Heizölpreise fallen in Hamburg am 31.08.18 um ca. € -0,06 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € -0,06 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) kostet heute in Hamburg EUR 74,61 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.238,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
31.08.2018 74,61 € pro 100 Ltr. 2.238,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,06 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag nach einer erneuerten Drohung aus dem Iran, die Exporte seiner Nachbarländer behindern zu wollen, um +0,74 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 70 US-Dollar angestiegen. Irans Ölexporte sinken bereits stärker als es viele Marktteilnehmer zuvor erwartet hatten. Die National Iranian Oil Company geht davon aus, dass die Ölexporte im September bei nur noch 1,5 Mio. Barrel pro Tag (B/T) liegen werden, was deutlich unter dem Niveau von 2,3 Mio. B/T im Juni ist. Die USA haben sich zum Ziel gesetzt die Exporte auf null zu drücken, wobei dies schwer sein dürfte, so lange Teheran mit seiner eigenen Tankerflotte Rohöl ausführen kann. Bisher sind Sanktionen gegen die Käufer von iranischem Öl die Waffe der USA. Sollte es aber schließlich dazu kommen, dass der Transit iranischer Öltanker durch die Straße von Hormuz militärisch blockiert wird, so gäbe es keine Sicherheit mehr für andere, dass überhaupt noch Ölexporte die Meeresenge passieren werden, droht der iranische Stabschef Mohammed Bagheri. Eine militärische Eskalation in der Straße von Hormuz ist eine gern genutzte Drohung des Irans. Dabei geht es nicht einmal darum die militärische Oberhand zu gewinnen, sondern lediglich die Exporte soweit zu stören, dass der Schiffsverkehr eingestellt werden muss. Da etwa 30% des weltweit auf dem Meer beförderten Rohöl durch dieses Nadelöhr muss, wären die Folgen für die globale Versorgungslage gravierend. Die USA konzentrieren sich allerdings auf die Blockade durch Sanktionen. Wegen des Eskalationspotenzials und der fragwürdigen internationalen Rechtfertigung hatte die USA die Straße von Hormuz in der Vergangenheit nicht blockiert, und auch für die Zukunft ist davon auszugehen, dass eine Blockade nicht beabsichtigt ist. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis etwas leichter bei der Marke von rund 70 US-Dollar. Am späten Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 70,07 US-Dollar. Das waren -0,18 US-Dollar je Barrel weniger als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 70,25 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Iran droht mit Störungen des Schiffsverkehrs in der Strasse von Hormuz
+ Abnahme von Rohöl-, Beznzin- und Destillatbeständen in den USA
+ China beginnt wieder mit dem Kauf von US-Rohöl
+ Irans Ölexporte nehmen schneller als gedacht ab
+ Neue US-Sanktionen gegen den Iran
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Irak hat angeblich freie Exportkapazitäten
- USA geben einen kleinen Teil ihrer strategischen Ölreserven frei
- China erhebt Strafzölle auf Energieimporte aus den USA
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA könnte weiter eskalieren

Marktlage
Schneller als erwartet sinkende Ölexporte aus dem Iran und sinkende Ölbestände in den USA haben die Preisentwicklung an den Ölbörsen diese Woche geprägt. Der Irak kann eigenen Angaben zwar mehr Öl exportieren, falls die OPEC dies einfordern sollte, doch vor dem nächsten Meeting der OPEC im September wird hier wohl nicht viel passieren. Der negative Einfluss des Handelsstreits zwischen China und USA auf die Ölpreise hingegen ist eher abstrakter Natur und ein Element, dass mittel bis langfristig wirkt. Die Sanktionen gegen den Iran haben allerdings bereits jetzt einen spürbaren Einfluss auf die Verfügbarkeit. In den kommenden Wochen wird sich dieser tendenziell verstärken als abschwächen, denn ab dem 4. November werden die USA die iranische Ölindustrie direkt sanktionieren. Der volle Effekt der US Maßnahmen wird sich daher erst in den kommenden Wochen und Monaten, eventuell auch erst Anfang des nächsten Jahres zeigen. Durch diesen Ausblick hält man sich im Markt daher mit Short-Positionen zurück. Wie sich das Angebots-/Nachfrageverhältnis in den kommenden Monaten entwickelt ist von zu vielen Faktoren und Unsicherheiten geprägt. Bei steigenden Preisen könnte die OPEC allerdings wieder aktiv werden und weitere Produktionsanhebungen ankündigen. Zuletzt griff die OPEC im Juni bei Erreichen der 80 US-Dollar Brent ein, weil man einen negativen Einfluss auf die Ölnachfrage verhindern wollte. Im Inland bleibt die Versorgungslage durch die niedrigen Pegelstände weiter angespannt. Es fehlt an Möglichkeiten Waren zu importieren, da die Tanker schon seit vielen Wochen nur noch zum Teil beladen werden können. Auch wenn die Pegelstände zuletzt leicht anzogen, größere Niederschläge und ein nachhaltiger Anstieg ist der Pegelstände ist derzeit nicht in Sicht.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
17.08.18 - Die Analysten der US-Investmentbank Jefferies glauben, dass der Preis für Brent noch vor Jahresende wieder auf über 80 US-Dollar steigen wird. Als Grund nennt man in erster Linie die US-Sanktionen gegen den Iran. Im Juli hatte das Land noch über 2 Mio. Barrel pro Tag an Rohöl exportiert, doch im August haben die Sanktionen im Finanzbereich begonnen. Auch wenn die Sanktionen gegen die iranischen Ölexporte erst am 04. November 2018 beginnen, so rechnet man bei Jefferies damit, dass bis Ende September die Exporte bereits um -0,5 Mio. Barrel pro Tag zurückgehen werden. Danach werden die Exporte mit den direkten Sanktionen noch einmal sinken, sodass dies die Versorgungslage unter Druck setzt und die Preise deutlich anziehen werden, so die Einschätzung.

16.08.18 - Rob Thummel, von Tortoise Capital Advisors, geht davon aus, dass die Ölpreise in der zweiten Jahreshälfte 2018 deutlich zulegen werden und die aktuelle Situation die Ruhe vor dem Sturm ist. Dabei sieht er insbesondere Probleme beim Ölangebot. Thummel geht davon aus, dass die Ölexporte des Iran deutlich sinken und somit rund -1 Mio. Barrel pro Tag Angebot vom Markt verschwinden werden. Zudem seien die Prognosen für das Förderwachstum von Rohöl in den USA wohl zu optimistisch. Nachdem die Infrastruktur in diesem Jahr bereits Probleme hatte mit dem Förderwachstum Schritt zu halten, rechnet man bei Tortoise Capital Advisors damit, dass die momentanen Einschätzungen für 2019 vermutlich um -300.000 bis -400.000 Barrel pro Tag nach unten korrigiert werden müssen. Die EIA hatte die US-Ölförderung 2019 zuletzt bei Durchschnittlich 11,7 Mio. Barrel pro Tag gesehen. Hinzu kommt laut Thummel, dass die Ölnachfrage in der zweiten Jahreshälfte wohl wieder zulegen wird. Mehr Nachfrage und ein limitiertes Ölangebotswachstum wird die Ölpreise in den kommenden Monaten stützen. Letztlich sehe man die europäische Ölsorte Brent zum Jahresende 2018 bei etwa 75 US-Dollar und das US-Rohöl WTI bei ca. 70 US-Dollar, so das abschließende Fazit.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.