann schließlich wieder über 80 US-Dollar kosten wird, was gleichzeitig ein neues Jahreshoch darstellen würde.

05.09.18 - Eine monatlich durchgeführte Umfrage unter Investmentbanken hat ergeben, dass diese ihre Preisprognosen für 2018 aus dem Vormonat aktuell unverändert belassen. Erstmals seit elf Monaten wurden die Erwartungen damit nicht mehr nach oben korrigiert. Insgesamt wurde die Einschätzung von elf Analysten von Investmentbanken eingeholt und die Ölsorte Brent wird für 2018 weiter im Durchschnitt bei 73,65 US-Dollar gesehen. Die Prognose für die US-Sorte WTI bleibt weiterhin bei 68,00 US-Dollar. Für das kommende Jahr wurde die Erwartung des Druchschnittspreises sogar leicht gesenkt. Hatte man Brent 2019 bei der letzten Befragung noch bei 75,63 US-Dollar gesehen, so wird die europäische Rohölsorte im kommenden Jahr bei etwa 74,55 US-Dollar erwartet. Die Vorhersage für WTI wurde zeitgleich von 69,75 US-Dollar auf 68,00 Dollar nach unten korrigiert. Analysten erwarten, dass die OPEC und Russland ihre Ölförderung weiter steigern werden und damit auf die Versorgungsprobleme aus Venezuela und Iran reagieren werden. Diese Maßnahme wird die Aufwärtsbewegung der Preise deckeln, glaubt beispielsweise Christyan Malek von JPMorgan. Auch die Nachfrageeinschätzung ist für einige Experten ein Thema. Man erwartet, dass der Handelsstreitigkeiten auf globaler Ebene zunehmen und das Ölnachfragewachstum schwächen werden. Bei der ING Bank glaubt Warren Patterson, dass die Sanktionen gegen den Iran insgesamt weiter den größten Einfluss haben werden. Er schätze, dass nach den aktuellen Rückgängen die Ölexporte Teherans im vierten Quartal erneut um 0,5 Mio. B/T sinken werden. Den Markt sehe er damit zwar weiter als ausgeglichen an, jede Abweichung könne aber dann schnell zu einer Unterversorgung führen, so seine Warnung.

31.08.18 - Erstmals seit knapp einem Jahr senkten Analysten, die in einer monatlichen Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters befragt werden, ihre Ölpreispreisprognosen für die führenden Ölsorten Brent und WTI. Begründet wurde dies mit den negativen Auswirkungen, die der Handelsstreit zwischen den USA und zahlreichen Währungsräumen auf die Ölnachfrage haben dürfte. Die befragten 45 Analysten rechnen im Schnitt damit, dass der Preis der Nordsee-Rohölsorte Brent im laufenden Jahr bei durchschnittlich 72,71 US-Dollar pro Barrel liegen wird. In der Juli-Umfrage schätzten sie den Durchschnittspreis von Brent noch auf 72,87 US-Dollar pro Barrel. 2019 soll sich der Durchschnittspreis für ein Barrel Brent dann auf 72,58 US-Dollar belaufen. Bei der US-Rohölsorte WTI gehen die Experten für 2018 mittlerweile von einem Durchschnittspreis von 67,13 US-Dollar pro Barrel aus. Damit senkten sie ihre eigenen Prognosen von Juni um -0,19 US-Dollar. Bei beiden Rohölsorten liegen die Prognosen zum Durchschnittspreis unter dem derzeitigen Preisniveau, das bei Brent aktuell bei etwa 77,50 US-Dollar und bei WTI bei etwa 70,00 US-Dollar liegt. Laut Carsten Fritsch von der Commerzbank könnten die Handelsstreitigkeiten das Ölnachfragewachstum in Asien dämpfen. Gleiches gelte auch, sollte sich die Türkei-Krise auf andere Schwellenländer übertragen. Das geringere Nachfragewachstum würde es dann einfacher machen, die iranischen Angebotsausfälle zu ersetzen, so Fritsch. Bislang gehen die Analysten laut William Patterson von ING davon aus, dass der Ölmarkt im vierten Quartal im Gleichgewicht bleiben werde, angenommen das Angebot aus dem Iran gehe um etwa 500.000 Barrel pro Tag zurück. Sollten die Ausfälle aus dem Iran jedoch umfangreicher sein, würde dies im vierten Quartal zu einem Angebotsdefizit führen.
 

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.